KI kann das Marketing-Team bereichern, anstatt es zu automatisieren

Künstliche Intelligenz wird heute für Routineaufgaben und repetitive Tätigkeiten eingesetzt. Sie bereichert die Interaktion mit Kunden und gestaltet sie individueller. Die Frage ist nur, welche Rolle spielen Marketer in dieser Welt?

KI kann das Marketing-Team bereichern, anstatt es zu automatisieren

Die Arbeit des Marketers hat heutzutage genauso viel mit Wissenschaft zu tun wie mit Kunst. Seitdem Daten, Analysen, automatisierte Marketingsysteme und andere Technologien Einzug gehalten haben, reicht es nicht mehr nur die kreative Seite zu betrachten. Wie wird sich die Rolle des Marketers verändern, wenn Künstliche Intelligenz (KI) Stück für Stück das Marketing erobert?

Erweitern Sie die Kapazitäten Ihres Teams[

Die Bedeutung von künstlicher Intelligenz wächst rasant, für Unternehmen stellt sie mittlerweile einen Wertzuwachs dar. Außerdem wird sie immer preiswerter und zugänglicher](http://www.cmo.com/features/articles/2017/4/24/pwc-artificial-intelligence-will-be-the-business-advantage-of-the-future-tlp.html). KI umfasst eine breite Palette an Technologien und Prozessen: Darunter sind intelligente Automatisierungssysteme, robotergesteuerte Prozessautomatisierung und physikalische Automatisierung, sowie maschinelles Lernen, Bots, digitale Assistenten, Sprachverarbeitung und virtuelle Realitäten aller Art (Virtual Reality/Artificial Reality/Mixed Reality).

Betrachten Sie es als eine Personalaufstockung: Künstliche Intelligenz kann die Leistungsfähigkeit Ihres Marketing-Teams vergrößern. Sie ermöglicht es Marketern, bessere Insights zu gewinnen, die Customer Experience zu optimieren und sich auf die kreativen Aspekte ihrer Rolle zu konzentrieren. Mithilfe von Algorithmen ist künstliche Intelligenz dazu in der Lage, für Ihre Marketer zweckdienliche Daten zu analysieren und Informationen auszulesen. Auf diese Weise generiert sie Wissen und verbessert womöglich die Genauigkeit von Prognosen. Die wissenschaftlichen Aufgaben werden den Marketern also nicht abgenommen. Diese Aufgaben werden vermutlich sogar noch wichtiger, denn Marketer müssen dazu in der Lage sein, die gewonnenen Insights in bessere Entscheidungen einfließen zu lassen und Kunden zu besseren Resultaten zu verhelfen.

Technologien mit künstlicher Intelligenz werden mit hoher Wahrscheinlichkeit für Routineaufgaben und wiederholbare Tätigkeiten eingesetzt, wie KI-gesteuerte Übersetzung und „Copybots“ für die Erstellung bestimmter Inhalte. Aber auch für A/B-Tests eröffnen sich dadurch neue Möglichkeiten. Für Marketer bedeutet all dies, dass sie mehr Zeit für die bedeutungsvolleren Aspekte ihrer Arbeit haben werden.

Eine bessere Customer Experience liefern

Mithilfe von künstlicher Intelligenz haben Marketer die Chance, die Relevanz der Customer Experience zu verbessern. Und die steht ja immerhin im Mittelpunkt der Marketingarbeit. KI-gesteuerte Schnittstellen werden zu immer relevanteren Interaktionen führen, die exakt auf den Einzelnen und seine jeweilige Situation abgestimmt sind. Ein Beispiel dafür ist die Personalisierung von Inhalts-Managementsystemen auf gerade einmal ein paar wenige Personen. Künstliche Intelligenz kann das Web-Erlebnis für jeden Website-Besucher personalisieren.

Chatbots bieten Marketern die Möglichkeit, gesprächsbasierte Benutzerschnittstellen in ihre Customer Experience zu integrieren. Dieser „Menschen-ähnlichere“ Kontakt (also das Gefühl, mit einer wirklichen Person zu sprechen) ist für Kunden eine ganz neue Art der Interaktion mit Marken. Die ersten solcher Anwendungen werden hauptsächlich im Verkauf und Service eingesetzt. Stellen Sie sich etwa einen Chatbot vor, der Fragen über eine kürzlich veröffentlichte Studie zum Thema „innovative Köpfe“ beantworten könnte – eine völlig neue Methode der Content-Bereitstellung. Auf Ihrer Website könnte ein Bot für die FAQs verantwortlich sein und sich bei Kunden mit einer personalisierten Antwort für ihre Anfrage bedanken.

Bereiten Sie sich auf Nebeneffekte vor

Die zunehmende Beliebtheit von künstlicher Intelligenz und Automatisierung, aber auch der damit verbundene Big Data-Trend und die umfassende Digitalisierung bergen die Gefahr unerwünschter Folgen – die im schlimmsten Fall Vertrauen und Ruf schädigen können. Deshalb müssen Unternehmen im digitalen Raum ethisch und verantwortungsbewusst handeln. Gleiches gilt auch für Marketer, die im Zusammenhang mit Datenschutzangelegenheiten beständig wachsam bleiben müssen. Oftmals verstehen weder Geschäfts- noch Privatkunden vollständig, was sie preisgeben und was sie als Gegenleistung erhalten.

Auch Bots und andere Technologien wird man hinterfragen. Müssen Sie Besucher Ihrer Website zum Beispiel darauf hinweisen, dass sie dort mit einem Bot interagieren und nicht mit einem echten Menschen?

Die KIs übernehmen

Wie können sich Marketer optimal auf eine Welt vorbereiten, in der künstliche Intelligenz gang und gäbe ist? Erwägen Sie diese drei strategischen Maßnahmen:

  1. Erweitern Sie die Leistungsfähigkeit Ihres Teams: Mithilfe von künstlicher Intelligenz können Marketer das dringend benötigte Niveau an moderner Effizienz und Leistungsfähigkeit in der erforderlichen Geschwindigkeit erreichen. Zusätzlich kann KI das Unternehmen dabei unterstützen, versierte neue Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten, die mit künstlicher Intelligenz aufgewachsen sind.
  2. Setzen Sie KI aktiv zur Verbesserung der Customer Experience ein: Immer mehr Kunden werden KI-gesteuerten Support und neue Benutzerschnittstellen erwarten, wie etwa die Spracherkennung. Bringen Sie jetzt in Erfahrung, welche Anwendungen für Ihr Unternehmen geeignet sind.
  3. Planen Sie sekundäre Folgen ein: Unterstützen Sie die Entscheidungsfindung, indem Sie Ethikrichtlinien für Ihr digitales Verhalten entwerfen und als Datenverwalter auftreten.

Denn eines ist gewiss: Künstliche Intelligenz wird sich in den kommenden Jahren im Marketing bemerkbar machen. Im gleichen Zuge wird sie Marketer befähigen, sich auf etwas zu konzentrieren, das KI nicht beherrscht: die Kunst – also die kreativen und konzeptionellen Elemente, bei denen die menschliche Note noch immer unerlässlich ist.