In 5 Schritten zum Cross-Channel-Marketing Erfolg
Die Customer Journey wird zusehends komplexer. Konsumenten nutzen immer mehr Endgeräte und interagieren mit Marken auf einer Vielzahl von Kanälen. Das traditionelle (statische) Trichtermodell in Marketing und Vertrieb ist deshalb schon lange überholt. Stattdessen leben wir in einer Welt, in der die Marke nur noch so stark ist wie die mit ihr verbundene Customer Experience. Somit gilt: Wir müssen konsistente und relevante Erlebnisse über alle Kontaktpunkte hinweg schaffen. In diesem Beitrag möchte ich Ihnen die fünf grundlegenden Schritte zum Cross-Channel-Marketing Erfolg aufzeigen.
**1. Auf die richtigen Kontaktpunkte kommt es an
**Es gibt heutzutage überwältigend viele Wege, die gewünschten Zielkunden zu erreichen. Sind Mobile Apps der richtige Weg? Oder doch lieber der klassische Newsletter? Was ist mit Blogs und Social Media? Welche Rolle spielen Wearables, das Internet der Dinge oder ortsbasierte Angebote? Dabei ist wichtig zu verstehen: Nur, weil ein Kanal existiert, müssen Sie ihn nicht zwingend nutzen. Und nur, weil jemand anderes mit einem Kanal enorm erfolgreich gewesen ist, muss der nicht automatisch ebenfalls zu Ihnen und Ihren Kunden passen.
Cross-Channel-Marketing hat nicht das Konzept, auf möglichst vielen Kanälen präsent zu sein. Vielmehr sollte es Ihr Ziel sein, alle Aktivitäten geschickt miteinander zu verknüpfen und für den Kunden konsistent zu gestalten. Starten Sie dazu mit den Kanälen, die Sie bereits nutzen: Wie relevant sind diese für Ihre Kunden, wie tragen diese zur Konversion bei und wie können Sie Personalisierung und Kontext der Inhalte weiter optimieren? Im nächsten Schritt überlegen Sie sich, welche neuen Kanäle und Kontaktpunkte Sie einbeziehen möchten. Denken Sie dabei von Anfang an über Synergien nach: Wie können diese neuen Kanäle Ihre bisherigen Aktivitäten ergänzen? So kann es z.B. sehr sinnvoll sein, Ihre digitalen Aktivitäten mit Ihren physischen Interaktionen zu verbinden.
2. Die 360-Grad-Sicht auf den Kunden ist bereits Realität
Eine der größten Herausforderungen im Cross-Channel-Marketing sind Silostrukturen. Speziell die Kundendaten sind dabei in den meisten Unternehmen immer noch in verschiedenen Systemen und Abteilungen gespeichert. So kann die Verknüpfung von CRM-Daten und den Daten eines Kundenbindungsprogramms zu einer großen Herausforderung für Marketer werden. Noch komplexer wird es, wenn Sie Online- und Offline-Interaktionen zugleich betrachten wollen. Marketingverantwortliche benötigen also eine integrierte Sicht auf Ihre Marketingkontakte, basierend auf einer sinnvollen Verknüpfung von Datenkategorien und ‑quellen. Wie es richtig gemacht wird, zeigen bereits einige E‑Commerce Anbieter und Retailer – so zum Beispiel Sephora, ein führendes Handelsunternehmen im Bereich Kosmetik. Hier werden alle relevanten Daten aus Interaktionen und Kontaktpunkten mit dem Kunden konsolidiert und dann in Echtzeit analysiert. Das versetzt die Marke in die Lage, ein tiefergehendes Verständnis über Kundensegmente und sogar einzelne Kunden zu gewinnen. Ergebnis ist eine zielgerichtetere Segmentierung, die dabei auch die vollständige Transaktionshistorie des Kunden auf allen Kanälen berücksichtigt. Die 360-Grad-Sicht auf den Kunden ist also kein Mythos, sondern mit der richtigen Technologie bereits ohne Probleme umsetzbar.
**3. Content ist immer noch König
**Erstellen Sie eine nachhaltige Content Strategie, die konsistent, effizient und messbar ist. Die Schlüsselbausteine sind hier:
- „Create“: Verbinden Sie externe Dienstleister mit internen Stakeholdern, werden Sie kreativ im Rahmen Ihrer Corporate Identity. Services wie Adobe Stock unterstützen Sie dabei.
- „Manage“: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Content und Ihre Assets zentral verwaltet werden und für alle Beteiligten leicht auffindbar und zugänglich sind.
- „Deliver“: Liefern Sie Ihre Inhalte optimiert für den jeweiligen Kanal und das Gerät aus. Bleiben Sie relevant mit einer personalisierten 1:1‑Kommunikation.
- „Optimize“: Messen Sie Ihren Erfolg, testen Sie Ihren Content und verfeinern Sie das Targeting.
**4. Cross-Channel ist nicht Multi-Channel
**Verbinden Sie Kanäle sinnvoll und schaffen Sie so echte Kundenerlebnisse. „Multi-Channel-Kommunikation“ ist nicht mehr, als die Kommunikation mit dem Kunden auf mehreren Kanälen. Wenn diese Kommunikation dann auch noch inkonsistent ist und die vom Kunden geteilten Daten nicht berücksichtigt werden leidet die Customer Experience. Cross-Channel-Marketing Plattformen helfen, um datenbasiert Inhalte zu erstellen, zu personalisieren und auszuspielen. Es geht also nicht mehr nur darum, die eigenen Botschaften und Angebote auf den für Kunden relevanten Kanälen zu verbreiten, sondern über alle Kanäle und Kontaktpunkte hinweg eine konsistente Customer Experience zu schaffen, die sich für den Kunden stimmig und persönlich anfühlt. Dabei sollten dann auch die bisherigen Interaktionen des Kunden, sowie die Phase im Kundenlebenszyklus herangezogen werden. Je individueller und konsistenter die Ansprache, desto wahrscheinlicher ist der Cross-Channel Erfolg. Eine Airline kann so z.B. beim Check-In ein VIP-Angebot auf ein Kiosk-System im Terminal ausspielen und bei nicht erfolgter Interaktion des Kunden noch eine mobile Nachricht als Follow-up senden.
**5. Technologie ist nur die halbe Miete
**Schaffen Sie die organisatorischen Voraussetzungen für kanalübergreifende Kampagnen. Dabei gilt es vor allem, sich von internen Silos zu befreien. Sie müssen dazu nicht alle Mauern einreißen. Aber beseitigen Sie die Probleme, die durch organisatorische Abgrenzungen für das Cross-Channel-Marketing entstehen. Viele unserer Kunden setzen dabei auf virtuelle Teamstrukturen, als Zielbild für abteilungsübergreifende Kollaboration. Bei Organisationen mit heterogenem Reifegrad im Digital Marketing kann es auch sinnvoll sein, Kompetenzen zu bündeln und diesen anderen Abteilungen und Bereichen zur Verfügung zu stellen – Center of Excellence-Modelle sind hier das Stichwort. Und zu guter Letzt – definieren Sie gemeinsame Ziele für Abteilungen und Prokjektteams. Legen Sie die KPIs einheitlich fest und messen Sie den Return on Marketing Investment Ihrer Kampagnen. Setzen Sie sich also messbare Ziele und stellen Sie die Ergebnisse Ihren Marketingausgaben gegenüber.
**Schlusswort
**Die Vorteile kanalübergreifender Kampagnen sind schon heute für Unternehmen und Marketer nutzbar und sie umzusetzen, ist einfacher als Sie vielleicht denken. Mit Cross-Channel-Marketing haben Unternehmen den richtigen Ansatz und die Werkzeuge, um bidirektionale Kommunikation über jeden Kanal zu ermöglichen. Ganz egal ob dies über E‑Mail, Webseite, SMS, Direct Mail, Social Media, Mobile App, POS, Call Center oder neue Kanäle des “Internet der Dinge” sind. Jede Nachricht und jedes Angebot muss relevant, kontextbezogen und oftmals auch in Echtzeit ausgespielt werden. All dies zur Erreichung eines Ziels: Eine herausragende Customer Experience, egal auf welchem Kanal.