Eine Allianz aus CMO und CIO ist für eine Firma der beste Schutz gegen Hacker

Laut einem aktuellen Bericht weisen 70 Prozent der wichtigsten Geräte im Internet der Dinge (IoT) erhebliche Sicherheitsmängel auf. Mit vereinten Kräften können Marketingchefs und Chief Information Officers den Hackern einen Strich durch die Rechnung machen.

Eine Allianz aus CMO und CIO ist für eine Firma der beste Schutz gegen Hacker

Es gibt heute 6,4 Milliarden internetfähige Geräte, Tendenz steigend. Selbst die unscheinbarsten Alltagsaktivitäten sind jetzt online, wie Amazons Staubsaugerroboter oder Roboterspielzeug, mit dem Kinder Programmieren lernen können.

Für Marketer hat das Internet der Dinge ein riesiges Potenzial: In den USA besitzen 62 Prozent der Erwachsenen mindestens ein internetfähiges Gerät, und die Hälfte dieser Benutzer ist Werbung gegenüber positiv eingestellt.

Die Daten vernetzter Geräte eröffnen Marketingstrategen komplett neue Wege und Möglichkeiten für personalisiertes Marketing und um neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.

Neue Customer Insights

Fortschritte bei der Konnektivität haben eine neue Ära des Produktmarketings eingeläutet. Dank des Internets können Marken heute mit mehr Komfort und Personalisierung punkten, sei es mit vernetzten Kameras im intelligenten Kühlschrank, damit der auch immer gut gefüllt ist, oder mit einer Zentralheizung, die sich schon von unterwegs aus einschalten lässt.

Durch die Umwandlung von Produkten in „Sensoren“ erhalten Marketer Informationen darüber, wie Artikel verwendet werden und können einen positiven Kreislauf für die Entwicklung neuer Produkte in Gang setzen. Seitdem etwa der Coca Cola-Automat online ist, konnte das Unternehmen einzigartige Einblicke in das Verhalten seiner Kunden gewinnen. Die Daten der Geräte auf Hochschulgeländen deckten auf, dass die Verkaufszahlen kurz vor bestimmten Fernseh-Shows in die Höhe schnellen. Das sind wertvolle Informationen für die Produktentwicklung und die Ermittlung der besten Zeiten für Werbespots.

Mit der Unzahl an Daten, die zwischen immer mehr intelligenten Geräten hin und her schwirren, wächst auch das Risiko, dass die falschen Leute darauf zugreifen. Für Hacker brummte das Geschäft im letzten Jahr. Sie stahlen nicht nur 2,2 Milliarden Datensätze, sondern machten auch auf die Mängel von IoT-Geräten großer Marken aufmerksam, wie Nest und Mattel.

Und jetzt sind sogar Medizingeräte im Internet der Dinge vernetzt, das heißt auch unsere Körper können nun gehackt werden. Mit Autos und Flugzeugen, in denen IoT-Geräte integriert sind, könnten Angreifer die Kontrolle über schnelle, potenziell tödliche Waffen erlangen.

Um von IoT-Daten wirklich zu profitieren, müssen Marketer ein besseres Gespür für die Gefahren haben, denen ihre Kunden und ihr Geschäft ausgesetzt sind. Sie brauchen sichere Netzwerke, Datenschutzrichtlinien und Protokolle für Datenschutzverletzungen, die auf den Wert des Produkts und den Kontext abgestimmt sind.

Aber wie können sie das erreichen?

Leichtes Spiel für Hacker

Eines der Hauptprobleme von IoT-Geräten ist die Tatsache, dass bei ihrer Entwicklung die Funktionalität und nicht der Datenschutz im Mittelpunkt stand. So sind viele Produkte nicht einmal dafür ausgelegt, wichtige Sicherheits-Updates automatisch zu installieren. Ein aktueller Bericht von HP zeigt, dass 70 Prozent der häufig verwendeten IoT-Geräte erhebliche Sicherheitsmängel aufweisen.

Hinzu kommt, dass User ihr Gerät meist für sicher halten und das anfangs eingerichtete Passwort nie wieder ändern. Diese Nachlässigkeit wurde im vergangenen Jahr vielen beim größten DDoS-Angriff der Geschichte zum Verhängnis. Hacker gelang dabei der Zugriff auf knapp 400.000 Geräte. Außerdem warfen sie zahlreiche Websites aus dem Netz, darunter Twitter, die Nachrichtenseite The Guardian und Netflix.

Die negativen Folgen von Geräte-Hacks beschränken sich aber nicht nur auf Malware – sie können die Privatsphäre verletzen. Eines der berüchtigsten Beispiele dafür ist ein 2016 gehacktes Babyphon, über das ein Unbekannter mit einem Kleinkind kommunizierte. Der Vorfall machte in der ganzen Welt Schlagzeilen und Foscam, der Name des Herstellers, wurde zum Inbegriff für die Gefahren von IoT-Geräten.

Dabei wäre das Ganze vermeidbar gewesen.

Einige Monate zuvor hatte ein Forscher das Unternehmen auf die Sicherheitslücke aufmerksam gemacht. Durch eine effizientere Zusammenarbeit hätten die Technologie- und Marketingabteilungen von Foscam diese Lücke vielleicht schließen oder Kunden zumindest warnen können.

Hier wird also eine mögliche Lösung für das Problem ersichtlich: CMO und CIO, die traditionell immer ihr eigenes Süppchen gekocht haben, müssen kooperieren, um die Sicherheit der Kundendaten zu gewährleisten.

Schlagkräftiges Duo

Ungewöhnliche Partnerschaften können sehr erfolgreich sein, wenn alle Beteiligten das selbe Ziel vor Augen haben. Für CMOs und CIOs ist das der Einsatz von Digital für mehr Wachstum und Erträge.

Gemeinsam können sie solide Sicherheitsprotokolle einrichten und Datenschutzrichtlinien entwerfen, um Schlupflöcher im System zu stopfen und Angriffen vorzubeugen. Die Authentifizierung für den Systemzugriff etwa ist ein großes Hindernis für potenzielle Datendiebe. Auch die Verschlüsselung aller Daten erschwert die Erkennung einzelner Personen und schützt damit ihre Identität.

Und das hört nicht bei internen Prozessen auf. CMOs und CIOs müssen auch zusammenarbeiten, um Kunden über die besten Sicherheitsvorkehrungen zu unterrichten (wie die Passwortaktualisierung für IoT-Geräte) und um intelligente Problemlösungen zu entwickeln, wie Einmal-Passwörter oder Unique Identifiers für das Login.

Aber weil Hacker immer wieder nachlegen, können auch die gründlichsten Datenschutzpraktiken und Produktentwicklungen die Gefahr von Übergriffen nicht gänzlich ausschließen.

Noch entscheidender als die Prophylaxe ist also die Erkennung von Sicherheitslücken. CMOs und CIOs müssen die befallenen Systeme kennen und wissen, welche Geräte, Benutzer und Angreifer eine Rolle gespielt haben. Durch die Analyse des Webtraffic kann schädliches Verhalten aller Art aufgedeckt werden. Angreifer können auf diese Weise schnell isoliert und rausgeschmissen werden, während Geräte und Netzwerke intakt bleiben.

Neben der Zusammenarbeit mit dem CIO zur Absicherung der Netzwerke gegen Datendiebstahl sollten Marketer nicht zuletzt auch transparent damit umgehen, wie sie persönliche Daten aufnehmen und verwenden. Kunden haben ein Recht auf Datenschutz. Wenn der Datenaustausch weitergehen soll, brauchen sie Datenschutzerklärungen und die Möglichkeit, Präferenzen für das Marketing festlegen zu können.

Glückliche Kunden, deren Daten und Privatsphäre geschützt werden, sind die Grundvoraussetzung dafür, durch das IoT geschaffene Umsätze und Wachstumschancen auszuschöpfen. Dieser fortwährenden Herausforderung können CMO und CIO gemeinsam viel besser Herr werden, als jeder für sich.