Digitale Transformation – mehr Kopf als Technik!

Die Keynote auf dem heuti­gen Halt der Dig­i­tal Mar­ket­ing Road­show von Adobe hält Prof. Dr. Kle­mens Skibic­ki, Pro­fes­sor für Social Media Mar­ket­ing und Mark­t­forschung an der Cologne Busi­ness School. Der Social Media-Experte aus Köln ist trotz Altweiber-Karneval­start in der Dom­stadt an die Elbe gekom­men und präsen­tiert die dig­i­tale Trans­for­ma­tion aus ein­er etwas anderen Per­spek­tive: Ganz ohne sich über Tech­nik und Tools zu unterhalten.


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Seine Kern­these: Dig­i­tal­isierung kann nur dann funk­tion­ieren, wenn Prozesse neu definiert wer­den. Aus star­ren Wertschöp­fungs­ket­ten müssen agile Net­zw­erke wer­den. Derzeit ver­suche man noch zu sehr, die neuen Entwick­lun­gen mit alten Denkweisen zu erfassen. “Gel­erntes kann ein Prob­lem sein”, so der Berater, Buchau­tor und Hochschullehrer.

Das drücke sich zum Beispiel in Begrif­f­en wie “Indus­trie 4.0” aus, die das tra­di­tionelle Denken wider­spiegeln. Dabei ste­he Dig­i­tal­isierung für eine neue Net­zw­erkökonomie mit dis­rup­tiv­en Geschäftsmod­ellen — wie sie sich heute zum Beispiel in solchen Unternehmen wie Uber oder airbnb zeige. “Es kommt auf einen kom­plet­ten Wech­sel der DNA an”, so Skibic­ki.

Gefragt sindMarken DJs”, die Kun­den zum tanzen brin­gen

Die “dig­i­tale Kluft” und deren Überbrück­ung sei eine zen­trale Auf­gabe für das Man­age­ment von Unternehmen. Gefragt sind nach sein­er Mei­n­ung auch “Marken DJs”, die zunächst zuhören und dann passende Ange­bote machen und diese immer wieder testen, die Marke posi­tion­ieren und Kun­den empathisch steuern.


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Damit die “Leute tanzen” sei das überzeu­gende Kun­den­er­leb­nis genau­so gefragt wie ein ansprechen­des Design. Statt der bish­eri­gen Push-Kom­mu­nika­tion komme es auf Dia­log, Ein­binden der Ziel­grup­pen und Inter­ak­tion an — mit Inhal­ten, die von den Adres­sat­en als “gut” emp­fun­den werden.

Schrit­tweise zur dig­i­tal­en Trans­for­ma­tion

“Die Schwierigkeit liegt nicht darin, die neuen Ideen zu find­en, son­deren darin, die alten loszuw­er­den”, zitiert der Wis­senschaftler den Ökonomen John May­nard Keynes. Und wie sieht sein Vorschlag für den Weg der dig­i­tal­en Trans­for­ma­tion aus? Zunächst sollte Ver­ständ­nis entwick­elt wer­den — den Sta­tus Quo des Unternehmens analysieren, die Chefe­tage begeis­tern, ein Ziel und eine Roadmap definieren.


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Dann im zweit­en Schritt die Bere­itschaft zur Verän­derung her­stellen — indem zum Beispiel die organ­isatorischen Struk­turen und die Unternehmen­skul­tur verän­dert wer­den. Und dann geht es an die Umset­zung. Etwa im Umgang mit Inhal­ten, der Dig­i­tal­isierung der Zusam­me­nar­beit im Unternehmen oder der “Sozial­isierung” der Kun­denkon­tak­t­punk­te. Im zweit­en Teil der Umset­zungsphase kön­nen dann Geschäft­sprozesse verän­dert oder die Kun­den stärk­er in den Ser­vice ein­be­zo­gen werden.

“Tech­nolo­gie ist dabei ein Enabler, aber es geht vor allem um Empathie und Umdenken im Kopf”, sagt der Poli­tik­ber­ater aus Köln, der zum Abschluss sein­er Präsen­ta­tion noch einen Karnevals­gruß von der Elbe an den Rhein schickt.


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