Studie: Die „Besten der Besten“ und der Durchschnitt

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Der neue Adobe Dig­i­tal Index „Best oft the Best Bench­mark“ hat 579 Mil­liar­den Besuche auf mehr als 19.000 europäis­chen Web­seit­en im Jahr 2013 unter­sucht und mit Werten aus dem Jahr 2012 verglichen.

Dabei wur­den die Werte der „High Per­former“ ins Ver­hält­nis mit denen der durch­schnit­tlichen Web­sites geset­zt. Die „Besten der Besten“ bilden dabei die 20 Prozent der Web­sites, die in der jew­eili­gen Rubrik am besten dastehen.

Ziel der Studie war es ein­er­seits her­auszufind­en, wie groß die Schere zwis­chen den Top-Per­formern und dem Durch­schnitt ist? Ander­er­seits fand ein inter­na­tionaler Ver­gle­ich inklu­sive der USA statt. In Europa wur­den dazu die Regio­nen Deutsch­land, Frankre­ich, Großbri­tan­nien, Benelux und Skan­di­navien ver­glichen. Die Kenn­zahlen sind aufgeteilt in die Kat­e­gorien: Smart­phone Vis­its, Tablet Vis­its, Stick Rate, Vis­its per Vis­i­tor, Time spent und Con­ver­sion Rate.

Her­aus­gekom­men ist dabei eine kom­plexe Tabelle:

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Die Ergeb­nisse im Detail:

Smart­phone Visits

In Deutsch­land machen Besuche über Smart­phones durch­schnit­tlich 7,4 Prozent der gesamten Vis­its aus. Betra­chtet man auss­chließlich die Top-Seit­en, steigt der Anteil auf 12,3 Prozent. Damit liegt die Bun­desre­pub­lik deut­lich hin­ter den USA und Großbri­tan­nien. In den USA sind es bere­its 13,9 beziehungsweise sog­ar 22,7 Prozent bei den Spitzen-Web­sites. Die britis­chen Benutzer weisen ähnlich hohe Ergeb­nisse vor.

Inter­es­sant dabei: Web­sites, die für mobile Endgeräte opti­miert wur­den, kön­nen im Schnitt 60 Prozent mehr Traf­fic via Smart­phones aufweisen als Seit­en ohne Optimierung.

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Tablet Vis­its

Auch bei den Besuchen per Tablet ste­hen die Deutschen weit hin­ter allen anderen Län­dern. In Großbri­tan­nien kommt durch­schnit­tlich 11,8 Prozent des Web­seit­en-Traf­fics von Tablet-Usern. Konzen­tri­ert man sich auf die Top-Per­former, sind es 17 Prozent. Deutsch­land hinge­gen kann lediglich 6,3 beziehungsweise 9,8 Prozent vor­weisen. Erstaunlich ist, dass auch die USA mit 7,1 und 10,9 Prozent in Bezug auf Tablet-Traf­fic rel­a­tiv weit unten ange­siedelt ist.

Stick Rate

Darunter wird der prozen­tuale Anteil der Besuch­er ver­standen, die mehr als eine Seite ein­er Domain anse­hen. Die Benelux-Staat­en weisen hier die besten Werte auf: Die Hälfte der Besuch­er bleibt länger auf ein­er Web­site. Bei den High Per­formern find­et sich der Spitzen­wert von 63 Prozent. Deutsch­land ste­ht mit 44 und 60 Prozent im Mittelfeld.

Vis­its per Visitor

Das Ver­hält­nis von gesamten Seit­e­naufrufen zu Unique Vis­i­tors liegt in Skan­di­navien am höch­sten: 1,43 im Durch­schnitt und 1,72 bei den “Besten der Besten”. Deutsch­land bildet erneut das Schlus­slicht mit 1,29 beziehungsweise 1,47. Die größte Lücke zwis­chen gut und durch­schnit­tlich per­for­menden Web­sites find­et sich in den USA: 1,36 zu 1,66.

Time spent

Die deutschen User nehmen bei der ver­bracht­en Zeit pro Besuch den zweit­en Platz ein. 5,94 Minuten Ver­weil­dauer gab es im Durch­schnitt auf den Seit­en – die Top-Sites sog­ar 8,15 Minuten. An der Spitze ste­ht jedoch Frankre­ich: 6,36 beziehungsweise 8,61 je Vis­it. Ins­ge­samt ist die Ver­weil­dauer pro Besuch 2013 im Ver­gle­ich zu 2012 gesunken. Von rund 6,0 Minuten auf ger­ade ein­mal 5,5.

Con­ver­sion Rate

Mit 2,2 Prozent und 4,3 Prozent nehmen deutsche Web­sites den drit­ten Platz hin­ter Frankre­ich und Skan­di­navien ein. Die Fran­zosen kom­men auf 3,0 im Durch­schnitt und 5,0 Prozent mit Hin­blick auf die High Per­former. Skan­di­navien ist mit 2,5 und 4,8 Prozent dabei. Die kleinen Prozentzahlen täuschen, denn eine Änderung der Nachkom­mas­telle kann schon einige Mil­lio­nen Euro Umsatz ausmachen.

Faz­it: Ins­ge­samt ist festzustellen, dass die mas­sive Lücke zwis­chen dem Durch­schnitt und der dig­i­tal­en Elite in allen betra­chteten Län­dern größer gewor­den ist. Alleine die Con­ver­sion Rate ist bei den oberen 20 Prozent dop­pelt so hoch wie beim Rest. Wer – wie zum Beispiel Online-Shops – auf hohe Kon­ver­sion­srat­en angewiesen ist, kann also durch Investi­tio­nen in Dig­i­tal Excel­lence seinen Gewinn verdoppeln.

Und wer mit seinen dig­i­tal­en Ser­vices mobile Nutzer adressiert, sollte beacht­en, dass für Smart­phones die Such­funk­tion sowie die E‑Mail-Kom­mu­nika­tion beson­ders rel­e­vant sind. Smart­phone-Nutzer öffnen daher ver­gle­ich­sweise häu­fig und bere­itwillig E‑Mail-Links. Tablets dage­gen kom­men häu­fig im Wohnum­feld von Ver­brauch­ern zum Ein­satz – anstelle eines sta­tionären PC. Die Zahlungs­bere­itschaft der Anwen­der beim Onli­neshop­ping ist ver­gle­ich­sweise hoch, die Erwartun­gen der Tablet-Nutzer an opti­mierte dig­i­tale Inhalte inklu­sive Bewegt­bild sind dementsprechend eben­falls hoch.

Eine weit­ere Erken­nt­nis der Studie: Die fortschrit­tlich­sten Unternehmen verbinden dig­i­tale und Offline-Kun­den­er­leb­nisse. Beispiel­sweise im Online-Han­del führt diese naht­lose Inte­gra­tion zu ein­er Ver­dop­pelung der Kon­ver­sion­srat­en – etwa durch QR-Codes im Laden oder Preisver­gle­iche und guten mobilen Webange­boten auf der Basis von Per­son­al­isierung und ein­er kon­tinuier­lichen Analyse der Kundendaten.