Zwei Studien zum Thema Omni-Channel
Ohttps://blog.adobe.com/media_00dd560a15c45fdf6d4a3f259ba1e6baed300fb8.gifmni-Channel-Marketing ist ja ein zentrales Thema für Unternehmen und vor allem Shopbetreiber im Jahr 2014. Jetzt belegen Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag von Facebook noch einmal die Wichtigkeit: Mehr als 60 Prozent der Erwachsenen in den USA und Großbritannien nutzen mindestens zwei verschiedene Endgeräte, rund 20 Prozent sogar drei.
Zudem starten etwa 40 Prozent eine Aktivität auf einem Endgerät, um sie dann auf einem weiteren zu beenden. Wobei die Devices in den Augen der Verbraucher unterschiedliche Aufgaben haben: Smartphones werden unterwegs genutzt, während die Tablets eher Unterhaltungszwecken zu Hause dienen. Mit Notebook oder Desktop-PC werden dagegen bedeutsame Transaktionen und Kommunikationsvorhaben abgewickelt, etwa Online-Banking oder umfassendere private und geschäftliche Arbeiten.
Für Werbetreibende bedeutet dies, dass sie ihre Zielgruppe über alle Touchpoints hinweg mit konsistenten Botschaften hinweg erreichen müssen. Denn die Kunden beginnen eine Aktivität, zum Beispiel die Suche nach einem neuen Kleidungsstück, in der Frühstückspause auf ihrem Smartphone und führen den Kauf dann später am Abend vom Sofa aus am Tablet durch. “Ein einheitliches Markenerlebnis erleichtert das Wiederauffinden der zuvor auf einem anderen Gerät getätigten Aktion”, lautet der Rat der Studienverfasser.
Die nahtlose Integration aller Absatzkanäle ist heute ein kritischer Erfolgsfaktor im Wettbewerb und wird künftig noch an Bedeutung gewinnen. Doch organisatorische, operative und technologische Schwierigkeiten hindern z.B. viele Online‑Händler daran, ihren Kunden die gewünschte nahtlose Einkaufserfahrung über alle Kanäle und Kontaktpunkte hinweg bereitzustellen. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls eine aktuelle Marktstudie von Accenture und dem Adobe-Partner hybris software, für die mehr als 1.500 Omni-Channel-Shopper und 256 Entscheidungsträgern aus Einzelhandels- und Fertigungsunternehmen in den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland befragt wurden.
Die von Forrester Consulting durchgeführte Untersuchung mit dem Titel „Customer Desires Vs. Retailer Capabilities: Minding the Omni-Channel Commerce Gap“ zeigt, dass Anstrengungen für eine kanalübergreifend nahtlose Einkaufserfahrung ganz oben auf der Unternehmensagenda stegen. Jedoch sehen nahezu alle (94 Prozent) der befragten E‑Commerce-Manager erhebliche Barrieren bei der erfolgreichen Entwicklung zu einem integrierten Omni-Channel-Unternehmen. So haben 40 Prozent der Befragten Probleme mit der Integration ihrer Backoffice-Technologie in die verschiedenen Vertriebskanäle. Als besonders negativ empfinden sie dabei die mangelnde Fähigkeit, konsolidierte und präzise Echtzeit-Einblicke in den Warenbestand ihrer Filialen und Distributionszentren zu erhalten.
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Obwohl 46 Prozent der befragten Entscheider angeben, dass ihr Unternehmen über ein eigenes Omni-Channel-Team verfügt, in dem Angehörige aller Funktionen versammelt sind, bleiben laut Studie widersprüchliche Prioritäten und** organisatorische Silos** ein nicht zu unterschätzendes Problem. Zwei weitere Hürden stellen sich den Retailern auf dem Weg zum integrierten Omni-Channel-Unternehmen entgegen: die Schwierigkeit, Kundendaten und Analysen kanal‑, länder- und standortübergreifend bereitzustellen sowie das fehlende Training der Filialmitarbeiter.
Laut der Studie ist die Filialabholung von online bestellten Waren ein Schlüsselmerkmal, das Unternehmen ihren Kunden bieten müssen, wenn sie sich gegen reine Online-Anbieter behaupten wollen. Fast die Hälfte (47 Prozent) der Kunden holen ihre Bestellungen vor Ort ab, um Versandkosten zu sparen, 25 Prozent tun dies, um die Ware noch am gleichen Tag in Händen zu erhalten, und 10 Prozent ganz einfach deshalb, weil sie die Filialabholung bequemer finden als die Lieferung zu sich nach Hause.
„Die Umfrage zeigt, dass sich viele Retailer in einem falschen Gefühl der Omni-Channel-Sicherheit wiegen“, so Brian Walker, Chief Strategy Officer bei hybris. „Wahr ist jedoch, dass ihnen ihre Kunden um Meilen voraus sind, sowohl was das Kaufverhalten über die verschiedenen Kanäle hinweg als auch was das Verhalten innerhalb eines Kanals angeht. Wenn die Unternehmen dies nicht erkennen oder erkennen möchten, werden ihre Kunden zu anderen, agileren Anbietern abwandern, die mit der Entwicklung Schritt halten und den Kunden die erwartete Omni-Channel-Erfahrung bereitstellen. Retailer, die diese Service- und Sales‑Lücke nicht zügig schließen, laufen Gefahr, vom Wettbewerb abgehängt zu werden.“