Hinter den Kulissen: Von der Schönheit der Welt mit Ryan Longnecker

Ryan Longnecker lebt in Los Angeles und ist als Fotograf, Creative Director und Anbieter bei Adobe Stock Premium bekannt für seine malerische Reise- und Luftbildfotografie. Wir haben mit Ryan über seine Karriere als Fotograf, sein Engagement bei Adobe Stock und, in Hinblick auf die visuellen Trends im Februar, auch über seine Faszination für Drohnen gesprochen.

ADOBE STOCK: Magst du uns ein wenig über deinen persönlichen Hintergrund und deine Anfänge in der Fotografie erzählen?

Ryan Longnecker: Aufgewachsen bin ich in den Bergen, von daher habe ich mich schon immer für Kunst und Schönheit interessiert. In der High School nahm ich neben dem Unterricht an einem Fotokurs teil und lernte, wie Dunkelkammern funktionieren; aber, um ganz ehrlich zu sein, darum habe ich mich später kaum noch gekümmert. Mich interessierte viel mehr die freie Natur. In Musik machte ich dann meinen Bachelor. Zur Kamera griff ich erst wieder in meinem Abschlussjahr, als Jahrbuchfotograf.

ADOBE STOCK: Wie war dein Weg vom Musikbachelor zum Berufsfotografen?

Ryan Longnecker: Nach dem Abschluss eröffnete ich mit einem Freund (ebenfalls ein Musik-Absolvent) eine Agentur für Hochzeitsfotografie. Recht viele unserer Freunde heirateten zu der Zeit, sodass das alles sehr gut zusammenpasste. Das habe ich insgesamt sieben Jahre lang gemacht, bis ich entschied, dass diese Art der Fotografie mich nicht wirklich begeisterte. Nach einiger Überlegung und dem Rat von anderen Kreativprofis, ich solle doch meiner Leidenschaft folgen, wandte ich mich der Landschafts- und Reisefotografie zu.

Frühere Kunden von mir, die über meinen Wechsel zur Landschaftsfotografie im Bilde waren, gaben mir meine ersten Aufträge, aber der Anfang war schon schleppend. 2016 war ein Jahr des Lernens, und jetzt bin ich umso zuversichtlicher und gespannter auf die Zusammenarbeit mit Marken und Firmen, deren Leidenschaften sich mit meinen eigenen decken.


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RYAN LONGNECKER / ADOBE STOCK

ADOBE STOCK: Gibt es ein übergeordnetes Thema, das alle deine Bilder verbindet?

Ryan Longnecker: Eine allgegenwärtige Narrative in meiner Arbeit erzählt von der Schönheit dieser Welt und den Menschen darin; und je mehr man die Schönheit sucht, umso mehr entdeckt man sie. Ich will keine Geschichten konstruieren, sondern erkennen, was für eine Geschichte sich da jeweils vor mir abspielt, und sie dann möglichst authentisch nacherzählen.

ADOBE STOCK: Worin unterscheiden sich deine Bilder von denen anderer Landschaftsfotografen?

Ryan Longnecker: Hmm… Vielleicht ist meine Arbeit ausdrucksstärker oder lebendiger als andere Landschaftbild-Stile, von denen ich jede Menge zu sehen bekomme. Outdoorfotografie feiert gerade ganz klar einen breiten Erfolg und erfreut sich großer Beliebtheit – sie ist stimmungsvoll, körnig und blass. Ich hatte schon überlegt, auf diesen Stil aufzuspringen, weil er einfach so durchweg erfolgreich ist, aber da gibt es genug Leute, die sowohl mit Leidenschaft als auch mit Händchen an die Sache gehen – das habe ich in diesem Fall beides nicht. Die Rückmeldungen, die ich zu meinen Bildern erhalte, heben immer wieder auf die unverkennbare und interessante Tonalität darin ab. Ich betrachte meine Aufnahmen eher wie von der Palette eines Malers aus, was wohl mit meinem künstlerischen Hintergrund zusammenhängt.

ADOBE STOCK: Woher nimmst du deine Inspiration?

Ryan Longnecker: Immer wenn meine kreative Ader durchkommt, orientiere ich mich an völlig anderen Arten von Kunst. Ich schaue mir dann die Arbeiten von Kalligrafen, Künstlern und Zeichnern an – Dinge, die mein Gehirn weder zu greifen noch umzusetzen vermag – und versuche dann, neue Ideen aus all der Faszination und Verwirrung zu ziehen.


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ADOBE STOCK: Was hat dich dazu bewogen, bei der Premiumkollektion von Adobe Stock mitzuwirken?

Ryan Longnecker: Adobe Stock hatte sich an einen Freund von mir, Ben Sasso, gewandt, und der war wiederum so cool, mich weiterzuempfehlen. Ich war damals auf der Suche nach einer seriösen, hochwertigen Plattform für meine Arbeiten, und in der Kreativbranche gibt es nun mal nichts Seriöseres als Adobe. Als ich letztes Jahr zum ersten Mal zur Adobe MAX ging, sah ich, wie wichtig Adobe Stock für das gesamte Unternehmen ist, und ich finde es wirklich toll, ein Teil davon zu sein.

ADOBE STOCK: Wie trägt dein Engagement bei Adobe Stock zur Ergänzung deines eigenen Portfolios bei?

Ryan Longnecker: Mal abgesehen von Instagram hatte ich vorher keinen Ort, wo ich meine Bilder katalogisieren und mit anderen teilen konnte. Ich wollte sie nicht einfach so raushauen, schließlich messe ich meiner Arbeit einen großen Wert bei; deshalb sollte es ein Ort sein, wo sie auch von anderen gewertschätzt werden konnte. In der Premiumkollektion befinden sich meine Arbeiten direkt neben denen der besten Fotografen der Welt, ich bin dort also in allerbester Gesellschaft.


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RYAN LONGNECKER / ADOBE STOCK

ADOBE STOCK: Wie kamst du zur Drohnenfotografie?

Ryan Longnecker: Einige der angesehensten Landschaftsfotografen veröffentlichten damals Luftaufnahmen aus Helikoptern. Als Drohnen dann immer einfacher verfügbar wurden, fingen sie an, damit Bilder zu machen. Als ich sah, wie günstig die geworden waren, was für tolle Bilder sie lieferten und das man diese aber auch brauchte, um dabei zu sein, legte ich mir auch so ein Teil zu. Eine Woche lang spielte ich damit in den Bergen herum; mir war sofort klar, dass ich noch vieles andere mit Drohnen machen würde.

ADOBE STOCK: In welcher Weise ermöglichen dir Drohnen, kreativ zu sein oder in bis dahin unbekannter Form zu experimentieren?

Ryan Longnecker: Dadurch hat sich mir ein Teil in meinem kreativen Schaffensprozess erschlossen, der zuvor ein wenig verblasst war. Da das alles komplettes Neuland für mich war, war ich umso experimentierfreudiger und verspielter. Es fühlte sich an wie die Begeisterung, die ich am Anfang für Kameras und die Fotografie verspürte.

Die Möglichkeit, die Dinge von oben zu sehen, bringt natürlich eine ganz neue Dimension in die Perspektive. Es ist einfach nur spannend, zu sehen, wie Drohnen heute für Bildkompositionen genutzt werden. 3D-Bilder werden zweidimensional, also muss man eingehend über Linien, Farben, Formen und die Zusammenstellung nachdenken. Dadurch stellt sich mir eher eine Leinwandperspektive ein.

ADOBE STOCK: Ist deine Drohne schon mal abgestürzt?

Ryan Longnecker: Ach, schon mehrfach! Einmal über einem zugefrorenen See mitten im Winter und auch mal bei einer Veranstaltung seitlich in einen Berg hinein. Mir ist aber zum Glück noch nie eine Drohne so richtig kaputtgegangen … immerhin.


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RYAN LONGNECKER / ADOBE STOCK

ADOBE STOCK: Was war für dich die größte Herausforderung, als du mit der Drohnenfotografie anfingst?

Ryan Longnecker: Den Dreh beim Fliegen herauszubekommen, war eigentlich nicht so schwierig. Das Schwierigste für mich war eher die Frage: Wie erzähle ich eine Geschichte mit diesem neuen Medium?

ADOBE STOCK: Was würdest du Fotografen raten, die damit beginnen wollen?

Ryan Longnecker: Es gibt jede Menge Konkurrenzgebaren und Zynismus gegenüber Neulingen und Laien, was die Leute davor abschreckt, Kunst zu machen und diese mit anderen zu teilen. Wir müssen einander Mut machen und begreifen, dass jeder diese Welt aus ganz eigenen Gründen und unter verschiedensten Umständen betritt. Probiert einfach alles einmal durch und gebt jedem eine Chance, sich seine eigenen kreativen Abläufe zu entwickeln.


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RYAN LONGNECKER / ADOBE STOCK

Mehr von Ryans Luftaufnahmen findet ihr in der Premiumkollektion von Adobe Stock. Seine besten Tipps für den Start mit Drohnen erfahrt ihr hier.