Das sind die richtigen Programme für euer Design-Projekt
Immer, wenn ihr ein neues Projekt beginnt, fragt ihr euch wahrscheinlich, mit welchem Designprodukt ihr am besten zum Ziel kommt. Schließlich gibt es sehr viele verschiedene Programme. Woher wisst ihr, ob ihr mit dem gewählten Programm eure Absichten optimal umsetzen könnt? Und was, wenn ihr überhaupt nur ein Produkt zur Verfügung habt? Könnt ihr damit euer Design erstellen?
Um euch den Einstieg zu erleichtern, haben wir eine Übersicht mit typischen Designprojekten und den dafür geeigneten Produkten zusammengestellt. Außerdem empfehlen wir euch unser neues Tutorial, mit dem ihr genau die richtige Designsoftware findet.
Das Wichtigste vorab: Arbeitet mit dem, was ihr schon kennt
„Viele Anwendungen von Adobe Creative Cloud überschneiden sich in ihren Funktionen“, erklärt Brian Barrus, President und Creative Director von Studio Element. „Darum solltet ihr euch in erster Linie nach euren persönlichen Vorlieben für ein Produkt richten und danach, wie gut ihr euch mit den verschiedenen Apps auskennt.“
Wenn ihr mit einem Programm vertraut seid und ein anderes aber noch nicht einmal ausprobiert habt, dann macht euch keine Gedanken. Die Chancen stehen gut, dass ihr euer Projekt mit dem euch bekannten Programm bearbeiten könnt. Und wenn ihr euren Horizont erweitern möchtet, kommt es noch besser: Die Benutzeroberflächen der meisten Produkte von Adobe ähneln sich. Das heißt, ihr findet die Tools bei den verschiedenen Anwendungen an ungefähr derselben Stelle.
Natürlich hat es Vorteile, wenn ihr euch mit zusätzlichen Produkten aus dieser Reihe vertraut macht. Alle Apps haben ihre eigenen Stärken und werden von professionellen Designern entsprechend genutzt. So kommen bei einem einzigen Projekt oft mehrere Anwendungen zum Einsatz. In diesem Guide konzentrieren wir uns der Einfachheit halber auf drei Designprodukte: Photoshop CC, Illustrator CC und InDesign CC.
Setzt jedes Programm nach seinen Stärken ein
Die folgenden Kurzbeschreibungen sollen euch einen besseren Eindruck von den allgemeinen Stärken der einzelnen Apps vermitteln.
- Photoshop: Mit Photoshop lassen sich am besten (pixelbasierte) Rasterbilder, wie etwa Fotos, bearbeiten. Das Programm punktet besonders bei Aufgaben wie dem Anpassen der Helligkeit, Farbänderungen, dem Ausschneiden von Elementen aus dem Hintergrund oder dem Verbinden mehrerer Bilder zu einer Collage. Photoshop CC ist für die Bildbearbeitung wirklich am besten geeignet. Ihr könnt es außerdem für Videos und Animationen verwenden.
- Illustrator: Zum Gestalten von Logos oder sonstigen Illustrationen nehmt ihr am besten Illustrator. Der größte Vorteil dieses Programms liegt darin, dass es mit dem Vektorformat arbeitet. Bei Vektorgrafiken werden keine einzelnen Pixel gespeichert, sondern Punkte und Gleichungen. Dadurch könnt ihr ein Bild ebenso gut auf Visitenkartenformat herunter- wie auf Postergröße hochskalieren, ganz ohne Verpixelung und Verlust von grafischer Qualität. Vektorgrafiken haben allerdings den Nachteil, dass sie einfacher gehalten sein müssen als Rasterbilder. Fotorealistische Bilder wirst du im Vektorformat nicht gestalten können. Bei Typografie leistet es jedoch gute Dienste.
- InDesign: Dies ist vor allem ein Publishing-Tool. Mit InDesign erledigt ihr Aufgaben wie Seitenlayouts. Es ist auch die perfekte App zum Anordnen von Elementen oder Erstellen von mehrseitigen Dokumenten wie Broschüren oder Katalogen. Durch Tools wie Musterseiten oder Text- und Typografiestile vereinfacht InDesign das Erstellen von umfangreichen Dokumenten erheblich. InDesign ist hervorragend geeignet, um visuelle Elemente auf einer Seite anzuordnen. Seine Möglichkeiten zur Bilderstellung oder -bearbeitung sind jedoch begrenzt.
Ein Leitfaden zum Nachschlagen
Diese Einführung schließt mit einem Überblick über häufige Designprojekte und die dafür am besten geeigneten Tools. Dabei ist zu beachten, dass die meisten Projekte unterschiedliche Elemente enthalten, für die dann jeweils ein anderes Tool am günstigsten ist.
Bucheinband:
- Einen Bucheinband könnt ihr mit jedem der drei Tools gestalten. Daher lautet die Empfehlung, mit dem Tool zu arbeiten, das euch am besten vertraut ist. Das Wichtigste bei der Auswahl des Programms ist eure Vorstellung vom Endprodukt. Für visuell komplexe Cover mit fotorealistischem Schwerpunkt empfiehlt sich Photoshop. Cover mit zahlreichen Elementen oder sehr viel Text verlangen eher nach InDesign. Ausdrucksstärkere Cover, die Illustration und ausdrucksvolle Typografie miteinander verbinden, gelingen wahrscheinlich am besten mit Illustrator.
Die einzigartige Bildsprache dieses Buchdeckels wurde mit Photoshop umgesetzt. Von CHIARA LAMIERI
Broschüre/Katalog:
- InDesign ist die leistungsstärkste Anwendung zur Gestaltung von Broschüren. Es gilt: Je länger die Broschüre, umso effektiver ist dieses Programm. Das Toolpaket zur Formatierung und visuellen Anordnung sichert InDesign in diesem Fall die Spitzenposition.
- Wenn eure Broschüre hauptsächlich aus Diagrammen und Bildern besteht und zudem relativ kurz ist, stellt Illustrator eine gute Alternative dar.
Eine Broschüre mit Dreifachfaltung erfordert einigen Zeitaufwand für das Layout. Dafür empfiehlt sich InDesign. Von MUGLI DESIGN.
Flyer:
- InDesign ist die erste Wahl – dank seiner Möglichkeiten zur Optimierung von Textstilen und Seitenlayouts.
- Auch hier stellt Illustrator eine gute Alternative dar, vor allem für einfachere, bildlastige Projekte.
In Flyern werden häufig Bild und Text miteinander kombiniert. Sehr effektiv gelingt dies mit InDesign und Illustrator. Von MOHAMAD BORNEAFANDRI ABULGAMALANG.
Symbol:
- Illustrator ist eine gute Wahl für Symbole, denn es hält Tools speziell zur Gestaltung und Bearbeitung einfacher Bilder bereit. In diesem Fall wiegt der Vorteil der guten Skalierungseigenschaften von Illustrator allerdings nicht so schwer, weil Symbole ohnehin auf kleine Größen hin ausgelegt sind.
- An zweiter Stelle steht Photoshop, da es ähnliche Bildbearbeitungstools bietet. Jedoch sind die für komplexe Bilder vorgesehenen mächtigen Photoshop-Tools hier nicht so wichtig, denn Symbole sind in der Regel sehr einfach aufgebaut.
Illustrator ist ein hervorragendes Tool zum Erstellen von Symbolen, aber auch Photoshop ist eine Option. Von MUTI.
Infografik:
- Illustrator ist ein wunderbares Programm für Infografiken, die meist „illustrativen“ Charakter haben, also Sachverhalte veranschaulichen. Es enthält leistungsstarke Tools, mit denen ihr Bild- und Textelemente verbinden könnt. Das heißt, ihr könnt Diagramme erstellen, aber auch durch Typografie und Anordnung einen starken Ausdruck erzielen.
- Photoshop bietet mit seinen Tools zur Bildbearbeitung eine gute Alternative.
Infografiken vermitteln Informationen auf leicht verständliche Weise durch Bildelemente. Von JING ZHANG.
Einladung:
- Illustrator enthält ein leistungsstarkes Toolpaket für derartige Arbeiten. Im Prinzip kommt jedoch jedes der drei Programme infrage. Die einfachsten Möglichkeiten zur ausdrucksstarken Gestaltung mit Text und Typografie findet ihr jedoch in Illustrator.
- Fast genauso gut eignet sich InDesign, vor allem wenn der gestalterische Schwerpunkt der Einladung weniger bei der Stilisierung als bei der Typografie liegt. Die Design- und Formatierungstools von InDesign sind außerdem sehr nützlich, wenn ihr mehrere Einladungen auf einer einzelnen Druckseite anordnen möchtet.
Für eine Einladung könnt ihr jedes der drei großen Designprodukte von Adobe verwenden. Welches das beste ist, hängt von euren Vorstellungen vom Endprodukt ab. Von ABINGO WANG.
Logo:
- Hier fällt die Wahl ganz eindeutig auf Illustrator. Nicht mit Pixeln, sondern mit Vektoren zu arbeiten, hat erhebliche Vorteile, denn ihr könnt beim Vergrößern des Logos alle Sorgen über eine mögliche Verpixelung vergessen. Und Illustrator enthält sämtliche Tools, die ihr zum Gestalten, Erstellen und Bearbeiten von Logos braucht.
Wenn es um die Gestaltung von Logos geht, sprechen die Bearbeitungsmöglichkeiten von Vektorgrafiken für Illustrator. Vektorgrafiken lassen sich ohne Qualitätsverlust auf jede beliebige Größe skalieren. Von PETER CULKIN.
Zeitschriftenlayout:
- Für das Layouten von Zeitschriften und nahezu allen umfangreichen Dokumenten ist InDesign das beste Tool. Seine Tools erleichtern die Optimierung und Automatisierung von vielen Aufgaben, die sich bei langen Dokumenten sonst häufig wiederholen. Und mit den Typografie- und Stiltools von InDesign erzielt ihr für das gesamte Projekt ein einheitliches Erscheinungsbild. InDesign unterstützt auch Mustervorlagen, die das Formatieren und Layouten beschleunigen.
Das Layouten von Zeitschriften und anderen umfangreichen Dokumenten könnt ihr mit InDesign wesentlich erleichtern. Von LUISINA PONCE.
Fotobearbeitung und Compositing:
- Wie der Name schon andeutet, ist Photoshop das Tool für Fotobearbeitungen jeder Art. Wer Fotos bearbeiten oder anspruchsvollere Effekte erzielen möchte (wie Bilder mit Doppelbelichtungseffekt oder Collagen), findet in Photoshop alle Mittel dafür. Es ist ein unglaublich robustes Tool mit so vielen Funktionen, dass selbst professionelle Designer sehr selten alle Möglichkeiten ausschöpfen. Gängige Aufgaben wie Farbfüllungen oder Helligkeitsänderungen sind in Photoshop ganz einfach.
Wenn es darum geht, Fotos zu bearbeiten, ist Photoshop unschlagbar. Von SELMAN HOSGÖR.
Poster:
- Hier steht Illustrator an der Spitze, da ihr mit diesem Programm ganz einfach eine ausdrucksstarke Typografie und Bilder jeder Größe erstellen könnt.
- Photoshop ist eine gute Alternative, insbesondere für Projekte, bei denen Bilder wichtiger sind als Text oder Typografie. Achtet aber darauf, dass die Auflösung zum Endprodukt passt. Um eine Verpixelung beim Druck zu vermeiden, braucht ihr mindestens 300 dpi.
Illustrator und Photoshop sind die idealen Tools, um auffällige Poster zu gestalten. Von XINDI YAN.
Grafiken für soziale Medien:
- Rasterbilder und Fotos bearbeitet ihr am besten in Photoshop. Mit diesem Programm könnt ihr außerdem problemlos mehrere Bilder zusammenführen. In sozialen Medien verwendete Grafiken eignen sich besonders gut für die Bearbeitung mit Photoshop.
Eine Plattform wie Photoshop, die darauf ausgelegt ist, Bilder nahtlos miteinander zu verbinden, macht es euch leicht, Grafiken für soziale Medien zu bearbeiten. Von MATT WIESE.
Lebenslauf/Profil:
- Für den ruhigen, zurückhaltenden und sauberen Stil, der bei einem Lebenslauf oder Profil gefragt ist, verwendet ihr am besten InDesign. Die besondere Stärke von InDesign liegt in den vielen Typografiestilen und rasterbasierten Layouts, mit denen ihr arbeiten könnt.
- Illustrator stellt eine probate Alternative dar, die jedoch besser für ausdrucksstärkere Projekte geeignet ist.
Layoute dein aktuelles Profil in InDesign oder Illustrator. Von IMRAN KHAN.
Beschilderung:
- Illustrator ermöglicht ausgesprochen kreative Designs mit Bild- und Textelementen, die sich problemlos auf die oft sehr großen Formate von Beschilderungen skalieren lassen.
- Einfache Vektorgrafiken könnt ihr auch mit InDesign erstellen – ebenfalls eine gute Wahl für einfache oder kleinere Schilder.
Schilder gibt es in unterschiedlichsten Größen und Formen. Mit Illustrator oder InDesign lassen sie sich problemlos gestalten. Von BALA.
Website-Framework oder -Vorlage:
- Wenn es um das Entwickeln von Website-Strukturen geht, ist Illustrator sehr nützlich. Mit diesem Tool könnt ihr Raster für die verschiedenen Content-Bereiche erstellen und Stile für Navigationsschaltflächen entwerfen.
- Auch mit Photoshop könnt ihr effektiv Elemente von Website-Strukturen erstellen. Manche Designer ziehen es Illustrator vor. Letztendlich läuft es darauf hinaus, mit welchem Tool ihr am liebsten arbeitet.
Erstelle Layouts oder Vorlagen für eine Website mit Illustrator oder Photoshop. Von SAMUEL LADLOW.
Bilder, Überschriften und Banner auf Websites:
- Photoshop ist das bevorzugte Tool zum Erstellen von Bildern und Bildelementen, die in dein Web-Layout eingehen sollen. Mit dieser Anwendung könnt ihr fotobasierte Bilder oder Illustrationen bearbeiten und gestalten sowie mehrere Bilder zu kreativen Collagen verbinden.
- Wenn eure Grafiken vorwiegend aus Diagrammen bestehen, ist Illustrator eine solide Option.
Website-Grafiken, z. B. für Überschriften, könnt ihr in Photoshop erstellen und euch damit das Bearbeiten und Kombinieren von Fotos und anderen Elementen erleichtern. Von OWAIS AHMED.
Videos und einfache Animationen:
- GIFs und Cinemagramme erstellt ihr am einfachsten in Photoshop. Es bietet Tools speziell für das Erstellen dieser Designs.
Für einfache animierte Bilder wie GIFs und Cinemagramme empfiehlt sich Photoshop. Von YUKAI DU.
Weitere nützliche Tools
Mit den drei großen Desktop-Anwendungen kratzt ihr erst an der Oberfläche der zahlreichen Ressourcen, die euch zur Verfügung stehen. Im Rahmen eurer kostenpflichtigen Mitgliedschaft greift ihr gratis auf Dienste wie CC Market zu – mit Tausenden sorgfältig zusammengestellter Assets. Für Designarbeiten und zur Bearbeitung von unterwegs sind mobile Apps wie Adobe Capture CC erhältlich. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Jetzt braucht ihr nur noch kreativ zu werden.
Ihr möchtet noch mehr über eure Lieblingsprodukte von Adobe erfahren? Dann besucht das Lernportal mit kostenlosen Tutorials, Tipps und Vorlagen unter learn.adobe.com.