Adobe Spark: Besser lernen mit digitalen Geschichten


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Ein Gastbeitrag von Realschullehrer Wolfgang Schlicht aus Bayern – Er zeigt an konkreten Beispielen, wie Schule mit digitalen Tools zum Lernerlebnis wird

Über 60 Prozent der deutschen Lehrer und Schüler wünschen sich einen größeren Schwerpunkt auf Kreativität im Unterricht. Dies hat eine Studie über die „Generation Z“ ergeben, die Adobe auf der Bildungsmesse didacta 2017 vorstellt. Als Mathe- und Physiklehrer im bayerischen Viechtach versuche ich, so oft es geht, die Schüler dazu anzuregen, sich auf kreative Weise mit dem Lernstoff zu beschäftigen. Dafür nutze ich Tools wie Adobe Spark und die Lehrerplattform Adobe Education Exchange Viele meiner Fachkollegen möchten ihren Unterricht ebenfalls durch digitale Werkzeuge zeitgemäßer gestalten. Inwiefern das günstiger und einfacher geht, als viele denken, erkläre ich hier.

Wenig Technik reicht auch

Den Schülern und mir genügt eine relativ einfache Technik-Ausstattung. Wir nutzen hauptsächlich die Anwendung Adobe Spark. Sie ist kostenlos nutzbar und läuft als Web-App in jedem gängigen Computer-Browser. Die Verfügbarkeit von Rechnern ist in der Praxis kein Problem. Für den Unterricht stellt die Schule genügend Geräte. Haben Schüler zuhause keinen eigenes, können sie das Programm nachmittags im Computerraum der Schule oder zuhause bei Freunden nutzen.

Mit digitalem Storytelling zum Lernerfolg

Werden Schüler vom „User zum Creator“, verinnerlichen sie so manchen als schwierig empfundenen Stoff viel besser. Dank Spark gelingt die Erstellung ansprechender einfach und schnell. Mit dem Programm kreieren Anwender animierte Videos, Webpräsentationen oder Facebook-Posts. Die Bedienung ist selbsterklärend. Bei der Gestaltung helfen Design-Vorlagen, kostenfreie Fotos und Schriften. Die englische Menüführung von Spark verstehen Jungen und Mädchen an weiterführenden Schulen problemlos. Spark ist in drei Bereiche unterteilt: Spark Page für Webpräsentationen, Spark Video für animierte Clips und Spark Post für Social-Media-Beiträge.

Wolfgang Schlicht erklärt in diesem Tutorial Adobe Spark Page

Vier konkrete Beispiele für den Einsatz von Spark im Unterricht

  1. Schwere Theorie leichter verinnerlichen

Vielen Schülern fällt es schwer, mathematische Zusammenhänge gezielt anzuwenden. Wenn ich sie als Hausarbeit animierte Erklärvideos zu dieser Theorie erstellen lasse, fällt es ihnen leichter, diese später in der Praxis umzusetzen. Viele Schüler erstellen die Videos gemeinsam, investieren viel Freizeit. Das fördert Teamfähigkeit und Zeitmanagement auf eine Weise, wie es im Unterricht nur bedingt möglich ist.

  1. Experimente besser verstehen

Führen Schüler in den naturwissenschaftlichen Fächern Experimente durch, kann ich als Lehrer nicht an jedem Versuchstisch gleichzeitig helfen. Haben sie Fragen zum Aufbau und Verlauf des Versuchs, können sie sich durch eine mit Spark erstellte Präsentation Schritt für Schritt Hilfe holen. Weil sich in Spark zum Beispiel auch Videoclips integrieren lassen, gelingen sehr anschauliche Anleitungen.

  1. Schülerprojekte kreativ dokumentieren

„Gesunde Ernährung“ ist ein gängiges Thema im Projektunterricht. In einem Projektkurs haben die Schüler, eine Kollegin und ich ein Kochbuch dazu in gedruckter Form produziert. Ein großer Aufwand für alle und mit hohen Kosten verbunden. Im nächsten Kurs werde ich dafür die kostenlose Anwendung Adobe Spark einsetzen. Und zwar so: Mit dem Smartphone dokumentieren Schüler Vor- und Zubereitung Schritt für Schritt. Dann fügen sie die Bilder in Spark zu einem animierten Video zusammen und ergänzen diese mit Texten für eine Webpräsentation. Auf Wunsch können sie das digitale Kochbuch über die integrierte Teilen-Funktion bei ihren Facebook-Freunden oder per E-Mail „bewerben“.

  1. Schüleraustausch

Damit sich meine bayerischen Schüler und die Kinder der Londoner Partnerschule vor dem nächsten gegenseitigen Besuch besser kennenlernen, setzen wir auf Video-Porträts. Eine Maßnahme, die die Youtube-Generation liebt! Die Videos sind als Teil einer Spark-Präsentation abrufbar und werden dort später um die Projektdokumentation ergänzt. Keine Sorge wegen des Datenschutzes. Spark-Entwürfe sind nur dann öffentlich per Suchmaschine abrufbar, wenn sie aktiv auf „entdeckbar“ geschaltet werden. Andernfalls kennen nur die Beteiligten den Browser-Link.

Wolfgang Schlicht erklärt in diesem Tutorial Adobe Spark Video:

Konkrete Hilfestellung für die Unterrichtsgestaltung – Lehrer lernen online von Lehrern

Weniger technik-affine Kollegen fragen mich oft, wie sie sich das Know-how aneignen können. Fortbildungen zu diesen Themen sind zwar noch rar, aber es gibt äußerst hilfreiche Lehrerportale, wo sich Fachkollegen austauschen und unterstützen. Ich selbst nutze Adobe Education Exchange, ein kostenlos nutzbares Online-Netzwerk für Lehrer, das Adobe jetzt auch auf Deutsch veröffentlicht hat. Dort finden Lehrkräfte Ressourcen für den Unterricht oder zur beruflichen Weiterbildung und können sich mit Fachkollegen weltweit austauschen. Meine Tutorials zu Adobe Spark, die ich im Text verlinkt habe, sind dort ebenfalls zu finden.

Dass der zeitgemäße Einsatz von Technologie und Kreativität in der Schule immer wichtiger wird, zeigen auch die Ergebnisse der neuen Adobe Studie “Gen Z im Klassenraum – Die Zukunft gestalten”. Zu den ausführlichen Resultaten der Gen Z-Studie geht es hier.