Targeting: Bestimmt der Rechnertyp den Preis des Hotelzimmers?
Die amerikanische Reiseplattform Orbitz sorgte diese Woche auch bei uns für ein erhebliches Rauschen im Blätterwald. Dabei ist es eigentlich eine schon etwas ältere Case Study, die nun zu reißerischen Schlagzeilen wie “US-Reiseportal lässt Mac-Nutzer mehr zahlen” führte. Das Online-Unternehmen, das neben anderen Tracking-Tools auch die Adobe Digital Marketing Suite einsetzt, hat durch die Analyse seiner Big-Data-Schätze herausgefunden, dass es einen Zusammenhang zwischen Rechnertyp und der Bereitschaft gibt, mehr Geld für ein Hotelzimmer auszugeben.
So haben die Auswertungen des Nutzerverhaltens ergeben, dass die Mac-Besitzer im Schnitt 30 Prozent mehr für Hotelübernachtungen bezahlen als Windows-Nutzer. Außerdem bestehe bei Personen mit Apple-Rechner eine 40 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, dass diese ein Vier- oder Fünfsternehotel buchen. Und sollten sie sich für dasselbe Hotel entscheiden wie ein Windows-Nutzer, würden sie eher die teureren Zimmer wählen.
Neben dem Targeting auf Basis der relativ einfachen Abfrage des Rechnertyps sollen künftig auch noch weitere Faktoren in die maßgeschneiderten Angebote einfließen — zum Beispiel der Wohnort, die Buchungshistorie und Weiterleitungen über bestimmte Webseiten. Auf Basis dieser Zahlen testet das Portal bereits die unterschiedliche Aussteuerung von Angeboten auf Orbitz.com. Nutzer, die von einem Mac auf die Website gelangen, bekommen andere Angebote zu sehen als solche, die von einem PC aus das Zimmer buchen wollen.
Allerdings betont Orbitz, dass den Nutzern nicht die gleichen Zimmer zu unterschiedlichen Preisen angezeigt werden. Zudem hätten die Kunden immer die Möglichkeit, die vorgeschlagenen Angebote nach Preisen zu sortieren. Worum es bei der Analyse der Nutzerdaten eigentlich geht, beschreibt das Blog “Experience Matters”:_ Der Nutzen besteht darin, dass jeder von uns mehr relevante und personalisierte Inhalte zu sehen bekommt. Das bedeutet zum Beispiel weniger unnütze Werbung wie “Günstige Kredite” oder “Trinke einen Energy-Drink”. Stattdessen erhalten wir im Austausch für unsere Daten Informationen und Angebote zu Dingen, die uns aktuell wirklich interessieren._
Zu den Unterschieden zwischen Mac- und PC-Nutzern gibt es übrigens auch eine wunderschöne** Infografik**: