Die digitale Transformation ist längst vorüber – Adobe Customer Experience Forum
Inmitten der digitalen Transformation steht die Customer Experience im Fokus der Aufmerksamkeit — und bestimmt über Erfolg oder Scheitern.
Das Customer Experience Forum in Köln gab den Auftakt der diesjährigen Adobe Roadshow. Mehr als 200 Teilnehmer kamen ins Komed im Kölner Mediapark, um sich von den Vorträgen inspirieren zu lassen. Volles Haus.
Um zu veranschaulichen, wie das optimale Kundenerlebnis heutzutage aussehen sollte, ist die Adobe Marketing Cloud auch in diesem Jahr mit einer Roadshow quer durch Deutschland unterwegs. Den Auftakt für das Customer Experience Forum gab die Medienstadt Köln mit einer Keynote von Professor Dr. Elisabeth Heinemann, Hochschule Worms und DigitalOPTIMISTIN.
**Unternehmen, die die digitale Transformation jetzt angehen wollen, haben den Anschluss verpasst
**Heinemann, oder „Frau Professor“, unter welchem Namen sie in den Sozialen Medien zu finden ist, gab in ihrer Keynote „Smart – smarter – mobile: Wie Smartphone, Tablet & Co. nicht nur die Customer Journey revolutioniert haben“ konkrete Beispiele zur digitalen Transformation sowohl aus Geschäfts- als auch aus den privaten Lebensbereichen. Untermalt mit einer großen Portion Humor nahm sie die Teilnehmer mit auf eine Reise eines sich stetig verändernden Nutzungsverhaltens, dessen Ursache, zumindest heutzutage, bei der schnell voranschreitenden Entwicklung des mobilen Internets zu finden ist.
Frau Professor will uns erden, wir müssen weitsichtig und mutig sein, um digitale Trends aufzunehmen und zu beobachten. Allerdings: Unternehmen, die die digitale Revolution jetzt angehen wollen, haben den Anschluss bereits verpasst, denn sie schreitet nicht in großen Schritten voran – sie ist bereits vorüber. Wir befinden uns jetzt in der zweiten Phase, der Datenphase, in der die Customer Zentrierung im Fokus steht. Und dies befähigt uns dazu, die Lebenswirklichkeit derjenigen, die wir erreichen wollen, zu kennen.
**Der Einfluss des Internets zwingt uns zur Neuorganisation
**Der Siegeszug der Smartphones hat das Nutzungsverhalten von Grund auf verändert. Die kleinen Geräte sind zu unseren ständigen Begleitern geworden und sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wir sind durch und durch mobil infiziert. 80 % der Nutzer nehmen ihr Smartphone mit ins Schlafzimmer, lassen sich von ihm wecken und ihren Schlafrhythmus monitoren. Innerhalb der ersten 15 Minuten der Wachphase gehen sie schon online.
Das Internet beeinflusst uns als Gesellschaft und auch Unternehmen also bereits so sehr, dass wir uns gänzlich neu gestalten müssen. Die Nutzung von Apps, die uns im Alltag unterstützen, nimmt zu. Wir können uns die Zähne mithilfe einer App putzen, unsere Pflanzen digital überwachen und deren Gießstatus abfragen und unser Trinkverhalten per App kontrollieren. Sogar location-based Koch-Apps unterstützen uns heute schon im Haushalt. Sie wissen, was wir für ein Rezept benötigen und teilen uns basierend auf unserem Standort mit, welcher Supermarkt die Produkte in unserer Umgebung führt. Selbst unsere Fahrkarten können wir heutzutage mobil kaufen und anstelle der Papiertickets mit uns führen. Das einzige Manko hierbei: Wir sind auf eine Stromversorgung angewiesen. Adrenalinfreunde steigen aber auch mit 2 % Restakku und ohne Powerbank in die Bahn. Auch unsere Arbeitswelt hat die Digitalisierung durchdrungen: Wir arbeiten in Clouds und nutzen Online Tools, um uns zu organisieren.
Innerhalb weniger Jahre hat der Internetnutzer eine nie da gewesene Transformation durchlaufen. Frau Professor definiert drei Smart User:
- Smart User 1.0: Ihn gab es zu den Anfangszeiten des Internets. Er hat zu der Zeit nur konsumiert.
- Smart User 2.0: Mit dem Aufkommen der ersten Internetforen und Sozialen Netzwerken entwickelt der User sich zum Prosument, er beginnt zu partizipieren.
- Smart User 3.0: Er ist ein Life Designer, der sein Leben mithilfe von digitalen Helfern gestaltet. Diese fungieren allerdings als Intelligenzverstärker und können diese nicht ersetzen.
Der Kunde ist König – jetzt erst recht
Die heutige Customer Journey ist sehr viel vielfältiger als noch vor wenigen Jahren. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Kunde mit dem Aufstreben der Sozialen Netzwerke und des Internets der Partizipation die Macht über Unternehmen gewonnen hat. Er informiert sich und andere, gibt Empfehlungen und lässt sich von anderen inspirieren. Unternehmen, die Soziale Netzwerke nutzen, müssen sich zwingend darüber im Klaren sein, dass es sich dabei um eine bilaterale Kommunikation handelt. Ist sie ausschließlich einseitig, kann auf eine dortige Präsenz direkt verzichtet werden.
Fakt ist: Die Konsumenten von heute sind überwiegend in den Sozialen Netzwerken zu finden. 85 % der User lassen sich bei Kaufentscheidungen von Sozialen Medien unterstützen. Sie lassen sich im Internet nicht mehr nur inspirieren, sondern ziehen das Internet als neuen POS dem analogen Ladengeschäft vor.
Auf diese Entwicklung müssen Unternehmen sich einstellen – denn das Internet wird bleiben und der Kunde seine Macht nach behalten. Um hier Erfolg zu haben, ist es zwingend notwendig, den Kunden in den Fokus zu stellen, die Zielgruppe genau zu kennen und zu wissen, wo sie erreicht werden kann.