Neue Währung für TV-Werbung: Nielsen Digital Content Ratings, Powered by Adobe

Immer mehr Fernse­hzuschauer – so die aktuelle Studie „Medi­en im Social Web” der Stuttgarter Mon­i­tor­ing-Agen­tur Brand­watch – blick­en auf zwei Dis­plays, wenn sie auf dem Sofa sitzen: Neben den immer größer wer­den­den Flach­bild­schirm des TV-Geräts ist der Sec­ond Screen von Tablet oder Smart­phone getreten.

Mit der wach­senden Kon­ver­genz von tra­di­tionellem und Online-Fernse­hen ste­hen TV-Sender und Wer­be­treibende aber vor der Her­aus­forderung, wie sie die TV-Inhalte und das Betra­chter-Ver­hal­ten über alle wichti­gen Plat­tfor­men und mit dem Inter­net ver­bun­de­nen Screens kor­rekt messen und mon­e­tarisieren kön­nen. Die von der Rat­ing­fir­ma Nielsen Media Research mit ver­schiede­nen Meth­o­d­en ermit­tel­ten Ein­schaltquoten sind die grundle­gende Währung für die US-Fernse­hbranche, auf­grund der­er jährlich Werbe-Spend­ings in Höhe von fast 70 Mil­liar­den Dol­lar vergeben werden.

Um die neuen tech­nol­o­gis­chen Entwick­lun­gen bess­er zu berück­sichti­gen, hat Nielsen vor weni­gen Tagen zusam­men mit Adobe eine strate­gis­che Allianz bekan­nt­gegeben. Mit dem ersten Cross-Plat­tform-Sys­tem der Branche, das offiziell „Nielsen Dig­i­tal Con­tent Rat­ings, Pow­ered by Adobe” heißt, sollen ab näch­stem Jahr TV, Video und andere dig­i­tale Inhalte kanalüber­greifend – auch im Web und in Apps – kon­sis­tent gemessen wer­den kön­nen. Mehrere Medi­en- und Mar­ket­ing­fir­men in den USA haben bere­its angekündigt, das neue Analy­se­tool ab näch­stem Jahr nutzen zu wollen – unter anderem ESPN, IPG Media­brands und Sony Pic­tures Television.

Das neue Sys­tem analysiert das Nutzerver­hal­ten für alle Geräte mit ein­er IP-Adresse – seien es IPTV, Set-Top-Box­en, Com­put­er, Smart­phones, Tablets oder Spielekon­solen. Auch YouTube, Ama­zon Fire TV, Net­flix und andere Stream­ing-Dien­ste wer­den kün­ftig Teil der Nielsen-Quoten sein. „Das Fernse­hen erlebt derzeit die größte Trans­for­ma­tion seit Ein­führung des Kabel-TV”, sagt Jere­my Helfand, Vice-Pres­i­dent für Vide­olö­sun­gen bei Adobe, „und der Markt ruft nach ein­er ein­heitlichen Währung über alle Plat­tfor­men hin­weg“.

Expecting a datasource

Der neue Ansatz soll das herkömm­liche Nielsen-Sys­tem zur Ermit­tlung der TV-Ein­schaltquoten nicht erset­zen, son­dern es sin­nvoll ergänzen und damit auf die geän­derten Sehge­wohn­heit­en vor allem der jun­gen Zuschauer reagieren. „Wir kön­nen damit jeden einzel­nen Blick zählen“, unter­stre­icht Mon­i­ca Ban­nan, Vice-Pres­i­dent für Pro­duk­ten­twick­lung bei Nielsen Busi­ness Media. Jedes Stück an Con­tent – ob Video oder nicht, ob TV oder mobiles Endgerät – kön­nen kün­ftig damit naht­los getrackt werden.

Unter­stützt wer­den die neuen Dig­i­tal-Con­tent-Rat­ings von Nielsen durch zer­ti­fizierte Zen­sus-Dat­en aus Adobe Ana­lyt­ics, die aggregiert und anonymisiert sind und in der** Adobe Mar­ket­ing Cloud** bere­it­gestellt wer­den. Sie sollen Medi­enun­ternehmen dabei helfen, ihre Inhalte bess­er zu mon­e­tarisieren und Marken bei der Opti­mierung von kanalüber­greifend­en Mar­ket­ingkam­pag­nen unter­stützen.

Anwen­der von Adobe Ana­lyt­ics bekom­men die Möglichkeit, die Nielsen-Insights schnell zu aktivieren und ihre eige­nen Analyse­dat­en in die weitver­bre­it­eten Metriken zu inte­gri­eren, um so spezielle Ziel­grup­pen noch genauer zu erre­ichen. Außer­dem wer­den die Mess­dat­en von Nielsen in die Streaming‑Lösung Adobe Prime­time einge­bun­den. Dadurch haben TV-Sender und Pay-TV-Anbi­eter die Möglichkeit, schnell ihre Zuschauer und deren Sehge­wohn­heit­en über eine große Bre­ite von Endgeräten hin­weg zu track­en. „Das schafft die Basis dafür, mit per­son­al­isierten Inhal­ten und maßgeschnei­dert­er Wer­bung eine höhere Inter­ak­tion zu erre­ichen“, so Jere­my Helfand.