Kunden würden für bessere Customer Experience mehr zahlen
Dass ein überzeugendes Kundenerlebnis ein wichtiges Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb ist, haben wir in diesem Blog schon oft beschrieben: Ob bei Finanzdienstleistern, in der Automobilbranche oder im Einzelhandel. Um dauerhaft gegenüber den Konkurrenten Vorteile zu erringen, müssen Unternehmen allerdings laufend in entsprechende Technologien investieren. Ist eine bessere Customer Experience also erst einmal ein Kostenfaktor, der sich nur längerfristig in höheren Umsätzen auszahlt?
Nicht unbedingt. Denn laut der Studie „The Disconnected Customer: What digital customer experience leaders teach us about reconnecting with customers“ von Capgemini Consulting sind die meisten Verbraucher bereit, für ein außergewöhnliches Kundenerlebnis auch sofort tiefer in die Tasche zu greifen. 81 Prozent würden mehr bezahlen, wenn Unternehmen schneller auf ihr Feedback eingehen oder ihre Treue belohnen. In einem von 10 Fällen (9 Prozent) würden die Kunden sogar mehr als die Hälfte zusätzlich ausgeben. Der Return on Investment für den Einsatz entsprechender Technologien lässt sich also durchaus schneller erzielen.
Signifikante Unterschiede zwischen den Branchen
Die Studie, für die 3.300 Verbraucher und 450 Führungskräfte von Dienstleistungsunternehmen Australien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Indien, den Niederlanden, Großbritannien und den USA befragt worden sind, zeigt noch ein paar andere interessante Aspekte. So wird die Qualität des Kundenerlebnisses von Kunden und Unternehmen ganz unterschiedlich wahrgenommen: Während drei Viertel (75 Prozent) der Organisationen glauben, dass sie kundenzentriert ausgerichtet sind, stimmen dem nur 30 Prozent der Verbraucher zu.
Die Befragung stellt auch signifikante Unterschiede zwischen den Branchen fest: Internet-Dienstleistungsfirmen und ihre Kunden bewegen sich nahezu im Gleichschritt und legen die Messlatte für andere Unternehmen hoch. Der Versorgungs- und Konsumgütersektor ist dagegen noch weit davon entfernt, die Erwartungen der Kunden zu erfüllen. Die Finanzdienstleister und Einzelhändler bewegen sich im Mittelfeld – aber auch hier ist die Diskrepanz zwischen Selbsteinschätzung und Kundenwahrnehmung noch beträchtlich.
https://blog.adobe.com/media_c9c444b60eae9a1a890dd601adc48975d1c6d8cf.gif
Schwierigkeiten mit der Technologieentwicklung
Fast ein Drittel der befragten Unternehmen (31 Prozent) sieht es als herausfordernd an, mit der sich rasant entwickelnden Technologielandschaft und den Erwartungen der Kunden an die Digitalisierung mitzuhalten. Vor allem die Integration uneinheitlicher Plattformen (38 Prozent) oder ein schlechtes Userinterface (32 Prozent) sind laut der Studie Anzeichen dafür, dass viele Organisationen Schwierigkeiten mit der unablässigen Evolution der Technologien haben, obwohl bereits die ersten Grundlagen für die Digitalisierung gelegt sind.
Die befragten Unternehmen nennen auch das Fehlen von spezifischen Budgets (41 Prozent) und die interne Verantwortlichkeit für das digitale Kundenerlebnis (35 Prozent) als Hürden und deuten damit an, dass vielerorts die Digitalisierung noch nicht als das Instrument gesehen wird, um die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum der Firmen zu fördern.