Social Media Marketing 2012: Höhere Budgets, zu wenig Kontrolle
Unternehmen und andere Organisationen in Deutschland setzen sich immer ausführlicher und strategischer mit dem Thema Social Media auseinander. Die Zeit des Experimentierens ist in den meisten Fällen vorbei. Die Lernprozesse der letzten Jahre haben dazu geführt, dass inzwischen immer stärker in organisatorische Rahmenbedingungen investiert wird. Das zeigt die deutschlandweite Studie „Social Media Delphi 2012“ der Universität Leipzig. die jetzt zum dritten Mal veröffentlicht wurde.
Rund 39 Prozent der befragten Kommunikationsverantwortlichen geben an, über spezielle Budgets für Social-Media-Kommunikation zu verfügen. Das ist eine Steigerung zum Vorjahr um 22 Prozentpunkte. In Organisationen mit längerer Social-Media-Erfahrung und mit einer größeren Anzahl an Social-Media-Aktivitäten ist häufiger ein eigenes Budget für Social Media vorhanden. Auch größere Organisationen und börsennotierte Unternehmen sind diesbezüglich besser aufgestellt. Zukünftig wird sich dies aus Sicht der Befragten noch weiter verbessern. Die Mehrheit der Befragten (64 Prozent) glaubt, dass dieses Budget in Zukunft weiter steigen wird.
Eine besondere Herausforderung für das Kommunikationsmanagement — so die Studie — stellt allerdings die Evaluation der umfangreichen Aktivitäten und der sich dynamisch verändernden Inhalte des Social Web dar. Nahezu acht von zehn Befragten geben an, keine spezifischen Social-Media-Kennzahlen zu verwenden. In größerem Maß findet man solche Key Performance Indicators (KPIs) nur in sehr aktiven Organisationen und in solchen mit langjähriger Social-Media-Erfahrung. In Behörden und Non-Profit-Organisationen sind im Vergleich zu Unternehmen deutlich weniger Kennzahlen vorhanden. Die übergreifende Steigerung zum Vorjahr um 8 Prozentpunkte darf daher nicht über den** inhaltlichen Nachholbedarf** hinweg täuschen. Die Organisationen, die bereits ihre Social-Media-Aktivitäten evaluieren, weisen unterschiedliche Typen der Social-Media-Evaluation auf. 79 Prozent lassen sich dem Typus sporadischer und subjektiver Evaluation zuordnen, 13 Prozent verwenden einzelne Social-Media-Werte und nur 8 Prozent Social-Media-Kennzahlensysteme.