Insight Adobe – “Die Adobe-Magie auf mobile Geräte übertragen.”

Kreativität kennt keine Grenzen und braucht Freiheit, auch die von Zeit, Ort und Gerät. Und damit haben sich auch die Anforderungen an Technologie massiv verändert, besonders die der Fotografen und Foto-Fans. Wir haben mit Senior Engineering Manager Torsten Sigwart darüber gesprochen, welche Rolle mobile Apps und Anwendungen künftig im Bereich Fotografie und Bildbearbeitung spielen werden, wie die wohl bekannteste Anwendung, Lightroom Mobile, laufen lernte und welche neuen Features geplant sind.

Torsten, als Team, das für die mobile Version von Lightroom verantwortlich ist, seid ihr sicher alle passionierte Fotografen, oder?

Ich denke, wir bilden recht repräsentativ das Spektrum aller Nutzer ab. Das reicht von Leuten, die wie ich in ihrer Freizeit ganz traditionell die eigene Familie ablichten, über engagierte Hobbyfotografen bis hin zu waschechten Profis. Dieses Team teilt sich wiederum auf in die Bereiche Engineering, Qualitätsprüfung, Experience Design, User Testing und Product Management, all diese Bereiche erfordern natürlich spezielle Fähigkeiten.

Darüber hinaus arbeiten wir sehr eng mit unseren Kollegen in San José zusammen, die sich um das Speichern der Bilder in der Cloud kümmern. Wir in Hamburg sind verantwortlich für das Userinterface sowie den Client, der die Kommunikation mit den Servern herstellt und unter anderem die geräteübergreifende Synchronisation ermöglicht.

In welchem Verhältnis steht Lightroom Mobile zur Desktop-Version?

Wir sind 2013 gestartet und haben im April 2014 eine App veröffentlicht, die zunächst einmal in erster Linie eine Beigabe zu Lightroom CC war. Damals war uns bereits klar, dass der Markt nach einer unabhängig funktionierenden Stand-Alone-Lösung verlangt. Heute, drei Jahre später, hat sich unsere App tatsächlich zu einer Art Schweizer Taschenmesser für (nicht nur mobile) Fotografen entwickelt.

Eure Arbeit ist also eine direkte Antwort auf die Nachfrage …

Ja, Smartphones haben die klassischen Kameras inzwischen überholt, sowohl in Sachen Verbreitung als auch hinsichtlich Auflösung und Bildqualität. Und die Rechenleistung der mobilen Devices wächst weiter exponentiell, sodass sie teilweise sogar Desktop-Computer ablösen. Für uns entstand daraus die Herausforderung, die Adobe-Magie auf mobile Geräte zu übertragen. Als Ergebnis haben wir heute das erste komplett cloudbasierte Fotografie-Ökosystem mit monatlich rund drei Millionen Nutzern.

Wie integriert ihr neue Features in die App?

Unser Ziel ist es, die Features der mobilen Version auf Augenhöhe mit Lightroom CC zu halten. Ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit ist die Auswertung des Feedbacks. Wir schauen uns genau an, wie mit unseren Anwendungen gearbeitet wird, und verfolgen die Bewertungen im App Store und im Play Store sowie die Diskussion in den Nutzerforen. Die regelmäßigen Release-Zyklen, die wir inzwischen etabliert haben, ermöglichen es uns, sehr schnell zu reagieren und Nutzerwünsche zeitnah einzubinden.

Auf was dürfen wir uns in naher Zukunft freuen?

Ein Feature, das wir gerade entwickeln, ist die Bildbearbeitung mit Hilfe von Brushes. Für lokale Anpassungen haben wir bislang bisher nur Radial- und Verlaufsfilter, mit frei anpassbaren Malwerkzeugen ist dagegen ein viel präziseres Feintuning einzelner Bildbereiche möglich. Eine weitere Neuerung ist eine Anpassung des Editors an die Screengröße des iPads, wodurch das Bearbeiten von Bildern auf dem iPad eine besondere Erfahrung wird. Was sich umsetzen lässt, hängt natürlich immer von der verfügbaren Hardware ab. So bietet uns die aktuelle „3D Touch“-Technologie, also die Möglichkeit, mit variablem Druck auf den Bildschirm zu arbeiten, sehr interessante Anknüpfungspunkte. Da kommt noch viel Spannendes auf uns zu.