Urbanisierung – Stadtansichten mit Drohnen

In unserem Report über visuelle Trends im Februar berichteten wir über den Aufschwung von Drohnenfotografie und Luftaufnahmen. Erschwingliche Drohnenkameras, die eine gute Qualität liefern, sind noch relativ neu in diesem Bereich. Das macht es aktuell spannend zu beobachten, auf welchen Weg sich Fotografen und Videofilmer mit der Technologie begeben.

Die Stadtlandschaft stellt derzeit ein riesiges Erkundungsgebiet dar. Natürlich haben Städte für Fotografen schon immer günstige Gelegenheiten geboten: verblüffende Farben, Kontraste und Details sowie starke menschliche Geschichten. Dabei machen jedoch überfüllte Räume einen umfassenderen Blick schwierig.

Nun ermöglichen Drohnen den Fotografen eine breitere Perspektive auf städtische Orte. Dabei locken die Bilder Designer an, die auf der Suche nach neuen, Aufmerksamkeit-erregenden Optiken sind. Der Blick von oben unterstützt darüber hinaus Journalisten beim Erzählen von Big-Picture-Geschichten über umweltbezogene, soziale und politische Situationen.

Von oben werden Muster erkennbar.

Die Stadtansichten von Drohnen leisten einen Beitrag dazu, die Geschichte von Bevölkerungsdichte und Landnutzung zu veranschaulichen und zu zeigen, wie die Menschen ihr Leben in städtischen Gebieten organisieren. Vom Boden aus ärgert man sich schnell über einen Verkehrsstillstand oder erlebt, wie schrecklich leicht man seine Ausfahrt verpasst. Aber von oben, da bilden sich wirklich schöne Muster.


https://stock.adobe.com/stock-photo/aerial-view-lot-of-vehicles-on-parking-for-new-car/116624126

CURIOSO PHOTOGRAPHY / ADOBE STOCK

Soziale Gerechtigkeit erhält eine kräftige Stimme.

Drohnenfotografen entdecken gerade außerdem eine starke Nische, die soziale Themen abdeckt. Wie bereits zuvor in diesem Monat beschrieben, erfasst die Serie von Johnny Miller, Unequal Scenes (@unequalscenes), die dramatischen Ungleichheiten in Südafrika, wo Straßen, Flüsse, Wälder und Industrieanlagen als geografische Grenzen zur Trennung von Reichen und Armen dienen.

PAPWA SEWGOLUM GOLF COURSE / PHOTO BY JOHNNY MILLER

Ungleichheit ist nicht neu, aber sie so deutlich von oben zu sehen, bringt die Menschen dazu, eingehender über Ungerechtigkeit nachzudenken: „Wir Menschen haben diese erstaunliche Fähigkeit zu denken, dass wir eine Situation kennen, nachdem wir sie so oft aus der gleichen Perspektive gesehen haben…Beim Fliegen ändert sich das völlig. Gebäude, Berge, Wälder – das alles sieht völlig anders aus“, erklärt Miller.

Drohnen waren nicht Millers erster Versuch, soziale Ungerechtigkeiten zu zeigen, aber sie waren bisher sein stärkstes Mittel: „Ich habe lange versucht, die Menschen so zu fotografieren, dass ihr Leid bzw. ihre Geschichte präzise erfasst wird.“ Aber nichts war wirklich durchschlagend… Aber sobald ich über ihnen flog – in den Himmel, sodass sie zu kleinen Punkten in der Landschaft wurden – wurden die Menschen aufmerksam.“

Neben der Arbeit an seiner eigenen Fotografie kooperiert Miller mit Code for Africa, um eine Gemeinschaft aus Drohnenjournalisten, Kartographen und Geschichtenerzählern aufzubauen, die sich auf soziale Themen in Afrika konzentriert.

Seid mit den Regeln vertraut, bevor ihr abhebt.

Wenn ihr euch dazu inspiriert fühlt, in den städtischen Himmel abzuheben, müsst ihr mit den Regeln in der Luft vertraut sein. In den USA traten im August letzten Jahres neue Vorschriften in Kraft. Diese steuern wann, wo und wie ihr unter der Wahrung von Sicherheit und Privatsphäre fliegen könnt, da immer mehr Menschen Drohnen für Hobby und Arbeit nutzen. Know Before You Fly ist eine hervorragende Quelle für die Details, inklusive spezifischer Vorschriften für kommerzielle Fotografen. Die Vorschriften variieren je nach Land. Daher müsst ihr die lokalen Anforderungen kennen, wenn ihr außerhalb der USA seid.

Für weitere Hinweise lest bitte folgende erstklassige Drohnentipps der zu Adobe Stock Beitragenden, Ryan Longnecker und Tobias Hägg.


https://stock.adobe.com/stock-photo/los-angeles-skyline-by-drone/137391280

RYAN LONGNECKER / ADOBE STOCK

Der Himmel ist die Grenze.

Da die Drohnentechnologie ständig weiterentwickelt wird und immer mehr Fotografen auf den Zug aufspringen, können wir von schnellen Veränderungen in diesem Bereich ausgehen. Miller hat einige grundlegende Veränderungen im Auge: „Ich bin interessiert daran zu erfahren, welche Art von Kunst aus Multisensor-Drohnenfotografie hervorgeht, inklusive Infrarot und anderen Teilen des Spektrums…und Zeitrafferaufnahmen, da die Akkus immer besser werden.“

Unabhängig von der Technologie geht es bei Drohnenfotografie im Kern immer um den Blick aus einer anderen Perspektive. Tobias Hägg, Luftbildfotograf und Hauptbeitragender bei Adobe Stock, erläutert dazu: „Für mich geht es beim Drohnentrend immer nur um eines. Es geht um die Perspektive selbst. Wenn man lernt, mit der Luftperspektive umzugehen und weiß, was man mit den Bildern erzählen möchte, ist das meiner Meinung nach der Schlüssel zu guten, fesselnden Bildern.


https://stock.adobe.com/stock-photo/dubrovnik-from-above/135107743

PLACIDO / ADOBE STOCK

Mehr dazu, wie Fotografen Drohnen für eine neue Sicht auf Stadtlandschaften nutzen, findet ihr in unserer speziell dafür vorgesehenen Adobe Stock Gallery