Infografik: Was Unternehmen von Obamas Wahlsieg lernen können
Barack Obama hat letzte Woche die US-Präsidentschaftswahlen knapp gewonnen. Dabei spielte neben vielen andere Faktoren Big Data und Predictive Analytics erstmals eine wesentliche Rolle. Denn dadurch konnte Obama mit einem sehr knappen Stimmenvorsprung von nur zwei Prozent ein Verhältnis von** 332 zu 206** bei den Wahlmännern erzielen. Schon frühzeitig analysierte sein Wahlkampfteam in den entscheidenden “Swing-States” bis auf Wahlkreis-Ebene, wie das Wechselwählerverhalten in der Vergangenheit war. Bezirke, die nahezu immer geschlossen für den Kandidaten der Republikaner oder der Demokraten stimmten, wurden dabei aussortiert — denn es ging ja um die wahlenentscheidenden Wechselwähler.
Auf Silicon.de ist ausführlich beschreiben, wie die Wahlstrategen weiter vorgingen: “In der nächsten Phase wurden Korrelationen zwischen Wahlverhalten und den soziodemografischen Daten eines Wahlkreises aufgespürt. Ziel war es, herauszufinden, wer – im soziodemografischen Sinne – die jeweiligen Wechselwähler sind. Parallel setze man normale Marktstudien an, mit denen man die Wichtigkeit und Sensibilität für bestimmte Themen und Argumente bei diesen Wechselwählern feststellen konnte. Mit einem eigenen Call-Center wurden hierzu über 54.000 Telefon-Interviews durchgeführt. Anschließend wurden die statistischen Profile der typischen Wechselwähler modelliert. Rund 100 Variable gingen in dieses Modell ein, um mit Hilfe von Predictive Analytics das vermutliche Wahlverhalten zu ermitteln. Diese Analysen wurden dann mit alternativen Aktionen und Argumenten simuliert, bis man die sinnvollste Strategie gefunden hatte. Damit war das weitere Aktionsraster vorgegeben, denn es war jetzt klar, wen man, wann, wo und womit ansprechen muss, um ihn von Obamas Politik zu überzeugen. Bis hinunter auf die kleinsten Städte und Gemeinden wusste das Obama-Team ganz genau, welche Aktionen erfolgversprechend sind.”
Mit Hilfe von Social Media wurden die Aktivisten der Kampagne vor Ort genau auf diese erkannten Schwerpunkte gelenkt und mit Argumenten versorgt. Auch der Einsatz von Ressourcen wie z.B. von TV-Spots, Telefonanrufe oder Kundgebungen mit Promis richtete sich nach diesem Plan. Wichtig waren auch die ständige Erfolgskontrolle und die schnelle Anpassung der Maßnahmen. In dem Bericht auf Silicon.de heißt es dazu: “Hierzu hatten Obamas Team verschiedene Referenz-Bereiche angelegt, die periodisch über ihre Wahl-Pläne befragt wurden. Doch das reichte den IT-Experten nicht. So wurden diese Umfragen mit Sediment-Analysen bei Twitter, Facebook und LinkedIn ergänzt.”
Und was können Unternehmen daraus lernen? Angst vor Big Data ist fehl am Platze. Im Gegenteil: Richtig genutzt, tragen die riesigen Datenmengen zur Steigerung des Unternehmenserfolgs bei. Die Adobe Digital Marketing Cloud bietet deshalb Möglichkeiten, mit deren Hilfe sich auch große Datenmengen in Bezug auf bestimmte Verhaltensmuster von Kunden analysieren lassen und so für Predictive Marketing nutzbar werden. Damit lassen sich schnell die relevantesten Details innerhalb der immer größer werdenden Masse an Informationen identifizieren und historische Daten zur Vorhersage künftiger Ergebnisse nutzen.
Bisherige Webanalyse‑Lösungen betrachten Daten aus der Vergangenheit so, als ob man ein Auto fährt und dabei nur durch den Rückspiegel blickt. Mit den neuen Möglichkeiten können Marketingverantwortliche zum ersten Mal die Daten in einer Weise nutzen, wie man eigentlich Auto fahren sollte – indem man sich auf den Teil der Straße konzentriert, der vor einem liegt. Das ist die entscheidende Lehre aus dem Obama-Wahlkampf, wie auch diese Infografik sehr schön zeigt: