Profi-Tipps für eine hochwertige Fotokomposition

Kervin Brisseaux ist ein Universal-Genie. Er hat Architektur studiert, betreibt als Selbständiger ein Unternehmen für Illustration und Design und arbeitet als Associate Design Director in Vollzeit bei Vault49. Er kann programmieren, Modelle von Hand erstellen und Kleidung entwerfen. Und wie ihr sehen werdet, kann er mit drei Adobe Stock-Bildern und seinen beachtlichen Fertigkeiten in Photoshop eine digitale Illustration im Retro-Stil erstellen.

Seht euch die nachstehenden Clips an und findet heraus, wie er‘s gemacht hat. Im Anschluss könnt ihr euch kostenlos bis zu zehn Adobe Stock Bilder herunterladen und eure eigene Fotokomposition anfertigen.

Nachdem sich Kervin für die Komposition drei Bilder hat lizenzieren lassen, bearbeitete er zunächst das Bild welches eine Frau zeigt in Adobe Photoshop CC. Er konvertierte es in ein Smart Object, indem er mit der rechten Maustaste auf den Layer klickte und dann ‚Convert to Smart Object‘ auswählte. Mit einem Doppelklick auf das Smart Object öffnete er eine neue psb-Datei. Mithilfe des Stift-Werkzeugs schnitt er das Bild aus dem Hintergrund aus.


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KERVIN BRISSEAUX


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Brisseaux hat seine Retro-Illustration (großes Bild oben) aus diesen drei Fotos erstellt.

Brisseaux entfernte Haarsträhnen mit dem Clone Stamp-Werkzeug und dem Healing-Pinsel. Darüber hinaus schnitt er Teile des Originalbildes mit den Werkzeugen “Lasso” und “Marquee” aus und verdeckte die Teile mit Layer-Masken, von denen er wusste, dass sie im endgültigen Bild nicht zu sehen sein werden.

Er arbeitete schnell und sparte häufig Zeit, indem er Bits von einer Seite der Brille duplizierte und umdrehte, um mit ihnen störende Bits auf der anderen Seite zu überdecken. Später verwendete er den selben Trick sogar für die gesamte Hälfte des Gesichts des Models. Als er mit dem Ergebnis zufrieden war, schloss er die Smart Object psb-Datei, woraufhin Photoshop den entsprechenden Smart Object-Layer in der Hauptdatei sofort aktualisierte.

Wenn ihr auf das Bild klickt, könnt ihr sehen, wie Kervin Brisseaux mit verschiedenen Photoshop-Werkzeugen schnell Haare bereinigt.

Bei immer noch markiertem Smart Object-Layer wählte Brisseaux ‚Filter > Camera Raw Filter‘ und nutze diese Funktion, um Farben, Glanzlichter, Schatten, Schärfe und vieles mehr zu justieren.

In diesem Videoclip verwendet Brisseaux den nichtlöschenden Camera Raw-Filter, um das Bild abzustimmen.

Die Brille im Originalfoto passte nicht zu der von Brisseaux gewünschten Ästhetik, also tauschte er die Gläser gegen seine eigene Kreation aus. Zunächst wählte er das Ellipse-Werkzeug aus, stellte den Shape-Modus ein und setzte ein paar Kreise auf die vorhandenen Gläser auf. Vom Layers-Panel ging er zu fx über und experimentierte mit äußerem Leuchten, inneren Leuchten und mit Farboverlay-Layerstyles.

Schaut euch auf jeden Fall den gesamten Clip unten an. Da seht ihr einige der extremeren Effekte, die Brisseaux ausprobiert hat – zum Beispiel Farb- und Kontrast-Verbesserungen, die er mit Adjustment-Layern und Gradient-Maps vorgenommen hat.

In diesem Clip verwandelt Brisseaux die Original-Brille in Retronaut-Brillen.

Als nächstes fügte Brisseaux das Wüstenfoto als Hintergrundbild ein. Den Mond entfernte er, indem er ihn mit dem Lasso-Werkzeug auswählte, mit Rechtsklick ‚Fill‘ wählte und den Inhalt im Dropdown-Menü auf ‚Content Aware‘ setzte. Dann fügte er beide Bilder mit einer Kombination verschiedener Werkzeuge zusammen, darunter Adjustment-Layer (Gradients, Gradient Maps und so weiter), der Camera Raw-Filter, Layer-Styles und Maskierungen.

Mit einem Klick seht ihr zwei Videos, in denen Brisseaux zuerst ein Wüstenfoto hinzufügt und dann die Bilder im Vorder- und Hintergrund miteinander verbindet.

Um der relativ statischen Komposition ein Gefühl von Bewegung zu geben, setzte Brisseaux mit dem Pinsel-Werkzeug unregelmäßige Punkte und ging dann auf Filter > Blur > Radial Blur. Als Blur-Methode wählte er Zoom und wiederholte dann die Schritte einige Male, bis ihm gefiel, was er sah. Zur Abstimmung der gezoomten Pinsel-Spuren mit dem Hintergrund spielte er mit den Einstellungen für Layer-Transparenz.

Schaut Brisseaux zu, wie er einen Zoom-Effekt in Photoshop schafft.

Um ein Raster zu erstellen, wechselte Brisseaux zu Adobe Illustrator CC. Das Video unten läuft schnell ab, daher hier eine Zusammenfassung: Mit dem Linien-Werkzeug erzeugte er Linien und verwendete dann das Verlauf-Werkzeug, um zwischen den Linien Abstufungen hinzuzufügen. Danach doppelklickte er das Verlauf-Werkzeug und wählte ‚Specify Distance or Steps‘, um die Anzahl der Wiederholungen festzulegen. Den ganzen Vorgang wiederholte er dann, um Verläufe in die entgegengesetzte Richtung zu erstellen. Er markierte das Raster, kopierte es und wechselte zurück zu Photoshop, wo er das Raster auf einem neuen Layer einfügte.

Er konvertierte den Layer in ein Smart Object, damit er beim Verzerren des Rasters mit dem Transform-Werkzeug Flexibilität hatte. Er klickte bei gedrückten Umschalt+Alt+Strg-Tasten auf die Eckpunkte der Transform-Box und zog diese so, dass er ein perspektivisches Raster erhielt.

In diesem Clip fügt Brisseaux mit einem in Illustrator erstellten Raster Tiefe hinzu.

Danach markierte Brisseaux den Raster-Layer, wechselte zum Magic Wand-Werkzeug und klickte auf einige zufällige Kästchen auf dem Raster. (Wenn ihr das ausprobiert, dann achtet darauf, dass ‚Sample all Layers‘ nicht eingeschaltet ist.) Auf einem neuen Layer füllte er die ausgewählten Kästchen aus und fügte ein äußeres Leuchten hinzu. Das Ergebnis verstärkt das Retro-Gefühl der Illustration.

Klickt auf das Bild, um zuzusehen, wie Brisseaux wahllose Bereiche des Rasters einfärbt.

Jetzt war Brisseaux soweit, das dritte Adobe Stock-Bild hinzuzufügen: die Möwe. Er schnitt den Vogel aus der Originaldatei aus und verwendete den Camera Raw-Filter, um Farbe und Klarheit der Möwe anzupassen. Er verpasste der Möwe ein ‚spaciges‘ Leuchten, indem er ihr einen weißen Strich hinzufügte. Danach reicherte er den Umriss mit einem Layer-Stil für äußeres Leuchten an.

In diesem Clip fügt Brisseaux ein Foto einer Möwe hinzu und bringt es zum Leuchten.

Brisseaux ging zurück zum Illustrator, wählte das Ellipse-Werkzeug und erstellte einen Kreis in einem Kreis. (Beachtet, dass der innere Kreis deutlich kleiner ist.) Um die Abstufungen zwischen den beiden Kreisen zu erzeugen, verwendete er wieder das Verlauf-Werkzeug und kopierte dann wiederum das Ergebnis und fügte es in Photoshop ein. Er benutzte Layer-Masken, um die konzentrischen Kreise nur in bestimmten Bereichen der Komposition sichtbar zu machen.

Schaut Brisseaux zu, wie er im Illustrator konzentrische Kreise anlegt und dieses Grafikelement später in die Photoshop-Komposition einfügt.

Schließlich war Brisseaux mit der Gesamtkomposition zufrieden. Übrig blieb nur noch, die Retro-Ästhetik noch ein wenig zu verstärken. Er speicherte das Bild als JPG und öffnete dieses als neue Datei in Photoshop. Er fing an, indem er einen High Pass-Filter anwendete und dann auf Filter > Lens Correction ging. Mit einem Klick auf die Custom-Schaltfläche fügte er bewusst Farbsäume hinzu, indem er die Schieberegler für chromatische Aberration einstellte. Im letzten Schritt raute er die Optik mit etwas Rauschen auf (Filter > Noise > Add Noise).

Mit seinen letzten Nachbesserungen verstärkte Brisseaux den Retro-Eindruck der Fotokomposition.

Wir finden die Fotokompostion von Kervin ist wirklich gelungen. Wer nun Lust bekommen hat selbst was zu kreieren, kann sich hier kostenlos 10 Bilder runterladen und gleich loslegen.