Warum Likes kaufen keine so gute Idee ist

Heute mal ein kleines Exper­i­ment und ein paar Erfahrun­gen aus unserem eige­nen Mar­ket­ing. Vor einiger Zeit hat Adobe einige viel­beachtete Videos rund um das The­ma “Wis­sen Sie eigentlich, was Ihr Mar­ket­ing tut?” pro­duziert. Zulet­zt “Woo Woo” über das ver­meintlich “näch­ste große Ding” bei den sozialen Net­zw­erken und zuvor den Werbespot “Click, Baby click”, der auf witzige Art und Weise the­ma­tisierte, dass viele Seiten­zu­griffe im Web nicht zwangsläu­fig zu höheren Verkauf­szahlen führen.

In meinem let­zten Blog­beitrag habe ich etwas zum The­ma Con­tent Mar­ket­ing geschrieben. Denn nur mit attrak­tiv­en Inhal­ten kann man heute noch einen Hund hin­ter dem Ofen her­vor­lock­en. Doch es gibt auch eine andere Seite im Dig­i­tal Mar­ket­ing, über die nie­mand so gerne spricht: Das Kaufen von Likes, Fol­low­ern oder Klicks.

Genau davon han­delt unser neuer Videospot “Mean Streets” und ohne dessen Schluß zu ver­rat­en, kann ich doch soviel sagen: Der Likes-Kauf geht nie gut aus. Und jet­zt unser Exper­i­ment: Den Video-Clip gibt es in zwei Fas­sun­gen, mit jew­eils einem anderen Aus­gang. Und welche bess­er beim Pub­likum ankommt, soll ein klein­er A/B‑Test zeigen. Gezählt wer­den die Retweets für jede Vari­ante auf Twitter.

Also los: Retweet­en, um abzustimmen:

Ver­sion 1: “Mean Streets mit Ehefrau”

“You were buy­ing clicks? What will I tell the chil­dren!?” http://t.co/cIef34IvbP http://t.co/dchRNhk778

— Mar­ket­ing Cloud (@AdobeMktgCloud) Octo­ber 27, 2014

Ver­sion 2: “Mean Streets Arrestzelle”

Mar­ket­ing jar­gon won’t get you out of this sit­u­a­tion — say no to buy­ing clicks: http://t.co/cIef34IvbP http://t.co/6G80LiFkMK

— Mar­ket­ing Cloud (@AdobeMktgCloud) Octo­ber 27, 2014

Übrigens: Die Mar­ket­ing-Fach­presse ist von den Spots auch begeistert

Dieses Mal beg­ibt sich ein Man­ag­er in die zwielichti­gen Eck­en der Stadt, wo er einen Klick-Deal­er trifft und ihn um seinen Stoff — Likes, Fol­low­er, Page Impres­sions — anbet­telt. Die Auswahl ist groß, der Ganove hat jede Menge Klick-Ware im Ange­bot — doch die Polizei ist schneller und ver­haftet den bedauern­swerten Mar­keter an Ort und Stelle. Dabei will er doch nur durchs laufende Quar­tal kom­men”, schreibt die Hor­i­zont. Und das Klon-Blog find­et: “Adobe ist uns ja hier und hier schon mit super­lusti­gen Werbespots aufge­fall­en. Der neueste kommt gle­ich mit zwei unter­schiedlichen Enden. … Schön gemacht und man sieht mal, wie scheiße das ankommt, wenn man seine Likes und Klicks und Views eingekauft hat!

Warum haben wir die Videos produziert?

Auch hier geht es wieder um die Frage: “Wis­sen Sie, was Ihr Mar­ket­ing eigentlich tut?” In unserem “drama­tisierten” Beispiel sehen wir eine Per­son, die unter dem Druck der Quar­tal­szahlen den ver­meintlich “bil­li­gen Weg” zur Erre­ichung der Ziele geht. Solche dun­klen Geschäfte kön­nen aber allen­falls einige indi­vidu­elle Metriken (z.B. Zahl der Fans) auf­polieren. Aber erfol­gre­ich Dig­i­tal Mar­ket­ing lässt sich so nicht betreiben. Das Geld (und Likes-Kauf ist nicht ger­ade bil­lig!) wird im Grunde zum Fen­ster hinausgeworfen.

Wer als Mar­ket­ingver­ant­wortlich­er hier sein Team unter Druck set­zt, Vor­gaben zu erfüllen, die nicht mit dem Geschäft und überge­ord­neten Mar­ket­ingzie­len übere­in­stim­men, lan­det schnell in ein­er ähnlichen Sit­u­a­tion wie in dem Film beschrieben. Vielle­icht etwas weniger extrem, aber es wird Mar­ket­ing-Bud­get in den Sand geset­zt, das mehr oder weniger nur gerin­gen oder auch gar keinen Return on Invest­ment bringt.

**Nicht jed­er Traf­fic ist gleich
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Als Mar­ket­ingver­ant­wortlich­er kann man eine Menge tun, um die Möglichkeit­en von Tar­get­ing und Per­son­al­isierung bess­er zu nutzen und so die Con­ver­sions zu erhöhen. Dazu braucht man einen lan­gen Atem und ich erin­nere hier nochmal an meinem Blog-Post zu Con­tent Mar­ket­ing. Dort beschreibe ich, wie man mit überzeu­gen­den Inhal­ten echte Beziehun­gen zu den Kun­den auf­baut, die Sicht­barkeit bei den Such­maschi­nen erhöht und die eigene Marke als Mei­n­ungs­führer etabliert. Als Mar­ket­ingver­ant­wortlich­er sollte man die Schlüs­sel­dat­en, die heute zur Ver­fü­gung ste­hen, gezielt nutzen und daraus Ein­sicht­en gewin­nen, die sich in Aktio­nen umset­zen lassen.

Natür­lich will jedes Unternehmen viele Besuch­er auf sein­er Web­site. Aber ohne das Wis­sen, warum sie gekom­men sind, ist die Masse nur wenig wert. Es gibt sich­er einen Grund, warum Besuch­er auf einem Inter­net-Auftritt lan­den — aber das muss nicht zwangsläu­fig der­jenige sein, den der Betreiber ver­mutet. Die wirk­lichen Besuchs­gründe her­auszufind­en und auf dieser Basis das Erleb­nis auf der Web­site fort­laufend zu opti­mieren — das ist heute die Herausforderung.

**Das Wichtig­ste ganz kurz
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