Mala Sharma im Gespräch über die Zukunft der Creative Cloud

Mala Sharma, Vice President & General Manager of Creative Cloud Product, Marketing and Community, ist seit dem Beginn eine der treibenden Kräfte des Creative Cloud Business von Adobe. In diesem Interview skizziert sie die Zukunft der Creative Cloud in vier Hauptbereichen: Mobilität, Content-Sharing, den neuen Marktplatz für Inhalte und die Entwicklung einer einzigen Adobe Cloud für Unternehmen.https://blog.adobe.com/media_d31d803f7b00aea7e08d39b4563642bc49ae9417.gif

Die Einführung der Creative Cloud im Jahr 2012 war ein entscheidender Moment in der Unternehmensgeschichte von Adobe. Durch die Verbindung der führenden Anwendungen mit mobilen Apps, Services, der Behance-Community und einem Marktplatz für Stock-Bilder verändert die Creative Cloud die Art und Weise, in der Menschen Content gestalten und schaffen und die Art, wie sie zusammenarbeiten.

„Seit der Einführung des Abo-Modells hat die Creative Cloud bereits drei große Evolutionen erlebt“, erklärt Mala. „Als erstes integrierten wir Dienste wie Cloud Storage, die Synchronisierung von Daten, Typekit-Fonts und Behance für die Community. Danach implementierten wir das Konzept der ‚Connected Creativity‘ mit mobilen Versionen unserer Anwendungen, Touch Workspaces sowie einem Mobile SDK, mit Hilfe dessen jeder seine App mit unserer Plattform verknüpfen kann. Die Companion Mobile Apps wie Photoshop Sketch, Illustrator Draw und Comp CC ermöglichen es Anwendern, mobil und am Desktop zu arbeiten oder den gesamten kreativen Prozess – von Anfang bis Ende – auf einem mobilen Gerät durchzuführen. 2015 schließlich folgten mit CreativeSync und – als Folge der Fotolia-Übernahme – dem Foto-Marktplatz Adobe Stock weitere wichtige Bausteine.

Adobes Vision ist es, Menschen dabei zu helfen, etwas Kreatives zu erschaffen – und eine Vorstellung davon zu geben, wie diese eigenen Kreationen effektiv und effizient an die gewünschte Zielgruppe kommuniziert werden können. Vorausschauend sind wir überzeugt davon, dass sich die Creative Cloud aus ihrem starken Fundament heraus weiterentwickeln und den Kunden einen noch größeren Mehrwert in 2016 und darüber hinaus bieten wird.

Eine Erfolgsgeschichte

Der Markt hat die Adobe-Strategie gut aufgenommen. Die Creative Cloud hat heute über sechs Millionen Abonnenten. „Wir sind äußerst stolz darauf, dass wir im ersten Quartal 2016 weitere 798.000 Abonnenten für die Creative Cloud gewinnen konnten“, sagt Mala. Die mobilen Applikationen gewinnen Anwender schnell für sich: „Heute haben wir über 23 Millionen Adobe-IDs, die vom Mobilgerät zu uns gekommen sind“, fügt sie hinzu. Und seit Adobe MAX hat die Zahl mit weiteren neun Millionen Anwendern nochmal deutlich zugenommen. Mala betont außerdem, wie wichtig gerade die internationalen Märkte für die Creative Cloud sind: Sie sind schneller gewachsen als in den USA.

Die Herausforderungen der Creative Cloud im digitalen Zeitalter

Die digitale Transformation ist ein entscheidender Teil von Malas Vorstellungen der Creative Cloud der Zukunft:

Uns allen ist sehr bewusst, dass die Welt um uns herum durch digitale Trends durcheinander gebracht wird. Dies hat für unsere Unternehmenskunden zahlreiche Herausforderungen zur Folge“, erklärt Mala. „Einer dieser Trends ist eine erhebliche Zunahme der Zahl vernetzter Verbraucher. Das sind Menschen, die mit verschiedenen Geräten online gehen und bei ihrer Kommunikation mit Marken ein homogenes und kontinuierliches Nutzungserlebnis erwarten – egal, wo sie sind und welches Gerät sie nutzen. Außerdem erleben wir eine Explosion des Datenaustausches zwischen all diesen Geräten, und zusammengenommen entsteht durch diese Entwicklungen eine massive Herausforderung für Unternehmen, die sich mit dieser digitalen Wandlung beschäftigen müssen“, so Mala.
Um diese Art von Erlebnis bieten zu können, werden die Unternehmen ihr Zielpublikum sehr gut verstehen und die Relevanz eines Produktes fortlaufend bewerten müssen. Genauso gilt es, Daten aus heterogenen Quellen zu analysieren und das gesamte Geschäftsmodell im Kontext dieser digitalen Revolution zu überarbeiten.

Unternehmen, die das Nutzungserlebnis nicht zum Kernbestandteil ihrer digitalen Strategie machen, gehen ein großes Risiko ein“, glaubt Mala. Aber was genau ist ein erfolgreiches „Nutzungserlebnis“? „Vor allem muss das Erlebnis ansprechend und dynamisch sein. Außerdem muss es persönlich und nutzbringend sein. Und die Nutzer erwarten, dass ihr Erlebnis von Erfolg gekrönt ist, egal wo sie sich aufhalten“, betont sie.

Wie also können wir diese neuen Erwartungen erfüllen?

Von unterwegs aus kreativ sein

Der erste Hauptbereich Adobes neuer Innovationen ist die Content-Erstellung. Die Creative Cloud ist heute eine Plattform für das Erstellen und Teilen von Assets. Eine Plattform, über die mehrere Mitglieder eines Projektteams in der Cloud gespeicherte Ressourcen und Dateien teilen und austauschen können, egal wo sie gerade sind. Dies ist heute schon über CreativeSync möglich. „Stellen Sie sich eine Welt vor, in der das Erstellen von Content auf einem Mobiltelefon oder Tablet genauso einfach ist wie auf einem Desktop“, schwärmt Mala. „Unsere Vision ist es, das Erlebnis all unserer Adobe Lösungen Plattform-übergreifend austauschbar anzubieten.“ Ähnlich wie bei Lightroom, wo Kunden innerhalb der Desktop-, Mobil- und Web-Anwendungen nahtlos auf ihre Fotos zugreifen können, werden in Zukunft alle Adobe Apps die gleiche Breite der Funktionalität und Usability bieten. Mala weiter: „Abgesehen von unseren heutigen Workflows, die das Teilen von CC Libraries vereinfachen, kann die Creative Cloud auch als Plattform für die Zusammenarbeit mit anderen Kreativen im Laufe des Erstellungsprozesses dienen.“

Auch Videos erhalten mit der Creative Cloud eine Überarbeitung. „Wir sind stolz, dass unsere Videotechnologie von audiovisuellen Experten eingesetzt wird und dass Adobe bei professionellen Videos führend ist – mit Kunden in Hollywood und beim Sundance Festival. Wir wollen diese Lösung einem breiteren Publikum wie der YouTube-Generation verfügbar machen – damit auch sie ihre digitalen Werke erstellen, schneiden und bearbeiten können“, erklärt Mala.

Ein weiteres wichtiges Element ist die Gestaltung des Nutzungserlebnisses. „Die digitalen Trends, die wir beobachten, erhöhen den Druck auf die Unternehmen. Besondere und innovative Nutzererlebnisse sind wichtiger denn je. Da verwundert es kaum, dass die Zahl der UX-Designprojekte dramatisch zugenommen hat. Auf Behance konnten wir 2015 eine Zunahme der UX-Projekte um mehr als 52 Prozent feststellen, womit dies zu dem am schnellsten wachsenden Content-Segment auf Behance geworden ist. Was Europa angeht, sind Großbritannien, Frankreich und Deutschland beim UX-Design am Produktivsten – mit einem Durchschnittsalter der Designer von unter 35 Jahren“, sagt Mala. Kürzlich stellte Adobe sein Adobe Experience Design (kurz: Adobe XD) in Form einer Preview vor. Adobe XD ist die einzige Ende-zu-Ende-Lösung auf dem Markt für das Designen und Teilen dieser Art von Arbeiten. Es ist auf Geschwindigkeit optimiert, so dass Designer in ein und demselben Projekt an Hunderten von Zeichenflächen für jede Bildschirmgröße arbeiten können, ohne Kompromisse bei der Performance machen zu müssen.

Ein völlig überarbeiteter „Marktplatz“ für alle Nutzer

Im vergangenen Jahr startete Adobe den Adobe Stock Markt innerhalb der Creative Cloud. Entwickelt, um den Kauf und die Lagerung von Inhalten drastisch zu vereinfachen, ermöglicht die Integration von Adobe Stock unseren Nutzern auf ihre Fotos, grafische Komponenten und Videos direkt von ihrer bevorzugten CC-Desktop-App zuzugreifen. Seit dem Start ist Adobe Stock schnell zu einer Bibliothek von mehr als 50 Millionen lizenzfreien, qualitativ hochwertige Fotos, Videos, Illustrationen und Grafiken geworden. _“Wir wollen die Anbieter der breitesten Palette von Inhalten zu sein – und dabei weiter gehe als Fotos, Videos, Grafiken und Schriften anzubieten und auch neue Inhaltstypen wie 3D liefern”, _sagt Mala. “Adobe verfügt außerdem über die Möglichkeit, die Qualität der angebotenen Inhalte zu verbessern, indem wir unsere Community mithilfe unserer CC apps an der Kreation von Assets teilhaben lassen.“ Mala hat auch genaue Vorstellungen davon, wie in Zukunft das Nutzererlebnis dieses neuen Marktplatzes aussehen soll: „Adobe kann auch die komplette Imaging science in Adobe Stock integrieren, um all unseren Nutzern das schnellere Finden von relevanten Bildern zu ermöglichen – direkt aus ihren Workflows.”

Ausweitung des Creative Cloud Angebots auf neue Anwender

Beim zweiten Hauptbereich geht es um die Ergänzung der Creative Cloud um neue Lösungen, damit ein jeder seiner Kreativität Ausdruck verleihen kann. Für Verbraucher mit Interesse an der Fotografie hat Adobe Creative Cloud Photography auf den Markt gebracht, mit Mobil- und Desktop-Versionen von Photoshop und Lightroom. Außerdem hat das Unternehmen mobile Anwendungen wie Adobe Voice, Adobe Slate und Adobe Post für das Geschichtenerzählen vorgestellt, und geht davon aus, dass diese im weiteren Verlauf des Jahres Teil einer integrierten Web-Lösung werden. Dieser neue Service richtet sich an sozial kompetente Jugendliche, die ihre Ideen oder ein soziales Anliegen wirksam kommunizieren wollen, aber auch auf junge Unternehmer, die ihre Zielgruppe über soziales Marketing erreichen wollen.

Den Bedarf von Unternehmen decken

Über die Creative Cloud hinaus hat Mala auch die Herausforderungen von modernen Unternehmen, die Adobes Produkte nutzen, im Blick. „Unser Ansatz ist die Entwicklung von Lösungen, die den Wert von Creative Cloud, Document Cloud und Marketing Cloud in einer einzigen Adobe Cloud miteinander verbinden. Auf diese Weise können wir den Bedarf der Unternehmen decken – vom Zeitpunkt der Gestaltung von Inhalten und dem Nutzungserlebnis, bis hin zu dem Zeitpunkt der Analyse von Marketingdaten“, erklärt Mala. Bald werden Unternehmen eine optimierte Arbeitsumgebung haben, in der sie ihre Inhalte erstellen und ihre digitalen Marketingstrategien analysieren können. So werden sie beispielsweise in der Lage sein, ihr Nutzungserlebnis auf Adobe XD zu erstellen, Content für mobile und Web-Plattformen zu produzieren und diesen Content mit dem Experience Manager zu verbinden, um so die digitale Erfahrung ihrer Marke beurteilen zu können.
„Adobe hat die Möglichkeit, Inhalte mithilfe unserer Cloud-Plattform zu verknüpfen, um die drei Hauptthemen beim Erstellen von Content anzugehen – das Erstellen, Managen und Messen ihrer digitalen Erlebnisse“, so Mala.

Zusammengefasst liefert die Chefin der Creative Cloud somit einen Überblick über die vier Schlüsselbereiche für 2016: Mobilität, Content-Sharing, den neuen Marktplatz für Inhalte und die Entwicklung einer einzigen Adobe Cloud für Unternehmen.