Marketing muss sich neu erfinden
Die** „Neuerfindung“ des Marketing im digitalen Zeitalter** war das zentrale Thema des diesjährigen Adobe Digital Marketing Summit. Untermauert wurde dies durch die Studie “Digital Roadblock: Marketers Struggle to Reinvent Themselves“, für die über 350 Marketingexperten in Deutschland, Frankreich und Großbritannien befragt wurden.
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Die gerade erschienene Studie „Marketingorganisation der Zukunft“ des Deutschen Marketing Verbands und des Zukunftsforschers und Organisationsentwicklers BathenJelden geht mit ihren Ergebnissen ebenfalls in diese Richtung. Danach stellen die fortschreitende Digitalisierung zusammen und den damit einhergehenden steigenden Datenmengen, der** wachsenden Zahl von Touchpoints** und höheren Geschwindigkeiten nach Ansicht der Befragten derzeit die größte Herausforderung für das Marketing dar.
Des Weiteren wurden neue Kompetenzen genannt, die sich Marketingverantwortliche aneignen müssen, um sich auf neue Arbeitswelten einzustellen. „Netzwerken, Filtern, Experimentieren und Lernen sind unerlässlich, um in neuen, flexiblen, globalen Arbeitswelten den Überblick zu behalten“, stellen die Studienautoren Dirk Bathen und Jörg Jelden fest.
Doch nur 23 Prozent der Befragungsteilnehmer aus Unternehmen glauben, dass ihre Abteilung in der jetzigen Form gut für die Zukunft aufgestellt sei. Immerhin knapp die Hälfte (48 Prozent) meint, dass bereits kleinere Korrekturen schon viel bewirken können. Gleichzeitig gehen über 90 Prozent der befragten Unternehmensvertreter davon aus, dass Marketing im digitalen Wandel unternehmensintern an Bedeutung gewinnt (60 Prozent) oder die Relevanz der Abteilung zumindest stabil bleibt (33 Prozent). „Das muss als klarer Call-to-Action verstanden werden“, interpretiert Dirk Bathen diese Ergebnisse.
Bei der Frage nach den Barrieren in den Unternehmen, die der Umsetzung eines zukunftsorientierten Change-Prozesses entgegenstehen, wurden Zeit, Mut und Mitmenschen genannt. So klagte die Hälfte der Befragten über eine zu hohe Auslastung im Tagesgeschäft. Hindernd wirkten zudem Mitarbeiter und Kollegen, die zu sehr an Vertrautem festhalten (46 Prozent) und der fehlende Mut in Führungsetagen (36 Prozent).
„Wer die Zukunft mitgestalten will, ist gefordert, für sich Klarheit zu schaffen und die Rolle des Marketings in der Organisation neu zu definieren“, stellt die Studie fest. Aber auch das Handwerkszeug muss besser verstanden werden. So nannten die Befragten fachliche Skills wie fundiertes Marketing-Know-how (48 Prozent), Kunden- und Marktwissen (24 Prozent) sowie analytisch-strategische Arbeitsweise (23 Prozent) als wichtigste Zukunftskompetenzen.
Darüber hinaus spielen weitere Eigenschaften und Fähigkeiten eine immer wichtigere Rolle: Vernetzungskompetenz (41 Prozent), Lernbereitschaft und Offenheit Neuem gegenüber (28 Prozent) sowie Querdenken und damit inspirieren (27 Prozent). „Beweglichkeit im Kopf und Denken ist gefragt“, folgert Dirk Bathen. „Das erfordert die Fähigkeit zur Selbstkritik und die Bereitschaft, etablierte Prozesse, Denkweisen und Fähigkeiten kontinuierlich zu hinterfragen.“
Die ausführlichen Studienergebnisse können in gedruckter Form als Buch für 40 Euro beim Deutschen Marketing Verband erworben oder kostenlos heruntergeladen werden. Die Website www.marketingorganisation-der-zukunft.de bietet Informationen zum Think Tank, praktische Hilfestellungen sowie einen Überblick der beteiligten Projektpartner.