Hinter den Kulissen: Filip Hodas

Wir verfolgen Filip Hodas schon seit längerer Zeit. Seine surrealen 3D-Kompositionen haben ihm zahlreiche Fans in der Design-Community beschert; allein auf Instagram hat er über 200.000 Follower. Überraschend kommt das nicht. Seine Arbeiten reichen über die Grenzen von Wahrnehmung und Deutung hinaus und seine 3D-Modelle sind wegweisend. Nachdem wir ihn auf die Liste der 20 Kreativen, die man 2017 im Auge behalten sollte, gesetzt hatten, wollten wir mehr über dieses phänomenale Talent, diesen durch und durch unglaublichen Digitalkünstler in Erfahrung bringen.

ADOBE STOCK: Erzähl uns ein bisschen über dich und deinen kreativen Hintergrund.

FILIP HODAS: Hallo! Ich heiße Filip Hodas, bin 24 Jahre alt, digitaler Künstler und lebe in Prag. Seit sieben Jahren arbeite ich jetzt bereits im Kreativbereich. Angefangen habe ich als Grafikdesigner, ich entwarf Poster für meine Auftritte und die meiner Freunde. Dabei blieb es nicht; irgendwann fing ich an, Visuals für größere Veranstaltungen und für Unternehmen zu gestalten. 2015, als ich für eine Agentur hier in Prag arbeitete, fing ich an, mich in meiner Freizeit mit 3D-Grafiken zu beschäftigen. Ich erstellte jeden Tag ein Bild, um besser zu werden und so schnell wie möglich dazuzulernen. Anfang 2016 ging ich zurück in die Selbständigkeit, aber diesmal mit dem Fokus auf 3D, und das ist dann auch ganz gut gelaufen.

ADOBE STOCK: Wie war dein Einstieg in die digitale Kunst auf beruflicher Ebene?

FILIP HODAS: Das war während meiner Zeit an der Uni. Ich war nicht wirklich glücklich mit meinem Studiengang und meine Motivation, das Studium bis zum Ende durchzuziehen, schwand zusehends. Nach anderthalb Semestern entschloss ich mich, das Handtuch zu werfen, und überlegte, was ich stattdessen tun könnte. Das einzige, was mir in den Sinn kam, das ich auch als Beruf machen könnte, war Bilder mit Photoshop zu erzeugen; also machte ich mich daran und bot meine Dienste als Grafikdesigner befreundeten DJs und Veranstaltern an. Viel Geld sprang dabei nicht heraus, aber wenigstens machte ich etwas, das mir Spaß bereitete, und schon bald gestaltete ich mehrere Poster pro Woche. Dann arbeitete ich mich in Illustrator ein und „expandierte“, bot Logos und andere Druckerzeugnisse (Broschüren, Aufkleber, Cover usw.) an. Eine Zeit lang habe ich sogar ein bisschen Webdesign gemacht und digitales Zeichnen/Malen; das war aber nicht so mein Ding, also konzentrierte ich mich lieber auf alles Andere und arbeitete einfach weiter.

ADOBE STOCK: Was hältst du von Stockbildern, und denkst du, dass ein Wandel in der Wahrnehmung stattfindet?

FILIP HODAS: Früher, als ich noch bei der Agentur war, die ich vorhin erwähnte, habe ich recht viel mit Stockbildern gearbeitet (die Firma machte auch Kalender und Tagebücher, und ca. 60-70% davon basierten einfach nur auf Stockbildern), und ehrlich gesagt habe ich nie wirklich darüber nachgedacht; ich habe sie einfach nur benutzt. Ich denke, eine ganze Menge kommerzieller Arbeiten wäre ohne Stockbilder überhaupt nicht möglich – Fotografen, Modells, Ausrüstung, Studios und Reisen in die ganze Welt, nur um ein paar Fotos zu schießen, das wäre alles viel zu teuer; viele Firmen und Einzelunternehmer können sich so etwas gar nicht leisten. Selbst in kreativeren Arbeiten sind Stockbilder unentbehrlich als Mittel zur Vorsatzmalerei, Fotobearbeitung oder einfach nur bei Texturen. Ich selbst nutze sie kaum, aber ich glaube, es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch ich einen Auftrag bekomme, bei dem eine ganz spezielle Umgebung oder sonst was erforderlich ist, das ich ohne Archiv unmöglich herstellen kann.

ADOBE STOCK: Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

FILIP HODAS: Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht. Ich schmeiße einfach alles irgendwie zusammen und hoffe das Beste. Für gewöhnlich versuche ich, realistisch aussehende Dinge und Umgebungen mit Surrealem, Bizarrem oder einfach nur leicht Andersartigem zu kombinieren.

ADOBE STOCK: Woher nimmst du deine Inspiration?

FILIP HODAS: Ich habe meist kaum Zeit, außer Haus zu gehen, also bin ich viel im Netz oder lese Bücher – und da stößt man immer wieder auf ganz Erstaunliches! Ich versuche, mich nicht allzu sehr von Leuten aus demselben Genre, derselben Stilrichtung inspirieren zu lassen; stattdessen schaue ich mich um nach Fotos, Skulpturen, Büchern, Gemälden und Zeichnungen. Oft sind es nur ganz kleine Details, die eine Kettenreaktion von Ideen auslösen.

ADOBE STOCK: Auf welche Arbeit freust du dich 2017?

FILIP HODAS: Da ich nicht allzu viel plane, ist das schwer zu sagen. Ich würde mich gern weniger, dafür aber größeren Projekten widmen, sowohl auf persönlicher wie auf beruflicher Ebene, und auch mal mit anderen Künstlern zusammenarbeiten. Außerdem würde ich gern mehr im Bereich Motion-Design machen – das dürfte aber noch eine Weile dauern.

ADOBE STOCK: Zu guter Letzt: Welche Musik hörst du zurzeit bei der Arbeit?

FILIP HODAS: Früher hörte ich oft Drum ‘n’ Bass, aber in den letzten Jahren habe ich einen Gang runtergeschaltet zu Minimal-/Experimentaltechno, Deep House und so ziemlich allen langsameren Elektro-Stilen. Bei der Arbeit höre ich am liebsten atmosphärische Musik mit langsamer Abstufung und düsteren oder melancholischen Tönen.

Alle Bilder wurden von Filip Hodas zur Verfügung gestellt. Wenn ihr weitere Arbeiten von Filip sehen möchtet, besucht ihn einfach auf Instagram, Facebook oder Behance.