#dmexcoChat Recap (Teil 2): Digital Advertising muss neu gedacht werden

Nach­dem die Dig­i­tal-Experten Mag­dale­na Rogl, Ibrahim Evsan, Enri­co Hanisch und Robert Weller am ersten dmex­co-Tag über das The­ma Cus­tomer Expe­ri­ence disku­tiert haben, beschäftigte sich der #dmex­coChat am zweit­en Tag inten­siv mit Fra­gen rund um Adver­tis­ing.

Dig­i­tal Adver­tis­ing: Bedeu­tung steigt, die Unzufrieden­heit der Nutzer aber auch

Die Zukun­ft der dig­i­tal­en Wer­bung gehört sich­er zu den am meis­ten disku­tierten The­men auf der dmex­co 2016. Im „Adver­tis­ing Demand Report 2016“ stellte Adobe pünk­tlich zum Tre­f­fen der Dig­i­tal­branche eine wach­sende Bedeu­tung der Online-Wer­bung fest. Allerd­ings empfind­et auch fast jed­er zweite Kon­sument dig­i­tale Wer­bung als störend. Großes Poten­zial liegt zum Beispiel in der Per­son­al­isierung von Wer­bung. So gaben in der Befra­gung rund zwei Drit­tel der Kon­sumenten an, sie wür­den per­son­al­isierte Anzeigen prinzip­iell bevorzu­gen, doch gle­ichzeit­ig hal­ten sie deren aktuelle Qual­ität für verbesserungswürdig.

Twit­ter-Chat Tag 2: Advertising

Der „Adver­tis­ing Demand Report 2016“ wirft einige Fra­gen auf, die wir an die Dig­i­tal-Experten weit­erg­ere­icht haben:

Warum liegt Europa in der Umset­zung von per­son­al­isiert­er Wer­bung hin­ter den USA?

frage1_fin

A1 Ich denke u.a. der hohe Daten­schutz in Europa sorgt dafür, dass es hier weniger per­son­al­isierte Wer­bung gibt. #dmex­coChat #dmex­co

— Mag­dale­na Rogl (@LenaRogl) Sep­tem­ber 15, 2016

Mit besser­er Nutzerseg­men­tierung & kreativer­er Ansprache verklein­ert sich die Lücke zu den USA hof­fentlich bald. (2/2) #dmex­coChat #dmex­co

— Enri­co (@digitalfastlane) Sep­tem­ber 15, 2016

Klar ist: Wir hän­gen bei der Per­son­al­isierung von Wer­bung hin­ter den USA zurück. Die Gründe liegen zum einen in schär­fer­en Daten­schutzge­set­zen und zum anderen in der Zurück­hal­tung deutsch­er Unternehmen. Das ändert sich nur, wenn Ver­trauen von Seit­en der Unternehmen aufge­baut wird. Per­son­al­isierung von Wer­bung geht nur über Dat­en – da brauchen wir eine aus­ge­wo­gene Bal­ance zwis­chen reg­ulieren­dem Daten­schutz und ver­trauenswürdi­ger Freigabe.

Kon­sumenten reagieren sen­si­bel auf wer­bebe­d­ingte Störun­gen – wie umge­hen Marken das?

frage2_fin

A2: Da zitiere ich doch ein­fach mal @mvolpe: “Don’t inter­rupt what your buy­ers want to con­sume, be what they want to con­sume.” #dmex­coChat

— Robert Weller (@toushenne) Sep­tem­ber 15, 2016

A2 Gute Wer­bung muss mich ansprechen, Mehrw­ert bieten, neugierig machen, unter­hal­ten. Und wenn das zutrifft, stört sie nicht. #dmex­coChat

— Mag­dale­na Rogl (@LenaRogl) Sep­tem­ber 15, 2016

Die weit­er­hin steigende Nutzerzahl von AdBlock­ern zeigt sehr deut­lich, dass Wer­be­treibende und Pub­lish­er gle­icher­maßen gefordert sind, etwas am aktuellen Sta­tus Quo der Dig­i­tal-Wer­bung zu ändern. Aufmerk­samkeit lässt sich auch mit guter Wer­bung erzie­len und nicht nur über plumpe Unterbrechung.

Wie machen Brands per­son­al­isierte Wer­bung richtig?

frage3_fin

@Adobe_MC_DACH Per­son­al­isierte Wer­bung darf nicht nur ein Mar­ket­ing-Ele­ment ver­standen wer­den, son­dern ist Busi­ness-Strate­gie. #dmex­coChat

— Ibrahim Evsan (@Ibo) Sep­tem­ber 15, 2016

Kon­textsen­si­tiv, hyper­lokal, emo­tion­al & rel­e­vant. Vier Erfol­gs­fak­toren per­son­al­isiert­er Wer­bung! #dmex­coChat #dmex­co #ftw

— Enri­co (@digitalfastlane) Sep­tem­ber 15, 2016

Wenn zwei von drei Kon­sumenten in Europa per­son­al­isierte Wer­bung bevorzu­gen, die Mehrheit die derzeit­ige Qual­ität aber für zu ger­ing hält, müssen Unternehmen darauf schnell reagieren. Per­son­al­isierte Wer­bung braucht einen Kon­text, einen lokalen Bezug und sollte die Kon­sumenten emo­tion­al ansprechen. So entste­ht let­ztlich eine Rel­e­vanz für den einzel­nen Kun­den. Die Umset­zung ver­langt dafür eine ganzheitliche Mar­ket­ing-Strate­gie mit dem Kun­den im Zentrum.

Wür­den Sie für ein wer­be­freies Inter­net bezahlen?

frage4_fin

A4 Nein. Wie vorher gesagt: Gute Wer­bung bietet mir Mehrw­ert und unter­hält mich. Dann muss ich sie auch nicht aus­blenden. #dmex­coChat

— Mag­dale­na Rogl (@LenaRogl) Sep­tem­ber 15, 2016

Viel lieber als für ein wer­be­freies Inter­net würde ich für ein von irrel­e­van­ter Wer­bung gefiltertes Netz bezahlen. #dmex­coChat #dmex­co

— Enri­co (@digitalfastlane) Sep­tem­ber 15, 2016

Kein­er der Chat-Teil­nehmer würde für ein wer­be­freies Inter­net bezahlen. Auf der einen Seite ist das ein gutes Sig­nal, denn Wer­bung wird nicht grund­sät­zlich abgelehnt. Den­noch ist mit­tler­weile ein Drit­tel der glob­alen Web­siteaufrufe über AdBlock­er von Wer­bung befre­it. Eine klare Hand­lungsauf­forderung für Adver­tis­er und Publisher.

Wie hat das Mobile-Wach­s­tum die Online-Wer­bung verän­dert?

frage5_fin

A5 1/2: Es kamen viele Touch­points hinzu und damit neue Möglichkeit­en; auch hin­sichtlich des Designs (Stich­wort “Micro Con­tent”) #dmex­coChat

— Robert Weller (@toushenne) Sep­tem­ber 15, 2016

A5 2/2: Gle­ichzeit­ig steigt aber auch der Druck auf Wer­ber, schneller und flex­i­bler auf Verän­derun­gen zu reagieren #dmex­coChat

— Robert Weller (@toushenne) Sep­tem­ber 15, 2016

Zum einen funk­tion­ieren klas­sis­che Wer­be­for­mate nicht 1:1 auch mobil und zum anderen ste­hen Mobile Ads immer in einem unmit­tel­baren zeitlichen und lokalen Zusam­men­hang mit dem, was der Kunde ger­ade macht und wo er sich aufhält. Mobile bietet neue Möglichkeit­en, aber auch neue Herausforderungen.

Warum sind Social Ads wichtig, um Web­site-Traf­fic zu generieren?

frage6_fin

A6 Bei Social Ads hat man sehr vielfältige und genaue Tar­get­ing-Optio­nen. Hier kann man also ganz gezielt ansprechen. #dmex­co #dmex­coChat

— Mag­dale­na Rogl (@LenaRogl) Sep­tem­ber 15, 2016

Social Ads schließen die Lücke zu #SEM:Sie gener­ieren Kun­den, die nicht aktiv suchen, aber sich gern inspiri­eren lassen. #dmex­cochat #dmex­co

— Enri­co (@digitalfastlane) Sep­tem­ber 15, 2016

Die Ver­weil­dauer der Nutzer von Social Net­works steigt und steigt. Mit Social Ads wer­den die Kon­sumenten also da abge­holt, wo sie sich bere­its befind­en. Span­nend: Langfristig wird es noch mehr Ver­schiebun­gen weg vom klas­sis­chen Such­maschi­nen­mar­ket­ing hin zu Social Adver­tis­ing geben. Schon heute benutzen Kon­sumenten ihre Mobil­geräte ganz anders, um Infor­ma­tio­nen zu erhalten.

Der Wet­tbe­werb um Web­site-Traf­fic nimmt weit­er zu, wie kön­nen sich Marken kün­ftig behaupten?

frage7_fin

A7 An erster Stelle muss der Con­tent ste­hen. Danach braucht es passende Auf­bere­itung, Opti­mierung und gezieltes Tar­get­ing. #dmex­coChat

— Mag­dale­na Rogl (@LenaRogl) Sep­tem­ber 15, 2016

1. Qual­ität. 2. Qual­ität. 3. Qual­ität. #dmex­co #dmex­coChat https://t.co/miGHuzwwbR

— Falk Hede­mann (@Wissenssucher) Sep­tem­ber 15, 2016

Der Wet­tbe­werb um Web­site-Traf­fic ist gle­ichzeit­ig der Kampf um die Aufmerk­samkeit der Kon­sumenten. Con­tent Mar­ket­ing, Native Adver­tis­ing und Dig­i­tal Adver­tis­ing sor­gen für immer mehr Inhalte, doch die Zahl der Kon­sumenten wächst nicht weit­er an. Durch­set­zen wird sich am Ende die Qual­ität, egal bei welch­er Form von Content.