Welches Unternehmen steckt 74 % seines Marketing-Budgets in digitale Kanäle?
Den Anfang macht heute Andreas Helios, Senior Group Manager Digital Marketing Solutions bei der Adobe Systems GmbH in München, mit dem Thema Personalisierung des Online-Erlebnisses. Seine These: Wer seinen Content auf den einzelnen Kunden oder zumindest bestimmte Kundensegmente zuschneidet, sorgt für mehr Relevanz der Inhalte beim Empfänger und damit letzten Endes auch für mehr Conversions. Im Falle eines Online-Shops also für mehr Einkäufe.
Die drei großen Trends: 1. Mobile Marketing, 2. Social Media und Big Data (die positive Schwester von “Big Brother”). Wichtig ist die Echtzeitauswertung der gesammelten Daten und die Customer Journey des Kunden verfolgen: “Die Fährte aufnehmen”. Im Ergebnis geht es dann darum, jeweils den relevanten Content bereitzustellen.
Auch der Artikel in der Süddeutschen Zeitung zum Thema E‑Commerce, über den Andreas Helios hier vor ein Tagen schon einmal gebloggt hat, wird noch einmal aufgegriffen. „Das, was wir derzeit im Internet-Verkauf erleben, ist nur das erste Wasser einer riesigen Tsunami-Welle“, heißt es dort. Ein erschreckender Vergleich, den der Referent so nicht stehen lassen will: “Denn ob es tatsächlich eine Monsterwelle geben wird, die alles wegreißt und im stationären Handel keinen Stein mehr auf dem anderen lässt, glaube ich nicht. Zumal man bei einem Tsunami, der auf einen zurollt, auch ziemlich hilflos ist und kaum noch etwas tun kann, um sich zu retten.”
Die Ausnahme: Taxiwerbung von Adobe in London. 74 % des Marketing-Budgets fließen inzwischen in die digitalen Kanäle.
Adobe will lieber die digitale Welle erfolgreich reiten und seinen Kunden dafür die notwendigen Werkzeuge an die Hand geben. Darum geht es heute hier auf der Roadshow. Doch auch im eigenen Hause hat ein Wandel stattgefunden. In diesem Jahr fließen bereits 74 Prozent des gesamten weltweiten Marketing-Budgets von Adobe in die digitalen Kanäle. Im Durchschnitt der US-Unternehmen sind es nur 13 %.
“Jeden Tag ein Stückchen besser werden“, so Helios, „ist die Aufgabe“. Digital Marketing ist kein Projekt, sondern ein Prozess. Und zwar durchaus auch mit Irrwegen und Korrekturen. Seit 2004 hat sich die Website von Adobe radikal verändert. Da sie aber mit ca. 100 Produkten heute ca. 500 Mio. Dollar Umsatz im Jahr macht, ist man bei jeder Veränderung sehr vorsichtig. Mit Hilfe der WEM‑Lösung CQ (inzwischen von Adobe gekauft), begann vor 2 Jahren die aktuelle Phase der Umgestaltung. Viele Tests, Design-Veränderungen und Targeting haben zu einer deutlichen Umsatzsteigerung geführt. “Trial & Error” als Strategie.
Social Media rentiert sich für Adobe ebenfalls. Facebook-Fans machen 30% mehr Umsatz und brechen die Einkäufe weniger ab. Helios: “Dieser Weg funktioniert für uns sehr gut”.