Keine Experimente in der Todeszone
Axel Schäfer von Adobe versucht mit schwäbischen Charme Anschluss an seinen Vorredner zu finden. Grundsätzlich lässt sich nach seiner Meinung die Erfolgsformel für Marketing in einer digitalen Ökonomie auf zwei zentrale Faktoren herunterbrechen: Geschwindigkeit und maximale Anpassungsfähigkeit! Der Schnelle schlägt künftig den Starken.
Nicht die großen, schwerfälligen Tanker machen im digitalen Zeitalter das Rennen, die Zeit der kleinen, wendigen Schnellboote ist gekommen. Für alle Start-Ups und beweglich gebliebenen KMUs bietet sich damit eine große Chance, im Kampf um den Kunden auf die Überholspur zu wechseln. Nicht weniger wichtig ist in Zukunft die Fähigkeit, digitale Entwicklungen flexibel zu adaptieren. Business-Darwinisten, die sich anpassen, sind gefragt!
Und noch eines ist in der angebrochenen Big Data-Ära längst klar geworden: Wer mit Zahlen und Analysen generell auf Kriegsfuß steht, wird sich im Marketing der Zukunft schwer tun. Die Potenziale, über smarte Daten hochgradig personalisierte Angebote zu entwickeln, sind schon heute gewaltig und werden künftig immer mehr den Unterschied ausmachen. Vorausgesetzt das Unternehmen ist mit der richtigen Technik unterwegs.
“Keine Experimente in der Todeszone”, so der Vergleich von Schäfer mit dem Besteigen eines Berges jenseits der 8.000 Meter-Grenze. Die richtige Technologie fürs eigene Unternehmen ausfindig zu machen, kann allerdings mitunter zu einer ähnlich schwierigen Mission wie die Besteigung des Himalayas werden: Unglaublich viele Anbieter halten heute eine unüberschaubare Flut an Tools, Technologien und Lösungen bereit – und das für alle Nischen und Einzelbereiche des digitalen Marketings. Wie vielfältig und vor allem unübersichtlich das Angebot inzwischen geworden ist, zeigt nicht zuletzt die aktuelle Marketing Technology Landscape von Scott Brinker:
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Marketingverantwortliche müssen sich entscheiden: Entweder sie basteln sich vor dem Gipfel aus verschiedenen Lösungen und Komponenten etwas zusammen – was definitiv ein wenig Zeit in Anspruch nehmen wird und bei der Besteigung des nächsten Bergs mit seinen ganz spezifischen Anforderungen vielleicht schon nicht mehr passt. Oder sie greifen zu einer integrierten, modularen Lösung, mit der sie zusätzliche Geschwindigkeit und Flexibilität gewinnen und die sie für jeden Berg individuell zusammenstellen können. Quasi eine All-in-One‑Lösung, mit der man überall jenseits der 8.000 Meter-Grenze überleben wird.
So lässt sich auch die Digital Experience über alle Kanäle entscheidend verbessern. Im Vorfeld sind dazu im Wesentlichen vier einfache Schritte zu gehen:
• Zuhören: Was weiß ich über den Nutzer?
• Vorhersagen: Was will der Nutzer?
• Zusammenstellen: Welche Inhalte passen zu ihm?
• Präsentieren: Auf welchem Kanal erreiche ich ihn?
Das Beispiel des Automobilunternehmens Ford zeigt, wie man diese Fragen beantwortet und daraus eine Digitalstrategie ableitet.