Insight Adobe – „In fünf bis sechs Jahren wird es kein Produkt mehr ohne Künstliche Intelligenz geben.”

Sensei bedeutet im Japanischen „Master“ und trifft damit exakt den Kern des Adobe Frameworks für Künstliche Intelligenz und Machine Learning. Neben unseren Creative Cloud Programmen findet sich Adobe Sensei ebenso in der Experience Cloud oder in der Document Cloud wieder. Im Rahmen unserer Blogserie „Insight Adobe – Digitale Zukunft made in Germany“ haben wir mit Lars Trieloff, Director of Platform Marketing bei Adobe, darüber gesprochen, welche Rolle Künstliche Intelligenz für das kreative Arbeiten einnimmt und die automatische Verschlagwortung wie in Adobe Stock auf ein neues Level hebt.

Lars, wird uns Künstliche Intelligenz künftig das Denken abnehmen?

Auf keinen Fall. Künstliche Intelligenz soll vor allem das Leben erleichtern und damit die Leistung jedes einzelnen Nutzers unserer Programme vervielfachen. Sie erledigt im Hintergrund die Fleißarbeit, wie etwa das Vorsortieren von Motiven in Adobe Stock. Wir haben es heute mit einer gigantischen und stetig anwachsenden Menge an Daten zu tun. Künstliche Intelligenz hilft uns dabei, diese Herausforderung zu bewältigen, in allen Arbeitsbereichen bessere Entscheidungen zu treffen und die eigenen Produkte optimal zu präsentieren. Kurz gesagt: Dank Künstlicher Intelligenz haben wir mehr Zeit, um wirklich kreativ zu sein.

Ist das nicht alles eher Zukunftsmusik? Wo steht Adobe denn aktuell bei diesem Thema?

Bei Adobe ist diese Zukunft längst Realität. Wie weit wir bereits sind, kann jeder Nutzer selbst ausprobieren, indem er die Features unserer Programme und Cloud Services nutzt. So gibt es in Photoshop eine Funktion namens Face-Aware Liquify. Die Künstliche Intelligenz, die dahintersteckt, erkennt die Position von Augen, Nase und Mund. Auf Grundlage dieser Analyse kann der Nutzer Gesichtsausdrücke von abgebildeten Personen verändern, wie die Augen weiter öffnen oder ein Lächeln noch etwas strahlender machen. Als Bestandteil unserer mobilen Apps eröffnet Adobe Sensei auch im Bereich Smartphone-Fotografie ganz neue Möglichkeiten. Die Kopfhaltung bei einem Selfie anpassen, Schärfentiefe- und Brennweite ändern oder andere Objektivlängen simulieren – all das geschieht, ohne dass sich der Nutzer darum kümmern muss. Ein anderes Beispiel findet man in Adobe Stock. So hat man nicht immer die Zeit, alle seine Bilder selbst durchzusehen und zu verschlagworten. Das übernimmt Adobe Sensei. An diesen Beispielen sieht man, dass wir diesen Weg ebenso konsequent verfolgen, wie wir vor ein paar Jahren den Schritt in die Cloud vollzogen haben. Wir wollen auch in Sachen Künstliche Intelligenz Vorreiter sein.

Welche Anwendungsbereiche gibt es noch?

Die sind potenziell unendlich. Schon heute nutzt jedes Adobe Produkt an irgendeiner Stelle Künstliche Intelligenz wie die Gesichtserkennung in Photoshop CC oder Lightroom CC. Woher weiß Premiere Pro CC, wo ich ein Video um sieben Sekunden kürzen kann? Durch Künstliche Intelligenz. Wie können wir den Wert unserer Assets steigern? Indem wir dafür sorgen, dass sie leichter zu finden sind. Auch hierbei kommt zunehmend Künstliche Intelligenz zum Einsatz. Entscheidend ist, dass wir dem Nutzer keine Vorgaben machen, sondern seine Experience verbessern. Künstliche Intelligenz soll sich eben nicht wie ein Roboter anfühlen, sondern wie ein Sensei, ein Meister in seiner Disziplin. Der steht einem beratend zur Seite und hilft einem dabei, den eigenen Weg zu gehen.

Bei unserem nächsten Insight erwarten euch Michael Jamrosy und Thomas Mührke, die Geschäftsführer unseres Standorts in Hamburg, der Adobe Engineering GmbH. Sie werden uns spannende Einblicke in die Ursprünge einer der wichtigsten Entwicklerschmieden von Adobe weltweit gewähren und erzählen, was die Auszeichnung als „Bester Arbeitgeber 2017“ für sie bedeutet.