Willkommen in Level 2
Es geht los. Passend zum Hollywood-Ambiente im Frankfurter CineStar Metropolis-Kino verspricht Boris Lakowski, Strategieberater für Digitale Markenführung, „Monster, Marketers, Mutationen“. Und in der Tat: In seiner kurzweiligen Keynote, durch die er „als Reiseleiter“ führt, wimmelt es nur so von Anspielungen. Aber auch von konkreten Beispielen für gelungenen oder weniger erfolgreichen digitalen Wandel. Schließlich berät der Dozent an verschiedenen Hochschulen seit über 10 Jahren bekannte Marken wie Mercedes-Benz, Bosch, Coca-Cola, Microsoft Network, McDonald’s, Samsung oder Swarovski. Durch seine von den üblichen Powerpoint-Folien abweichenden Präsentation im Comic-Stil zieht sich die Computerspiel-Metapher. Und dort erwarten einen ja auf Level 2 auch fiesere Monster, doppelte Geschwindigkeit, genauso wenig Personal und kein erhöhtes Budget. Im Sauseschritt werden Themen wie Aufmerksamkeits-Ökonomie, Content Marketing, Media-Spendings, Micro-Targeting, die Screen-Explosion, Apps und Wearables abgehandelt.
Aber das ist erst der Anfang. Lakowski schaut in die Zukunft: Vom virtuellen Assistenten über das Smart Home (das Haus ist schlauer als seine Bewohner, Wortschöpfung: Complexification) und das Internet der Dinge bis zu Social Media, Same Day Delivery, mobile Payment und Crowdfunding geht die Reise. Doch auch Big Data, Cloud Computing. Mesh Networks, Maker Movement und Product as a Service werden als Zukunftstrends genannt. Ganz schön viel, was da alles auf uns zu kommt. Overkill:
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Doch auf dem Weg in die schöne neue Welt gibt es auch viele Hindernisse: Golfplatzwährungen, überschätzter Hype, Selbstbeschäftigung, Verzetteln, Gut gemeint und schlecht gemacht, Speeeed („Schnell ist das neue langsam“). „Die Marketing-Disziplin ist trendverseucht“, findet der Referent. Und das Haupthindernis: Kein Plan! Aber auch das Totschlagargument „Hamwaimmerschonso“, mangelnde Ressourcen und Tool-Verliebtheit. Der Spruch des Referenten dazu: „A fool with a tool is still a fool“. Dass der Fisch am Kopf zu stinken anfängt – so Lakowski – gilt auch für die digitale Transformation. Und auf Best Practices solle man sich besser nicht verlassen: „Nur selber denken macht schlau“.
Was den Schnellredner aber nicht abhält, ganz pragmatisch ein paar „Highscores“ vorzustellen: Amazon wegen der kompromisslosen Kundenorientierung. Das Musikhaus Thomann wegen gutem Content und Fokus aufs Wesentliche. IBM als Meister des Content Marketing. Saturn für sein Multichannel-Konzept: „Besser spät als nie“. Weitere Positivbeispiele: Nike+, Korg, das Städel Museum hier in Frankfurt, Rügenwalder. Was bleibt hängen? Der Satz „Wurst wird die Zigarette der Zukunft“ als Begründung für die digitale Transformation in der traditionsreichen Wurstfabrik.
Viel Stoff zum Nachdenken: Das Spiel ist noch lange nicht vorbei.
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