Banking digital – wie die Investitionsbank Berlin auf ihre Kunden zugeht
Die Investitionsbank Berlin (IBB) fördert nicht nur Digitalisierungsprojekte bei ihren Kunden aus dem Mittelstand. Sie geht auch selbst mit gutem Beispiel im eigenen Haus voran. Mit einem neuen Kundenportal wird die Antragstellung sowohl im Wirtschafts- wie auch im Immobilienförderungsbereich der Bank deutlich vereinfacht und beschleunigt.
Adobe Experience Manager Forms ist dabei die Basis für das papierlose Formular- und Antragswesen, wie Martin Brösamle, Leiter Vertrieb & Marketing des Adobe-Partners eggs unimedia, in seinem Projektbericht auf dem „Customer Experience Forum – Digitale Trends 2017“ in Hamburg erläutert. „Wir sprechen heute über das spannendste Thema überhaupt, die Formularprozesse“, beginnt er seine Präsentation und erntet einige Lacher. Doch sowohl beim Kundenerlebnis als auch bei den Kosteneinsparungspotenzialen spielen Formulare als Element der Digitalisierung in der Tat eine wichtige Rolle.
https://blogsimages.adobe.com/digitaleurope/files/2017/02/IMG_2052.jpg
Das ePortal 4.0 digitalisiert auch die Kundenprozesse
Nachdem die gesamten internen Prozesse bereits seit Jahren digital sind, gehe es der Förderbank des Landes Berlin nun darum, die Brille des Kunden aufzusetzen und ihm die vorhandenen IT-Funktionalitäten ebenfalls digital anzubieten. Verschiedene Initiativen zur Verbesserung der Customer Experience, die das Institut schon vor einiger Zeit gestartet hat, laufen mittlerweile im Projekt „ePortal 4.0“ zusammen, das sowohl für die Wirtschafts- wie auch die Immobilienförderung einen papierlosen Antragsprozess ohne Medienbrüche gewährleisten soll.
Vor dem Hintergrund verschiedener Trends – so Brösamle – sei das Thema „Digitalisierung“ bei der IBB inzwischen Sache des Vorstands. So zwinge das veränderte Konsumentenverhalten die Bank zum Überdenken ihrer Geschäftsstrategie und den Ausbau des digitalen Serviceangebots. Dazu tragen auch neue Wettbewerber bei – wie etwa reine Online-Banken, Interhyps, Fin-Techs, andere Start-Up-Unternehmen oder große digitale Player, die ebenfalls Finanzierungsmöglichkeiten anbieten. Weitere Faktoren seien veränderte gesetzliche Anforderungen und Datenschutzregelungen.
https://blogsimages.adobe.com/digitaleurope/files/2017/02/IMG_2054.jpg
Verlagerung des Standard-Beratungsgeschäfts ins Web
Konkret gab es bei der seit vielen Jahren im Wirtschaftsförderungsbereich der Bank eingesetzten PDF-Formularlösung auf Basis von Adobe LifeCycle immer noch erhebliche Medienbrüche, die zu hohen Abbruchraten, langen Prozessdurchlaufzeiten und einem erhöhten Fehlerrisiko führten. Vor dem Hintergrund von wachsenden Aufgaben für die 628 Bankmitarbeiter bei einer gleichbleibenden Personaldecke war es zudem dringend notwendig, die Prozesse stärker zu automatisieren und benutzerfreundliche Self-Service‑Lösungen einzuführen, die auch mobil nutzbar sind.
Parallel zu diesen Überlegungen im Bereich Wirtschaftsförderung wurde im Immobilien-Bereich der IBB das Projekt „Digitalisierung der Immobilienformulare für das Retailgeschäft“ begonnen. Dahinter verbergen sich mit Adobe Experience Manager (AEM) Forms erstellte Webformulare, die insgesamt elf unterschiedliche und voneinander losgelöste Formularprozesse heute in einem einzigen Antrag zusammenfassen.
Ziel dieser Digitalisierung des Antragsprozesses für die Immobilienförderung war ebenfalls eine Verlagerung des einfachen Beratungsgeschäfts vom persönlichen Gespräch zum Self-Service im Web. Dabei sollte der Antragsprozess auch über mobile Endgeräte bei den Kunden möglich und eine Logik vorhanden sein, die in Abhängigkeit der Eingaben die entsprechenden Fördermöglichkeiten für den Antragsteller ermittelt und durch den gesamten Ablauf führt.
Neben dieser Verbesserung der Customer Experience wurde intern eine deutliche Verringerung der Durchlaufzeiten angestrebt. Denn die mit AEM Forms erstellten Webformulare werden automatisch an eine Middleware hinter der IBB-Firewall weitergereicht, von wo aus die direkte Übertragung der Daten ins SAP-System der Bank stattfindet.
https://blogsimages.adobe.com/digitaleurope/files/2017/02/IMG_2057.jpg
Vereinheitlichung unterschiedlicher Digitalisierungsansätze
Da die IBB sich seit Dezember 2016 mit einem neuen, modernen Auftritt im Internet präsentiert, der sich durch seine responsive Gestaltung auch optimal auf mobilen Endgeräten nutzen lässt, lag die Vereinheitlichung der beiden Digitalisierungsansätze für die Wirtschafts- und die Immobilienförderung nahe. Denn über die neue Benutzerführung der Website mit einer verbesserten Navigation haben die Kunden nun von jeder Seite aus die Möglichkeit, einen elektronischen Antrag (eAntrag) zu stellen.
Im Kundenportal werden dazu die bisherigen statischen PDF-Formulare des IBB-Geschäftsfeldes Wirtschaftsförderung mit Hilfe von AEM Forms ebenfalls in dynamische Webformulare umgewandelt. Dabei nutzt die Bank alle Möglichkeiten, die diese Technologie bietet. Das reicht von der endgerätespezifischen Anpassung für Desktop, Tablet oder Smartphone und geht bis zu intelligenten Formularen mit Plausibilitätskontrollen, Vorausfüllen von Inhalten aus dem ERP-System, Abhängigkeiten zwischen Eingabefeldern oder dem automatischen Anstoßen des E‑Mail-Versands eines ausgefüllten Formulars.
„Die Bearbeitungszeit der Anträge hat sich von früher 60 auf nun durchschnittlich 10 Tage deutlich verringert“, beschreibt Martin Brösamle den massiven Produktivitätsfortschritt durch die Digitalisierung. Die einheitliche Gestaltung und Standardisierung sämtlicher IBB-Anträge erhöhe zudem den Wiederkennungswert und vereinfache für die Kunden das Ausfüllen, was wiederum weniger Fehleingaben zur Folge habe. Und nicht zuletzt schaffe das komplette Online-Angebot für die Kunden eine niedrigere Einstiegshürde und führe zu mehr Geschäft.