Fünf Trends beim Logodesign, die ihr kennen solltet

Großartige Logos sind zeitlos und einprägsam, da sie auf soliden Designgrundsätzen beruhen, die in vielerlei Hinsicht erfolgreich sind. Sich in Sachen Trends auf dem Laufenden zu halten, spielt jedoch ebenfalls eine Rolle. Sowohl Designagenturen als auch firmeneigene Designer wissen, dass der Kreativprozess nur langsam vonstatten geht und dass sich die besten Logos im Lauf der Zeit weiterentwickeln. Hier sind fünf Trends beim Logodesign, die ihr bei euren aktuellen Branding-Projekten berücksichtigen solltet:

Minimalismus

Heutzutage müssen Logos dazu in der Lage sein, sich an mehrere Plattformen, Oberflächen und Auflösungen anzupassen. Ständig kommen neue Wege hinzu, wie man ein Logo sehen und erleben kann. Das erfordert ein Design, das flexibel und widerstandsfähig genug ist, um diese verschiedenen Zusammenhänge zu meistern. Aus diesem Grund scheint der Trend dahin zu gehen, dass Logodesigns wieder minimalistischer werden. Anny Chen, Experience Designer bei Adobe, bestätigt, dass flachere Logodesigns mit schlichteren Formen und Linien seit einiger Zeit im Trend sind. „Ein erfolgreiches Logo muss auf einem großen Billboard ebenso lesbar sein wie als Icon mit 16 x 16 Pixel. Wenn man all diese Parameter berücksichtigt, kann ein schlichteres Logodesign benutzerfreundlicher sein. Und ganz nach dem altbekannten Motto ‚Weniger ist mehr‘ liegt der Erfolg vieler einprägsamer Logos in ihrer scheinbaren Offensichtlichkeit. Es ist viel schwieriger, etwas zu kreieren, das unbemüht und schlicht aussieht. Ein zeitloses Logo beruht auf soliden Designgrundsätzen und überdauert die Jahre höchstwahrscheinlich besser als ein Logo, das einfach mit dem Trend geht.“

Interaktives, dynamisches Design

Marken werden außerdem immer interaktiver – Google Doodles ist das perfekte Beispiel. „Immer mehr Marken experimentieren mit dynamischen Logodesigns“, so Anny. „Marken können sich zur Vermittlung ihrer Botschaft nicht mehr nur auf ein einziges, statisches Logo verlassen. Logos definieren sich heutzutage vielmehr als ein System verschiedener Bestandteile (oder Logo-Sets) – ein fließendes System, das innerhalb der gesamten Marke funktioniert. Weil sich Unternehmen immer mehr auf das Erleben ihrer Marke konzentrieren, müssen sich traditionelle Logos immer offener und dynamischer zeigen, um ihre visuelle Identität an jeden beliebigen Kontext anzupassen. Das von Experimental Jetset vor ein paar Jahren durchgeführte Rebranding für das Whitney Museum ist ein gutes Beispiel dafür, wie mithilfe des ‚Responsive W‘ eine dynamische Identität geschaffen wurde.“ Zu weiteren guten Beispielen für Markenidentitätssysteme zählen Paula Schers Rebranding von The New School und Michael Beiruts Rebranding von MIT Media Lab. Designer, die Markenerlebnisse für verschiedene Oberflächen und Geräte kreieren, können von Prototyping-Tools wie Adobe XD profitieren.

Automation

Anny merkt an, dass der Gedanke, Logos durch Algorithmen zu generieren, ein interessanter, sich immer deutlicher abzeichnender Trend ist, wir jedoch in Sachen Ausführung noch nicht so weit sind. „Beim Branding für das Unternehmen Fugue ist Sagmeister & Walsh in Sachen Konzept der dynamischen Identität einen Schritt weitergegangen und hat eine Software entwickelt, mit der sich Logos anhand der Daten, die ihnen zugeführt werden, quasi selbst regenerieren können.“ Einige Unternehmen bieten nun sogar Logo-Generator-Dienste im Internet an und behaupten, dass man den Designer ganz weglassen und die Logoerstellung stattdessen vollständig Computeralgorithmen überlassen könne. Das Ergebnis dieser Generatoren ist momentan zwar noch weit von der Arbeit eines guten Designers entfernt, doch Fortschritte in Sachen künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen könnten das zu einem interessanten Trend machen, den es im Auge zu behalten gilt.

Neuinterpretation

Nike, MTV und sogar Hillary Clinton spielen damit, wie Zuschauer Logos neu interpretieren – und damit im Grunde einem Leerraum im Lauf der Zeit wieder neue Bedeutung geben. Shawn Cheris, Director of Experience Design bei Adobe, erinnert uns jedoch daran, dass solche Logos bereits leicht erkennbar sind und in ihrem eigenen Zusammenhang dargestellt werden. Das ermöglicht es Marken, kreativ zu sein und ihr alteingesessenes Logo neu zu erfinden. „Gut etablierte Marken wie MTV sind flexibel genug, um Zuschauer ihr Logo neu interpretieren zu lassen, da sie den Sender bereits schauen. Hillary musste den Buchstaben H als Teil ihres Logos nicht mehr unbedingt groß bekannt machen, da ihn die meisten Menschen auf Facebook oder Twitter bereits gesehen hatten und wussten, wie sie das Logo in diesem Zusammenhang interpretieren mussten.“

Firmeneigenes Design

Neben der Tatsache, dass firmeninterne Branding-Teams wortwörtlich näher am Problem sitzen, verschaffen sie ihren Unternehmen im Lauf der Zeit mehr Kontrolle über die Entwicklung ihrer Identität. „Interne Teams haben den Vorteil, dass sie aus erster Hand miterleben, wie eine Marke wächst und sich weiterentwickelt“, so Shawn. „Die Produktstrategie eines Unternehmens kann sich im Lauf der Zeit ändern. Ein Markenidentitätssystem muss diesen Änderungen Stand halten können und dennoch in sich schlüssig sein. Interne Teams haben den Vorteil, ‚zur Stelle‘ zu sein und das Markensystem bei Bedarf weiterzuentwickeln.“

Den Markenwert aufzubauen, braucht Zeit und Trends werden dabei immer eine Rolle spielen. Bereits in den 1960ern entdeckten Designer den Minimalismus – eine oder zwei Farben, einfache Schriftarten und ein schlichtes, flaches Design. Viele dieser Trends kommen heute wieder zum Vorschein. Sie sind daher also nicht unbedingt „neu“, sondern stehen einfach nur im Kontrast zu dem, was unmittelbar davor kam. Und auch wenn Minimalismus zurzeit angesagt ist, kann es in einem anderen Jahrzehnt wieder in sein, ein Logo mit mehreren Farben – Farbverläufe weisen bereits jetzt in diese Richtung – oder mit mehr Details zu kreieren. Designtrends kommen und gehen. Marken, die visuell auf der Höhe bleiben wollen, müssen sich von dem abheben, was momentan angesagt ist.

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