Von 2D zu 3D: So funktioniert’s

In den Visual Trends diesen Monats beschäftigen wir uns mit 3D-Design. Wie das wohl ist, wenn man als 2D-Künstler die dreidimensionale Welt betritt? Wir wollen uns genauer anschauen, wie dieser Schritt gelingen kann und haben mit zwei Künstlern gesprochen, die diesen Wechsel erfolgreich gemeistert haben. Wir werden von ihnen einige Tipps bekommen, wie das auch andere Designer ohne Probleme schaffen können.

Ein 2D-Designer testet 3D

Der Grafikdesigner Michael Dolan hatte eine Zeit lang mit 3D-Design herumprobiert, bevor er den endgültigen Schritt in die dritte Dimension machte. „Ich habe ein bisschen herumgespielt, ein wenig in Photoshop simuliert, Licht und Schatten hinzugefügt, Perspektiven verschoben und ausprobiert was funktioniert. Allerdings war es teilweise zum Haareraufen“, erzählt er.

Michael experimentierte auch mit professionellen High-End-3D-Tools, wie sie Architekten verwenden, und er las sich durch einige Fachartikel über 3D-Rendering. Irgendwann wurde der Lernaufwand aber zu groß, um gleichzeitig noch den Alltagsbetrieb in seinem eigenen Design-Studio zu stemmen. Als er von Project Felix, dem Adobe-Tool für die Montage von 2D- und 3D-Objekten zu fotorealistischen Szenen hörte, wurde er sofort hellhörig und schaute bei der Produktvorstellung rein.


https://blogsimages.adobe.com/creative/files/2017/08/ProjectFelix_MountianView-Kopie.png

MICHAEL DOLAN

Für Michael war das eine Chance, durch praktisches Experimentieren dahinterzukommen, wie die Anordnung von Objekten im dreidimensionalen Raum funktioniert. „Das Coole an Felix: Man kann mit den Entwürfen spielen und schauen, was passiert. So habe ich gelernt, welche Wechselwirkung es zwischen Materialien auf der einen Seite und Licht und Oberflächen auf der anderen Seite gibt. Ich habe damit angefangen, Materialien und Modelle hineinzuwerfen und damit herumzuspielen. So habe ich verstanden, wie 3D funktioniert. Ich glaube nicht, dass mir das jemand hätte erklären können. Ich musste es mir selbst anschauen. Ich konnte es nur verstehen, indem ich echte Designarbeit machte.“

Wer nutzt 3D-Design und wofür?

3D-Design gibt es als Technik schon lange. Die ersten Anwender konzentrierten sich vor allem auf die mathematische und die physikalische Seite, besonders die Entwickler aus der Gaming-Industrie. Aber Michael vermutet, dass 3D bald noch stärker an Bedeutung gewinnen wird. Seine Architektenkollegen sind jetzt schon der Ansicht, dass 3D-Rendering der neue Standard wird. Und Michael vermutet, dass in Zukunft alle digitalen Designer wissen müssen, wie man in 3D arbeitet: „Es wird ein Teil der neuen Toolbox für Designer“, sagt er. Er hat angefangen 3D für Kundenaufträge zu nutzen und gehört jetzt zu einer wachsenden Gruppe von Künstlern, die ihre eigenen kreativen Projekte damit ausführen.

Ingrid Tsy, Freelancerin und Künstlerin, fand bei der Erkundung der Welt des 3D-Designs zu ihrer ersten Liebe zurück: der Mode. „Ich wollte Modedesignerin werden“, erklärt sie. „Ich habe Seiten aus der _Vogue _ausgeschnitten und Modenschauen angesehen. Es hat Spaß gemacht, die Tools hinter dieser Arbeit kennenzulernen. So beschloss ich, die Formen nachzuzeichnen. Durch Versuch und Irrtum machte ich meine ersten Schritte bei der Erstellung von 3D-Grafiken.“


https://blogsimages.adobe.com/creative/files/2017/08/1_web.jpg

INGRID TSY

Während sie auf der Schule Grafikdesign studierte, verbrachte Ingrid jeden Tag ein bisschen Zeit damit, 3D-Design zu lernen – und zwar ohne Vorkenntnisse. Es war kein leichter Weg. Aber der Schritt in die dritte Dimension hatte für ihre Arbeit auch etwas fundamental Befreiendes – auch für die Umwandlung ihrer 2D-Werke. „Die Arbeiten, die ich vor drei oder vier Jahren gemacht habe, kommen mir heute flach und langweilig vor. Es ist, als hätte ich damals einfach ein paar beliebig ausgewählte Designregeln befolgt. Mit 3D stehe ich nicht unter dem Druck, die Entwürfe in ein Raster pressen zu müssen. Ich habe die volle Freiheit, mit verschiedenen Kamerawinkeln, Lichtwirkungen und Effekten zu experimentieren.“

Tipps für den Einstieg in die 3D-Welt

Wenn ihr es mal mit 3D-Design im Projekt Felix versuchen wollt, hat Michael ein paar Tipps für euch, wie ihr das am besten angeht: Zunächst einmal solltet ihr mindestens 20 Minuten lang mit dem Zeiger über die Tools fahren. „Wenn ihr über bestimmte Bereiche der Nutzerschnittstelle fahrt, bekommt ihr kurze Beschreibungen oder GIF-Animationen. Sie beinhalten den Namen des Tools oder der Einstellung und teilen euch mit, was gerade passiert.“

Als nächstes solltet ihr ein paar rohe Entwürfe in die Arbeitsumgebung holen und euch mit der Bewegung der Modelle vertraut machen. Michael weist darauf hin, dass das am Anfang frustrierend sein kann. Aber es lohnt sich, die Geduld nicht zu verlieren und so lange weiterzumachen, bis es einem leichter von der Hand geht. Dann sollte man sich auf das Positionieren und Skalieren von Objekten konzentrieren, und anschließend mit Licht und Materialien spielen. Wenn ihr damit fertig seid, empfiehlt Michael, sich an kompliziertere Modelle zu wagen.

Das Spiel mit Worten und Entwürfen

https://blog.adobe.com/media_9e9da1f5ab2e680a7db679cd9bab77c687466184.gif

MICHAEL DOLAN

Noch mehr 3D sehen – ganz ohne komische Brillen

3D-Design hält überall Einzug – von Renderings für Architekten bis hin zu Werbung für Autos und Möbel oder abstrakte Kunst. So nutzen andere Designer Project Felix, um den Sprung von 2D nach 3D zu schaffen – in unserem Wettbewerb Make it Impactful.


https://blogsimages.adobe.com/creative/files/2017/08/Luke-choice-Kopie.jpg

LUKE CHOICE

Um zu sehen, was es Neues in der 3D-Kunst gibt, folgt Felix auf Instagram und Behance, durchstöbert die 3D-Assets Collection von Adobe Stock oder schaut euch die Galerie des Monats mit 3D-inspirierten Stock-Bildern an.