Big Data in der Verlagsbranche: Chancen nutzen
Längst ist aus dem Schlagwort „Big Data“ ein greifbares Geschäft geworden – auch in der Verlagsbranche. Die zunehmende Verfügbarkeit von Daten und fortgeschrittenen Analysemöglichkeiten unterstützen Medienunternehmen im Vertrieb und bei der Erschließung neuer datengetriebener Geschäftsmodelle. Allerdings ist Big Data noch bei Weitem nicht bei allen Verlagen angekommen. Und zwar wächst auf der einen Seite das verarbeitete Datenvolumen jährlich um mehr als 50 Prozent, auf der anderen Seite werden nur 0,5 Prozent der dabei gesammelten Informationen auch wirklich in** neue Geschäftsmodelle** überführt.
Auf dem Panel “Big Business durch Big Data”, das vom Beratungsunternehmen goetzpartners letzte Woche auf den 28. Medientagen München veranstaltet wurde, ging es um die Suche nach den Gründen dafür. Vor allem aber wurde aufgezeigt, welche kosten- und erlösseitigen Potenziale Verlage durch Big Data entlang der gesamten Wertschöpfungskette erschließen können. Darüber hinaus ging das Panel der Frage nach, wie Verlage ihr Selbstverständnis, ihre Strukturen und Prozesse anpassen müssen, um die Monetarisierungschancen von Big Data vollständig zu nutzen.
“Es reicht heutzutage nicht mehr aus, nur guten Content zu produzieren”, betonte Marc Ziegler, Head of Digital Business bei goetzpartners, und stellte eine** neue Studie des Beratungsunternehmens** vor. Danach gibt es zwei Blickwinkel, wie Verlage heute Big Data wahrnehmen: Entweder als Angriff auf die jeweils eigene Datensouveränität oder als Chance mit signifikantem Einfluss auf das Geschäft. Die Möglichkeiten nicht zu nutzen, ist laut Ziegler existenzgefährdend. Denn die Studie belege eindeutig, dass Verlage, die Big-Data-Technologien zur Prozessverbesserung und zur Erweiterung ihres Produktportfolios nutzen, auch erfolgreicher am Markt sind.
https://blog.adobe.com/media_d466b164283b3f46be730d340c17cc1b0d538532.gifBeispielsweise, indem sie ihren Lesern die richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt im richtigen Kontext zur Verfügung stellen. Statt jedem Abonnenten ihrer Digitalausgaben auf dem Tablet oder Smartphone den gleichen Content zu zeigen, können die Publisher die Zielgruppen auf Basis der vorhandenen Nutzerdaten segmentieren und personalisierte Inhalte durch eine Kombination aus einer Sortierung des Content, beispielsweise nach Themen oder Geografie, und den Bewegungsdaten der User bereitstellen. Dadurch sieht jeder Leser andere Inhalte — nämlich die, die für ihn zum aktuellen Zeitpunkt am relevantesten sind.
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