Entwickelt sich Social Media zur Cocktail-Party der Hölle?

Vor ein paar Wochen war in einem inter­es­san­ten Beitrag von Mau­reen Dowd in der NY Times zu lesen, dass die schiere Fülle an Infor­ma­tio­nen in Social Media die Bedeu­tung der einzel­nen Infor­ma­tio­nen immer mehr in den Hin­ter­grund dränge und Social Media so zur Cock­tail-Par­ty der Hölle gewor­den sei. Bere­its beim ersten Mal hat der Aus­druck meine Aufmerk­samkeit erregt, und da er bere­its einige Male zitiert wurde, möchte ich mich auch dazu äußern.

Betra­cht­en wir zunächst, wie der Social-Media-Bere­ich unser Leben verän­dert hat:

Natür­lich sind hier auch eine Menge nut­zlos­er Infor­ma­tio­nen enthal­ten. Wenn Sie Nate Sil­vers fan­tastis­ches Buch „The Sig­nal and the Noise“ gele­sen haben (falls nicht, soll­ten Sie dies nach­holen), stim­men Sie möglicher­weise zu, dass die Menge nut­zlos­er Infor­ma­tio­nen, die jeden Tag erzeugt wer­den, expo­nen­tiell steigt, während dies für nüt­zliche Infor­ma­tio­nen wohl nicht zutrifft.

Genau hier liegt die Ursache des Prob­lems. Dieses wach­sende Date­naufkom­men ist auch der Grund dafür, dass – wie Dowd meint – Jour­nal­is­ten schlecht sind und in Social Media Zustände herrschen wie auf ein­er „Cock­tail-Par­ty der Hölle“.

Dies ist ein großar­tiger Ver­gle­ich, da Social-Mar­ket­ing-Experten schon seit ger­aumer Zeit behaupten, dass Social Media eine Cock­tail-Par­ty sei und man auf sich aufmerk­sam machen müsse. Mein­er Mei­n­ung nach gilt dies wie eh und je. Wür­den Sie sich nicht lieber mit ein­er inter­es­san­ten, höflichen Per­son unter­hal­ten, die sich Zeit für Sie nimmt, als mit jeman­dem, der vor­laut und auf­dringlich ist und sich zu insze­nieren ver­sucht? Marken sind da nicht anders. Sie müssen über ihre Social-Media-Kanäle mit ihren Kun­den in Kon­takt treten – so, als wären sie auf ein­er Cocktail-Party.

Das eigentliche Prob­lem ist nicht, dass Social Media kom­plett an Bedeu­tung ver­liert, son­dern dass es noch nie so schwierig war, aus all den nut­zlosen Infor­ma­tio­nen das eigentlich Gesuchte her­auszu­fil­tern. Mar­ket­ing-Experten sehen sich diesem Prob­lem schon seit eini­gen Jahren gegenüber. Ich erin­nere mich noch gut daran, als ich in den späten Neun­ziger­jahren im Bere­ich Markenkom­mu­nika­tion tätig war und Jour­nal­is­ten behaupteten, die Wer­bung ver­liere an Bedeu­tung, weil wir jeden Tag über 10.000 Wer­be­botschaften aus­ge­set­zt sind. Die Ziele haben sich wom­öglich geän­dert, die Prob­leme sind jedoch immer noch die gle­ichen. Wie gut, dass es eine Lösung gibt.

Adobe Social ver­fol­gt über 10 Mil­lio­nen Blogs, Foren und soziale Net­zw­erke für viele der größten Marken der Welt (NFL, Dis­ney, Levi’s). So kön­nen diese aus all den unnützen Infor­ma­tio­nen die rel­e­van­ten Dat­en her­aus­fil­tern. Marken, mit denen ich in regelmäßigem Kon­takt ste­he, wer­den zwar täglich mehrere Mil­lio­nen Mal erwäh­nt, müssen jedoch nur auf einige Tausend der wichtig­sten Kon­ver­sa­tio­nen reagieren. Auch wenn Hun­derte von Men­schen über Ihre Marke sprechen, sind möglicher­weise nur 50 wirk­lich auss­chlaggebend für den Absatz oder die Besucherzahlen auf Ihrer Web­site. Marken – vor allem solche mit kleinen Teams und noch kleinerem Bud­get – müssen in der Lage sein, aus dieser Fülle an Dat­en schlau zu wer­den. So kön­nen sie ihrem Unternehmen Dat­en auf eine Weise bere­it­stellen, die Ihnen ermöglicht, ihre Ziele zu erfüllen.

Genug gepitcht! Aber ich habe einen Hoff­nungss­chim­mer für Sie: Duane Munn. Sie haben vielle­icht noch nie von ihm gehört: Er ist der Social-Media-Man­ag­er der US-amerikanis­chen Amer­i­can-Foot­ball-Pro­fil­i­ga NFL und ein Meis­ter seines Fachs – und er nutzt Adobe Social. Seine beein­druck­end­ste Leis­tung ist, dass er die umfan­gre­iche weltweite Präsenz der NFL und ihrer 32 Mannschaften völ­lig alleine (ohne Hun­derte von Com­mu­ni­ty-Man­agern, Social-Media-Leit­ern oder Assis­ten­ten) ver­wal­tet. Eine einzige Per­son! Er ver­fügt über keine Superkräfte – er nutzt lediglich äußerst intel­li­gente Soft­ware, mit der er sich einen Überblick über den Social-Media-Bere­ich ver­schaf­fen kann. Wenn Sie aus all den nut­zlosen Infor­ma­tio­nen das wirk­lich Wichtige her­aus­fil­tern kön­nen, ist es auf der Cock­tail-Par­ty doch eigentlich ganz nett.