Studie: Behörden in Bayern sehen digitale Transformation positiv
Nächste Woche werde ich gemeinsam mit dem Passauer Politikwissenschaftler Dr. Florian Hartleb auf dem 9. Bayerischen Anwenderforum eGovernment die Studie „Montgelas 4.0 – Bayern auf dem Weg zum modernen e‑Government” vorstellen. Auf dieser Tagung diskutieren am 28. und 29. Juni 2017 im Bayerischen Landtag rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Verwaltung und Wirtschaft konzeptionelle und praktische Fragen des IT-Einsatzes ebenso wie aktuelle Entwicklungen der rechtlichen, personellen und technologischen Rahmenbedingungen.
Am 1. Veranstaltungstag (28.6.) läuft von 13.30 bis 15.00 Uhr das Marktforum „Digitalisierung und IT-Konsolidierung – Herausforderungen, Erkenntnisse und Lösungen für die öffentliche Verwaltung” auf dem wir – neben Vertretern von Firmen wie Materna, CANCOM on line und T‑Systems International – Gelegenheit zur Präsentation unserer Studie haben.
Dafür fand zwischen 1. März und 15. Mai 2017 eine Befragung von Ministerien, nachgeordneten Behörden, Rechenzentren, den sieben Regierungsbezirken, allen Landkreise sowie den 17 Städten mit über 50.000 Einwohnern in ganz Bayern statt.
Repräsentative Befragung durch Digitalexperten
Der Fragebogen war so konzipiert, dass ganz unterschiedliche behördeninterne Leitungsebenen antworten konnten. In diesem Sinne wurde in Vorabtelefonaten die besondere Relevanz des Themas in Bereichen wie Tourismus, Personal, Pressesamt, Stabstellen und der IT deutlich. Insgesamt sich 71 Personen beteiligt, so dass ein repräsentativer Querschnitt sichergestellt werden konnte.
Die von Dr. Florian Hartleb konzipierte und durchgeführte Studie untersucht den Stand der Umsetzung und mögliche Potentiale des digitalen Wandels von Behörden und den Einsatz von elektronischen Bürgerservices in dem Bundesland und förderte einige interessante Ergebnisse zu Tage.
So war der Digitalexperte, der sich mit Veröffentlichungen über das erfolgreich digitalisierte Estland einen Namen gemacht hat, selbst überrascht, „dass „über 60 Prozent der Befragten dem Veränderungsprozess positiv gegenüberstehen, knapp 40 Prozent eine neutrale Haltung einnehmen und nur ein verschwindend kleiner Teil in unserer Umfrage seine Ablehnung gegenüber dem digitalen Wandel zum Ausdruck brachte“.
Wobei die Ergebnisse der Studie auch zeigen: Bayerns Behörden verbinden mit dem Thema Digitalisierung ganz unterschiedliche Assoziationen – angefangen vom Wegfall der Papierunterlagen über das Schaffen einer digitalen Identität und den Einsatz interaktiver Formulare für die Bürger bis hin zur digitalen Signatur
Der Architekt des modernen Bayern als Namensgeber
Mit dem Programm „Montgelas 3.0” treibt das Bundesland die Digitalisierung seiner Verwaltung koordiniert voran und will den Freistaat zur Leitregion des digitalen Aufbruchs machen. Der Name der Initiative geht auf den Graf Montgelas zurück, der bereits Anfang des 18. Jahrhunderts Verwaltung neu gedacht hat und als der große Architekt des modernen Bayern gilt.
Im Ergebnis der nach ihm benannten e‑Government-Strategie „Vom Blatt zum Byte“ sollen staatliche und kommunale Online-Leistungen stärker gebündelt und „auf einen Klick“ angeboten werden. Laut unserer Studie können sich mehr als 60% der Befragten vorstellen, dass sich die öffentlichen Verwaltungen dabei stärker an den in der Privatwirtschaft genutzten Technologien orientieren.
Mit unserem Vorschlag zu „Montgelas 4.0“ wollen wir ihnen Impulse geben, damit auch Behörden, Städte und Gemeinden sowie der Staat stärker die Bürger in den Mittelpunkt der digitalen Transformation stellen und schneller auf deren sich rasch verändernde Erwartungen reagieren.
Details zur Studie „Montgelas 4.0 – Bayern auf dem Weg zum modernen e‑Government” gibt es am 28. Juni hier im Blog zu lesen. Wer die Präsentation unserer Befragung live im Bayerischen Landtag erleben will, kann sich hier noch anmelden (Behördenvertreter kostenlos).