Gute Nachricht: Budgets für Digital Marketing steigen

Zumin­d­est bei den Großun­ternehmen und die Deutschland. Laut ein­er weltweit­en Umfrage der Wirtschaft­sprü­fungs­ge­sellschaft KPMG unter Top-Entschei­dern haben Deutsch­lands Unternehmenslenker inzwis­chen real­isiert, dass tief­greifende Verän­derun­gen vor ihnen ste­hen. 70 Prozent der Vor­stand­schefs rech­nen laut der Studie (PDF-Down­load) damit, dass sich ihre Fir­ma bis 2018 “sehr wahrschein­lich erhe­blich gewan­delt” haben wird. Reagieren wollen die CEOs darauf mit mehr Investi­tio­nen in Inno­va­tion und Dig­i­tal Marketing.

Von den weltweit befragten 1300 CEOs von Unternehmen mit einem Umsatz von über 500 Mil­lio­nen Dol­lar, 125 davon in Deutsch­land, wird der Verän­derungs­druck sehr unter­schiedlich bew­ertet. Während die Deutschen von ein­er großen Trans­for­ma­tion aus­ge­hen, glauben im weltweit­en Durch­schnitt nur 29 % der Befragten an einen erhe­blichen Wan­del. Hierzu­lande sehen sich zudem 78 % der Vor­stand­schefs gezwun­gen, die Strate­gie ihres Unternehmens inner­halb der kom­menden drei Jahre zu ändern. Über die Hälfte (57 %) plant, im sel­ben Zeitraum das Geschäftsmod­ell zu ändern.

ceo-outlook-survey-chart2 Die Umfrage liefert auch Hin­weise auf die Haupt­treiber für den erwarteten Wan­del: So sind 61 % der deutschen CEOs „ziem­lich“ oder gar „äußerst“ besorgt, dass das eigene Geschäftsmod­ell durch neue Wet­tbe­wer­ber aufge­brochen wer­den kön­nte. 55 % zweifeln, ob die eige­nen Pro­duk­te oder Dien­stleis­tun­gen in drei Jahren überhaupt noch gefragt sein wer­den. 88 % der deutschen CEOs sind bezüglich der Kun­den­loy­al­ität „ziem­lich“ oder „sehr“ besorgt. Und viele beschäftigt der Gedanke, abse­hbar Mark­tan­teile an Wet­tbe­wer­ber ver­lieren zu kön­nen (45 %).

Um dem gegen­zus­teuern, wollen die befragten Fir­menchefs bis 2018 am stärk­sten in die Trans­for­ma­tion des Geschäftsmod­ells sowie in die Entwick­lung neuer Pro­duk­te und Dien­stleis­tun­gen investieren (55 bzw. 54 %). Überdurch­schnit­tlich häu­fig und auch stärk­er als in den ver­gan­genen drei Jahren wollen sich die deutschen CEOs bis 2018 um strate­gis­che Fra­gen küm­mern. Dabei genießt das The­ma Inno­va­tions­förderung höch­ste Pri­or­ität, näm­lich für 57 % der deutschen Unternehmen. Das ist ein mehr als dop­pelt so hoher Anteil wie im inter­na­tionalen Durch­schnitt (27 %) und auch „Spitze“ im Ver­gle­ich aller Län­der. Auf den Plätzen fol­gen nahezu gle­ichauf „geografis­che Expan­sion“ (43 %) und eine „stärkere Kun­den­fokussierung“ (40 %).

Bemerkenswert ist auch, dass die befragten deutschen CEOs stärk­er auf Dig­i­tal Mar­ket­ing set­zen, als die Chefs in anderen Län­dern. Fast jed­er Zweite (49 %) will in den kom­menden drei Jahren mehr in Mar­ket­ing investieren, weltweit sind es nur 39 %. “Im Zuge der Dig­i­tal­isierung haben sich Mar­ket­ing und damit auch Auf­gabe und Stel­lung der Mar­ket­ing-Abteilun­gen stark gewan­delt”, bew­ertet Mark Siev­ers, KPMG-Part­ner und ver­ant­wortlich für Con­sumer Mar­kets, diesen Trend. “Fast jedes Mar­ket­ing­pro­jekt ist heute tech­nolo­giegetrieben. Unsere Befra­gung zeigt, dass das The­ma Mar­ket­ing für deutsche CEOs ein zen­trales Investi­tions­feld ist.”

Dazu passt auch, dass 42 % der befragten deutschen Vor­stand­schefs glauben, die Posi­tion des Mar­ket­ingchefs werde in den näch­sten drei Jahren wichtiger als bish­er (weltweit 40 %). Große Hoff­nun­gen set­zen die CEOs in Deutsch­land auch in den Chief Strat­e­gy Offi­cer (75 % gegenüber 31 % weltweit) und den Chief Inno­va­tion Offi­cer (61 % gegenüber 28 % weltweit). Jed­er Dritte (31 %) glaubt zudem, dass die Posi­tion des Chief Client Expe­ri­ence Offi­cers wichtiger wird (weltweit: 11 %). “Mehr denn je gilt es, die Dig­i­tal­isierung zu nutzen, um Kun­den­beziehun­gen zu pfle­gen, Prozesse zu opti­mieren, das Unternehmen agiler und schneller zu machen und natür­lich neue Ver­trieb­skanäle zu schaf­fen”, so Sievers.

Dass es dabei auch noch erhe­blichen Nach­holbe­darf gibt, zeigen einige Details der Studie. So beze­ich­nen sich nur 23 % der deutschen Unternehmen in Sachen Date­n­analy­sen zur Per­for­mance-Verbesserung als Vor­re­it­er (Spitzen­wert: USA mit 76 %; weltweit­er Durch­schnitt: 38 %). Und ein Vier­tel der deutschen CEOs hat noch nie an ein­er Sitzung mit ihren Führungskräften oder Vor­stand­skol­le­gen zum The­ma „Cyber-Secu­ri­ty“ teilgenom­men. Das ist im weltweit­en Ver­gle­ich der höch­ste Wert. Denn im glob­alen Durch­schnitt haben sich schon 95 % der Top-Entschei­der ein­mal mit diesem The­ma beschäftigt.