Mobile World Congress 2012: App-Ökonomie entsteht
Seit diesem Wochenende ist Barcelona wieder die Hauptstadt der Mobilfunk-Welt. Denn dort versammelt sich noch bis zum 1. März die boomende Branche zu ihrem wichtigsten jährlichen Treffen, dem Mobile World Congress. Auch Adobe ist wieder mit einem Stand dabei. Unter anderem stellt die neue Tochter Nitobi Software ihr beliebtes HTML5 Framework PhoneGap vor. Die Open-Source-Software erlaubt die Programmierung von Apps in HTML5 und JavaScript mit der Möglichkeit, die App in nativen Code für fast alle Betriebssysteme zu konvertieren.
„Derzeit entsteht eine eigenständige App-Ökonomie, die neue Geschäftsmodelle und hoch interessante Anwendungen für das mobile Internet entwickelt“, ist der Hightech-Verband BITKOM überzeugt, der im Vorfeld des Mobile World Congress 2012 eine Studie vorgestellt hat. Danach hat der Umsatz mit mobilen Apps im vergangenen Jahr in Deutschland 210 Millionen Euro erreicht. Das entspricht einem Anstieg von 123 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (94 Millionen Euro Umsatz). Darin enthalten sind Umsätze mit App-Verkäufen und Werbeeinnahmen, die innerhalb der Apps erzielt werden.
Die Smartphone-Besitzer haben allein in Deutschland im Jahr 2011 rund 962 Millionen Apps auf ihre Mobiltelefone geladen. Der Zuwachs entspricht 249 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als 386 Millionen Apps herunter geladen wurden. Mit 88 Prozent ist der überwiegende Teil der Apps kostenlos verfügbar, 12 Prozent sind kostenpflichtig. Aktuell existieren nach BITKOM-Berechnungen weltweit** rund 1 Million Apps** für die unterschiedlichen Smartphone-Betriebssysteme. Treiber der Entwicklung ist die stark zunehmende Verbreitung von Smartphones und Tablet Computern. Nach den Prognosen des Verbandes steigen die Smartphone-Verkäufe in Deutschland im Jahr 2012 um 35 Prozent auf 16 Millionen Stück. Der Absatz von Tablet Computern legt um 29 Prozent auf 2,7 Millionen Stück zu.
Neben den neuesten Handy-Modellen und neuen Geschäftsmodellen soll in Barcelona aber auch das Thema Customer Experience Management eine wichtige Rolle spielen. Mark Giles, Analyst beim Marktforschungsinstitut Ovum, ist überzeugt: “Der Begriff wird zwar mittlerweile inflationär gebraucht, aber die Telekommunikationsunternehmen müssen sich etwas einfallen lassen, um die Serviceerwartungen ihrer Kunden besser zu erfüllen”. Ovum erwarte in diesem Jahr bemerkenswerte Aktivitäten rund um Softwarelösungen, mit denen die Branche sowohl ihre internen Abläufe als auch das Kundenerlebnis spürbar verbessern könne.