Digitalisierung ist wie „der erste Sex“, witzelt der VP der Deutschen Post DHL

„Niemand weiß, wie’s geht, aber jeder denkt, alle anderen sind munter dabei”, sagte Arjan Sissing beim Summit. Er ermunterte seine Zuhörer dazu, es „einfach mal zu machen“.

Digitalisierung ist wie „der erste Sex“, witzelt der VP der Deutschen Post DHL

Die Digitalisierung führt viele Unternehmen auf spannende Pfade. Wie diese aussehen können, wurde beim gestrigen Adobe Summit EMEA in London beschrieben. Sämtliche Anwesende konnten von wagemutigen Firmen lernen, die sich im digitalen Zeitalter erfolgreich neu erfunden haben.

Die Vortragenden stimmten überein, dass bei jeder ungewohnten Reise ein Mix aus Erwartung und Nerven dabei ist. Aber niemand wagte sich bei seiner Beschreibung dieses Weges so weit vor wie Arjan Sissing, Senior VP of Corporate Brand Marketing beim Logistikriesen Deutsche Post DHL.

„Es ist wie der erste Sex“, erklärte er mit einem Zwinkern. „Alle sprechen drüber, aber keiner weiß wie es geht. Trotzdem denkt jeder, dass alle anderen fleißig dabei sind. Letztendlich ist es am besten, sich ein Herz zu fassen und einfach zu machen.“

Im Fall von DHL, so Sissing, war sich das Unternehmen immer dann über den Bedarf an Digitalisierung im Klaren, wenn es auf seine Internetseite schaute. Beim Redesign des Desktop- und Mobile-Auftrittes lernte es dann die Lektion eines jeden Anfängers: Man erzielt beim ersten Mal keine perfekten Ergebnisse. Man muss es immer wieder ausprobieren, entwickeln und verbessern.

„Wir brauchten Digital um die Firma auf den Kunden auszurichten. Du brauchtest nur auf unsere Internetseite zu schauen, um durcheinander wir waren“, sagte Sissing.

“Die Seite war nach Unternehmenseinheiten strukturiert, die uns zwar etwas sagten, aber den Kunden völlig verwirrten. Sie mussten unsere Unternehmensstruktur kennen, um auf der Seite zu navigieren.“

Das Ergebnis ist heute eine wesentlich übersichtlichere, nutzerfreundlichere Website, die über mehrere Ebenen hinweg eingeführt wird. Und sie wurde für Suchanfragen optimiert, wie sie üblicherweise bei Google eingegeben werden. Zuvor musste die Suchanfrage schon den Firmennamen DHL beinhalten, damit die User finden konnten, wonach sie suchten.

Smarter arbeiten, besseres Image

Ähnlich wie bei der Lufthansa lag der Fokus auf dem Kunden und dessen Möglichkeit, Neues zu entdecken. Dafür wurden interne und externe Kommunikations-Teams aufeinander abgestimmt. Beide arbeiteten bis dahin völlig unabhängig voneinander. Durch die Adobe Experience Cloud sind jetzt beiden Teams sämtliche Assets jederzeit zugänglich.

Christoph Meier, Chef der Kommunikation bei Lufthansa, wies auf die Vorteile hin, die es hat, Lösungen von vielen verschiedenen Providern zu meiden und interne und externe Teams auf einer einzigen Adobe-Plattform zu vereinen. Das hatte positive Effekte für die Öffentlichkeit und für die Mitarbeiter gleichermaßen.

„Interne und externe Teams waren bis dahin separat angelegt – jetzt arbeiten sie auf der gleichen Plattform zusammen. Ich glaube, in einem Jahr werden die Leute nicht mehr merken, dass es zwei Teams gibt. Es wird wie aus einem Guss wirken“, sagte er.

“Das ist nicht nur vorteilhaft für unsere Kommunikation. Das bedeutet auch, dass wesentlich mehr Stories und Informationen durch die Hände unseres internen Teams gehen hin zum nach außen gerichteten News Room, den wir aufgebaut haben. Vorher gab es weniger Stories zu sehen, weil die externe Abteilung dachte, dass Journalisten vielleicht nicht jede Geschichte aufnehmen. Mit unserem News Room sind wir in der Lage, viel mehr Informationen an die Öffentlichkeit zu geben. Es macht Spaß, mehr Einblicke zu gewähren und die Sache ein bisschen bunter zu machen.“