Im Fokus: Daniela Mangiucas Zukunftsvisionen in 3D

Ein Blick in das Portfolio von 3000ad ist wie ein Blick in eine weit entfernte Zukunft: Raumschiffe schweben durch Städte, futuristische Gebäude, die in den Himmel ragen, und fremdartige Strukturen aus dem Weltall. Die Künstlerin hinter diesen Zukunftsszenarien ist die in Rumänien geborene Architektin Daniela Mangiuca. Wir haben mit ihr über die Arbeit hinter ihren Science-Fiction-Darstellungen gesprochen und darüber, wie sie zur Stockfotografie gekommen ist.


https://stock.adobe.com/de/stock-photo/alien-spaceships-invading-rio-de-janeiro/70363980/?as_channel=social&as_source=blog_emea&as_campaign=visual_trends_daniela_mangiuca&as_content=content_awareness

3000AD / ADOBE STOCK

ADOBE STOCK: Erzähl uns doch bitte ein wenig über dich und deinen persönlichen Hintergrund.

Daniela Mangiuca: Geboren und aufgewachsen bin ich in einer Kleinstadt in Rumänien. Ich erinnere mich noch, wie ich schon in der Grundschule Architektin werden wollte, da dies der einzige Beruf ist, der Fähigkeiten sowohl in Mathematik (meine ganz große Liebe) als auch im Zeichnen (meine zweitgrößte Liebe) erfordert. An der Uni wurde mir aber klar, dass Architektur noch viel mehr ist als einfach Wissenschaft plus Kunst. Sie ist eine ganze Weltanschauung, die aus einer endlosen kreativen Suche besteht. Gemeinsam mit Adrian, meinem Lebenspartner und besten Freund, hatte ich das große Glück, diese Suche in den USA durchführen zu können.

ADOBE STOCK: Wie war dein Einstieg ins Stockbusiness und was hat dich dahin gebracht?

Daniela Mangiuca: Nach Jahren der Arbeit als Gestalterin in großen Architekturbüros fanden wir, dass es an der Zeit sei, dem amerikanischen Traum nachzugehen. Für uns bestand dieser Traum darin das wir in den Besitz unseres eigenen kreativen Eigentum gelangen. Zu der Zeit befanden wir uns in den späten Neunzigern und wir nutzten für uns den zu dieser Zeit stark ausgeprägten 3D- und -Illustrations-Software Boom. Ich erinnere mich noch an meine erste Lektüre zu Photoshop während der Mittagspause. Sofort berichtete ich Adrian davon: „Das ist es! Genau so machen wir es!“ Und so, und mit der unschätzbaren Unterstützung unserer damaligen Mitarbeiter, eröffneten wir unser Unternehmen für architektonische Visualisierung.

Zunächst war unsere Entscheidung, unser Bilder als Stock zu verkaufen, rein finanzieller Natur, da man als kleine Firma ständig auf der Suche nach Vermarktungsmöglichkeiten ist. Auf unseren Festplatten schlummerten haufenweise 3D-Inhalte, die wir im Zuge der Softwaretests, teils aber auch aus Freude an der Sache entworfen hatten. „Microstock“ war damals als neuer Trend ein absolutes Muss.


https://stock.adobe.com/de/stock-photo/3d-illustration-of-a-futuristic-green-city-with-high-rise-buildings-and-terraces-covered-in-vegetation-for-environmental-architecture-backgrounds/163165820/?as_channel=social&as_source=blog_emea&as_campaign=visual_trends_daniela_mangiuca&as_content=content_awareness

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ADOBE STOCK: In welcher Weise bereichert Stock die Arbeit eurer Firma AND?

Daniela Mangiuca: Ich denke, wir haben uns mit dem Markt entwickelt. Heute macht Stock knapp die Hälfte unserer Arbeit bei AND aus, vor allem seit dem Aufkommen von Microstock-Videos in Kombination mit Motion Graphics als Vorlagen in After Effects. Die Zugänglichkeit und die explosionsartig ansteigende Zahl von Geräten und Absatzmöglichkeiten über die sozialen Medien, wo unsere Arbeiten gesehen und verkauft werden, haben zu dieser außergewöhnlichen Nachfrage geführt, die wir damals noch als Hobby definierten.

ADOBE STOCK: Dein Portfolio umfasst eine Menge futuristischer Elemente – woher nimmst du die Inspiration dafür?

Daniela Mangiuca: Nie hätte ich gedacht, dass ich mich als Architektin einmal auf Raumschiffe spezialisieren würde. Dabei ergibt das durchaus Sinn; es geht bis auf die Grundlagen zurück: Die Visualisierung von Architektur ist die kreative Sicht auf eine Struktur vor ihrer baulichen Realisierung. Letztlich ist jedes Objekt Architektur, da sie alle Raum entweder in Anspruch nehmen oder schaffen. Ich finde es großartig, wenn Erzeuger dieser Objekte noch kindliche Neugier in ihren Herzen tragen und ihre Vorstellungskraft noch jenseits des Logischen und wissenschaftlich Möglichen reicht. Unsere Inspiration ist Science-Fiction; sie kommt von den außergewöhnlichen Entdeckungstouren und wissenschaftlichen Fakten, denen wir uns tagtäglich gegenübersehen. Die menschliche Wissbegier und Kreativität ist immer wieder verblüffend.

ADOBE STOCK: Erzähl uns ein wenig über den Schaffensprozess zu einer eurer Darstellungen in Adobe Stock.

Daniela Mangiuca: Am Anfang steht immer eine Geschichte – das kann etwas sein, worüber wir gelesen haben, oder auch etwas, das wir frei erfunden haben. Im nächsten Schritt besprechen wir die Geometrie vielmehr von einer „Was wenn?“-Perspektive als unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten. Als nächstes erfolgt quasi automatisch ein Besuch auf der Webseite der NASA für den Extraschub Inspiration, bevor wir uns dann an den eigentlichen 3D-Entwurf (plus Animation, falls nötig) machen.


https://stock.adobe.com/de/stock-photo/3d-illustration-of-a-space-station-satellite-flying-over-earth-with-reflective-solar-panels-and-an-interchangeable-modular-structure/163266011/?as_channel=social&as_source=blog_emea&as_campaign=visual_trends_daniela_mangiuca&as_content=content_awareness

3000AD / ADOBE STOCK

ADOBE STOCK: Was ist der schwierigste Teil beim Entwerfen? Und was ist die größte Belohnung für euch dabei?

Daniela Mangiuca: Das Schwierigste daran ist die Unvorhersehbarkeit von Gestaltungsfehlern, da diese erst erkennbar werden, wenn man schon einen ganzen Tag oder so gerendert hat. Besonders frustrierend ist das, wenn das Endprodukt eine Animation ist und du dich mehrere Tage lang mit Konzept und Arbeitsabläufen abgemüht hast.

Die größte Belohnung für uns ist, wenn Kunden uns um eine individuelle Illustration oder Animation bitten, weil ihnen unser Modell so gut gefallen hat und sie daraus Inspiration für ihre eigene Arbeit geschöpft haben. Wenn sie dann den Link zum Endprodukt oder ihre Motion-Graphics-DVD mit dem kleinen „Danke schön!“ erhalten, bekommen alle zusätzlichen Mühen mit den unvermeidbaren Problemchen im Zuge der kreativen Arbeit plötzlich einen Sinn.

ADOBE STOCK: Hast du irgendwelche Tipps für unsere Contributors, die an ihren eigenen Stock-Portfolios arbeiten?

Daniela Mangiuca: Auf die Gefahr hin, klischeehaft zu klingen: Macht das, worauf ihr Lust habt. Am Ende wird es sich auszahlen. Versucht nicht, das Rad neu zu erfinden. Ich habe es versucht, aber es funktioniert nur solange, bis du irgendwann merkst, dass es nicht mal annähernd so viel bringt wie wenn man auf die eigenen Fähigkeiten und Vorlieben setzt. Findet eure eigene visuelle „Stimme“ und lasst euch inspirieren von der Arbeitsweise Anderer, nicht von ihren Arbeiten.

ADOBE STOCK: Was ist mit denen, die ihre 3D-Fähigkeiten erweitern möchten?

Daniela Mangiuca: Seid fleißig. Mehr gibt es da kaum zu sagen. Fleiß – und die Erkenntnis, dass jeder, der meint, alles sei mit einem simplen Mausklick getan, keinerlei Ahnung von der Materie hat.

Mehr Arbeiten von Daniela und Adrian findet ihr bei Adobe Stock.