Der moderne CIO ist Motor der Digitalisierung

Dig­i­tal­isierung ist ein Sam­mel­be­griff für inte­gri­erte Tech­nolo­gien im Kon­text der glob­alen Kom­mu­nika­tion­s­möglichkeit­en des Inter­nets. Sie ermöglicht neue Lösun­gen und ist eine Ker­nauf­gabe des Chief Infor­ma­tion Offi­cer (CIO). Im Kon­text der strate­gis­chen Unternehmensen­twick­lung durch Tech­nolo­gie sind CIOs deshalb nicht „Bewahrer der Asche“, son­dern „Hüter des Feuers“ und als solche der Dig­i­tal­isierung verpflichtet.

Anders als die Fach­abteilun­gen haben der CIO und sein Team gel­ernt, IT‑Lösungen nicht nach aktuellen Mod­e­trends zu beurteilen, son­dern sie als Glied in der Wertschöp­fungs­kette sin­nvoll einzuset­zen. Deshalb sind CIOs Teil der Unternehmensführung, weil IT einen strate­gis­chen Beitrag zum Unternehmenser­folg leis­tet. Denn wenn Tech­nolo­gie die Dig­i­tal­isierung unter­stützt, dann bes­timmt sie schließlich darüber, wie mod­erne Pro­duk­tion­sprozesse ablaufen, wie Unternehmen mit Kun­den und Part­nern kom­mu­nizieren und wie End­kun­den eine Marke im Sinne der Cus­tomer Expe­ri­ence wahrnehmen.

Die Rolle des CIO in Unternehmen

Inter­es­sant ist es in diesem Zusam­men­hang, sich die wan­del­nde Rolle des CIOs anzuse­hen. In Deutsch­land existiert sie seit etwa Mitte der 90er Jahre. Plöt­zlich hat­te der EDV-Chef damit Vor­stand­srang. Zunächst passierte das in Unternehmen, die sich durch tech­nis­che Inno­va­tio­nen definieren. Bald darauf aber tauchte er auch ander­norts auf, denn es set­zte sich die Erken­nt­nis durch: Richtig einge­set­zt, kön­nen die damals gigan­tisch scheinen­den IT-Investi­tio­nen direkt zum Unternehmenser­folg beitragen.

Und auch wenn es für die Rolle des CIO keine all­ge­me­ingütige Def­i­n­i­tion gibt, kann man fes­thal­ten: Mit seinem Team küm­mert sich diese Per­son um die IT-Pla­nung, die Auswahl geeigneter Tech­nolo­gien sowie den IT-Betrieb. In allen diesen drei Gebi­eten gibt es einen starken und willkomme­nen Trend zur Stan­dar­d­isierung. Im Bere­ich der IT-Pla­nung sind das weitver­bre­it­ete Architek­turen. Die Auswahl der Tech­nolo­gien wiederum erfol­gt aus ein­er immer klein­er wer­den­den Zahl hochin­te­gri­ert­er Sys­teme. Und der Betrieb selb­st erfol­gt nach weitver­bre­it­eten Stan­dards wie ITIL und Qua­si-Vorschriften der Nor­mung­sor­gan­i­sa­tio­nen ISO und DIN.

Team of CIOs & CEOs

Natür­lich kom­men unternehmensspez­i­fis­che Lösun­gen hinzu. Wie das Salz in der Suppe würzen sie den Auf­gaben­cock­tail des CIOs um The­men, bei denen es immer noch um Wet­tbe­werb geht, denn genau in diesem Bere­ich unter­schei­den sich Unternehmen.

Dig­i­tal­isierung als entschei­den­der Faktor

Wie wichtig die Dig­i­tal­isierung gewor­den ist, lässt sich bei all­dem an vie­len Stellen nach­le­sen, zum Beispiel in der PwC Glob­al Dig­i­tal IQ Sur­vey. Fir­men mit einem hohen „dig­i­tal­en IQ“ haben dem­nach die dop­pelte Wahrschein­lichkeit eines schnelleren Umsatz- und Gewin­nwach­s­tums im Ver­gle­ich zu dig­i­tal­en Nachzü­glern.

Laut PwC sind es drei Fak­toren, die einen Erfolg verhindern:

  1. Die Dig­i­tal­isierung wird nicht mit Blick auf die Zukun­ft umge­set­zt, son­dern als Mit­tel zum Wach­s­tum beste­hen­der Geschäftsmod­elle. Eine kurzsichtige Per­spek­tive, die grundle­gende Umbrüche nicht im Blick hat.
  2. Während es ein­er­seits also eine tief­sitzende Scheu vor grundle­gen­den Verän­derun­gen gibt, find­en diese intern bere­its statt. Das führt zu ein­er Zer­ris­senheit inner­halb der Fir­men, bei der das Betrieb­smod­ell aus den Fugen gerate.
  3. Der „Slow Tech“-Ansatz ver­hin­dert, dass das Unternehmen schnell genug auf die Verän­derun­gen außen und innen reagieren kann. Es müsste aber so agil wie ein Start­up werden.

Die wach­sende Bedeu­tung der CIOs

Nun wird mancherorts schon darüber gesprochen, dass der Stel­len­wert des CIOs abnehme, weil auch andere Posi­tio­nen in diese Verän­derun­gen ein­be­zo­gen wer­den. So fall­en laut der PwC Sur­vey immer mehr IT-Aus­gaben außer­halb der IT-Abteilung an. Dem­nach liegt die Ver­ant­wor­tung für die dig­i­tal­en Aus­gaben zu 34 Prozent beim CEO, zu 27 Prozent beim CIO, zu 14 Prozent beim Chief Dig­i­tal Offi­cer (CDO) und zu 12 Prozent beim CFO.

Vielmehr bedeutet diese Entwick­lung aber: Dig­i­tal­isierung ist nicht mehr allein in der Ver­ant­wor­tung des CIOs, was wiederum dazu führen kann, dass auch andere Abteilun­gen die Bedeu­tung der IT erken­nen. Laut der Befra­gung rech­nen deshalb auch 36 Prozent damit, dass der CIO in drei Jahren sowohl die IT-Aktiv­itäten als auch das wichtige Feld der Inno­va­tion leit­en wird.

Dabei stellt PwC erneut fest, was sie bere­its in ihrer ersten Studie 2007 dargelegt haben: Wenn der CEO die Dig­i­tal­isierung zur Chef­sache macht, erhöht sich die Chance pos­i­tiv­er Auswirkun­gen auf die finanzielle Per­for­mance. Der CEO gibt dann oft­mals die Vision vor, oper­a­tiv umge­set­zt wird es dann von CIOs oder auch CDOs.

Schluss­wort

Aus mein­er Sicht muss der mod­erne CIO diese Auf­gabe annehmen und als Motor der Dig­i­tal­isierung im Unternehmen fungieren. Sie ist wie ein­gangs schon dargelegt keine Spiel­wiese mehr, son­dern Teil der Wertschöp­fungs­kette des Unternehmens. Der CIO wird zugle­ich nur dann zum Enabler der Dig­i­tal­isierung, wenn er sich frühzeit­ig mit den passenden Tech­nolo­gieplat­tfor­men auseinan­der­set­zt und seinen Fach­bere­ich aktiv über die Möglichkeit­en von Tech­nolo­gien informiert.