Apps sind meist kostenlos, das Geld wird mit Content verdient
Laut eine Studie von IHS Screen Digest wurden im vergangenen Jahr 96 Prozent aller Smartphone-Apps kostenlos heruntergeladen. Der Trend gehe hin zum sogenannten „Freemium-Modell”, bei dem zwar die App selbst gratis ist, der Nutzer aber innerhalb der Anwendung kostenpflichtige Contentangebote nutzt. Diese In-App-Anschaffungen machten 2011 rund 39 Prozent des Umsatzes auf dem App-Markt aus, bis 2015 prognostiziert IHS einen Anstieg auf 64 Prozent.
Jack Kent, Senior-Analyst für Mobile Media bei IHS, erwartet: “2012 wird es für App-Stores und Entwickler zusehends schwieriger, von den Nutzern für ihre Apps Geld zu verlangen — angesichts der Massen an kostenlosem Content.” Statt hier vergebens auf Umsätze zu hoffen, solle man lieber auf das “Freemium-Modell” setzen und seine Inhalte über In-App-Angebote monetarisieren. Vor allem Spiele-Entwickler haben dieses Prinzip bereits populär gemacht. Die Analysten empfehlen deshalb auch anderen App-Entwicklern, das erfolgreiche Geschäftsmodell aufzugreifen, um die Umsätze mit den mobilen Anwendungen zu erhöhen.
Die IHS-Studie ist allerdings auf den Smartphone-Markt beschränkt. Auf dem iPad und anderen Tablets stellt sich die Rolle von bezahltem Media-Content deutlich anders dar. Denn zu den aktuellen Top-20-Apps im Apple iTunes iPad Store zählen sechs Bezahl-Medienangebote wie z.B. die von New York Post, Zinio, ComiXology, NYtimes und The Daily. Laut Jack Kents haben im zweiten Halbjahr 2011 “Apps mit Videoinhalten von Fernsehsendern sowie Zeitschriften- und Zeitungs-Apps auf dem iPad deutlich mehr Umsatz gebracht als auf dem iPhone.” Die Untersuchungen hätten gezeigt, dass der Verkauf dieser Anwendungen für das Tablet von 8% im dritten Quartal 2011 auf 11% im vierten Quartal gestiegen sei.