Pinterest als Fundgrube für UX-Ideen

Auf Pinterest findet ihr viel mehr als nur Kochrezepte und Hochzeitsideen: Für UX-Designer stellt es ein leistungsstarkes Tool dar, mit dem ihr neue Anregungen findet und Informationen visuell und strukturiert kuratieren könnt.
Die kürzlich auf einen Wert von 12 Milliarden USD geschätzte Plattform gilt häufig noch als reines Frauennetzwerk – vor allem, weil 80 % der 150 Millionen Benutzer weiblich sind. Allerdings sind 40 % der Neuanmeldungen Männer – ein deutlicher Hinweis darauf, dass Pinterest bei dieser Zielgruppe an Zugkraft gewinnt.
Man könnte vermuten, dass dies auch an dem auf Pinterest bereits reichlich vorhandenen, vielseitigen Content liegt. Habt ihr schon eine Idee, wie ihr dieses ungeheure Potenzial für eure Zwecke nutzen könnt?

1. Pinterest ergänzt Behance


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Millionen Designer präsentieren auf Behance ihre Portfolios und noch mehr Designer holen sich hier Anregungen für Projekte, recherchieren die neuesten Designtrends und vernetzen sich mit Branchenkollegen.
Pinterest bietet aber nicht nur eine zusätzliche Möglichkeit sich Behance-Projekte anzusehen. Ihr könnt hier auch auf Bilder klicken, die euch gefallen und sofort Listen ähnlicher Pins angezeigt bekommen. Außerdem könnt ihr jeden Pin anklicken und zu einem externen Link gelangen. Bei der Jagd nach weiteren Inspirationsquellen kann dies äußerst hilfreich sein.
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2. Pinterest ist weniger ein soziales als ein persönliches Netzwerk

Was unterscheidet Pinterest von anderen sozialen Netzwerken? Zwar gibt es auch hier eine soziale Komponente, doch geht es weniger um die öffentliche Darstellung der eigenen Person, als vielmehr darum, eine Sammlung der Dinge vorzustellen, die euch persönlich interessieren.
Dadurch sinkt auch die Zugangsschwelle zu dieser Plattform. Um euch Pins anzusehen, braucht ihr zwar einen Account – ihr könnt ihn jedoch umfassend nutzen, ohne ihn mit eurem Namen oder eurer beruflichen Identität zu verknüpfen – obwohl euch das natürlich auch freisteht.

3. Was eure Ideengeber inspiriert

Pinterest Accounts enthalten eine Reihe von Boards. Boards sind einfach nur selbst kuratierte Kategorien, unter denen Anwender Sammlungen zusammengehöriger Informationen ablegen. Seht ihr zum Beispiel, dass sich jemand für euer Lieblingsthema „Typografie“ begeistert, könnt ihr dem Typografie-Board dieser Person folgen und alle anderen Kategorien, die euch nicht interessieren, ignorieren.
Hier sehr ihr ein Beispiel für ein Typografie-Board. Es stammt von dem Designer Victor Ng, der bei der New York Times arbeitet und 2016 das Webdesign für die Präsidentschaftskampagne von Hillary Clinton leitete. Ng hat auf Pinterest mehr als 96.000 Follower, von denen ca. 12.000 seinem Typografie-Board folgen.


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Hier noch ein Beispiel, diesmal von der Designerin Alexandra Bond. Ihr Board „Palette“ ist eine Sammlung von Farbkonzepten, die jeden Designer beflügeln.

Pinterest
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Der Illustrator Ryan Putnam stellt dagegen den Weißraum oder Freiraum in den Mittelpunkt – auf einem Board, das für jeden UX-Designer interessant ist, der beispielsweise die Rolle des Weißraums bei der Gestaltung von Benutzeroberflächen recherchiert.


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Diese Boards haben die positive Nebenwirkung, dass sie mit ihrer beträchtlichen Themenvielfalt die verschiedensten Designer ansprechen. Dabei erweisen sie sich als sehr ergiebige Inspirationsquelle.

4. Komplexe Ausdrucksmöglichkeiten

Pinterest bietet durch die spezielle Art der Strukturierung etwas, das die ehemalige Pinterest-Mitarbeiterin und jetzt Adobe UX-Designerin Ash Huang als „komplexe Ausdrucksmöglichkeiten“ bezeichnet.
Da Pinterest nicht wie die üblichen sozialen Netzwerke funktioniert, befinden sich an ein und derselben Stelle Inhalte aus Privatleben, Beruf und Hobby – Content, der laut Ash Huang oft eine indirekte Inspirationsquelle für eure Designideen darstellen kann.
Huangs Account ist das perfekte Beispiel für ein komplexes Nebeneinander unterschiedlicher Interessen:


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Zum einen könnt ihr euch anschauen, wie ihre verschiedenen Interessen ineinandergreifen, zum anderen habt ihr die Möglichkeit, ganz gezielt nur den für euch relevanten Content ins Auge zu fassen.

5. Pinterest als Ideen-Suchmaschine

Die Stärke von Pinterest liegt nicht nur in der schieren Menge des benutzergenerierten Contents, sondern auch in den Möglichkeiten, das Gesuchte zu finden.
Was geschieht beispielsweise, wenn ihr in die Suchleiste „UX Design“ eingebt? Dann seht ihr nicht nur Ideen für Suchbegriffe, sondern auch Benutzer und Boards, in deren Name „UX“ vorkommt.


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Hier ein paar Beispiele zu Content, der mit dieser Suche gefunden wurde:


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6. Content visuell katalogisieren

Designer recherchieren und lesen ständig online. Pinterest bietet eine andere Möglichkeit zum Archivieren von Links zu Artikeln, Videos und sonstigem Content, auf den ihr später einmal zurückkommen möchtet.
Viele Designer und visuell orientierte Lerntypen finden Artikel leichter wieder, wenn sie sie mit Bildern verknüpfen können und sich nicht an Überschriften erinnern müssen. Dies erleichtert den Zugriff auf Rechercheergebnisse zu einem späteren Zeitpunkt.

Pinspiration – Inspiration dank Pinterest

Nutzt ihr Pinterest für euer UX-Design schon als Inspirationsquelle? Welche Accounts und Boards gefallen euch dabei persönlich am besten? Bitte teilt sie unten in den Kommentaren mit uns. Und denkt daran, Adobe und auch Behance auf Pinterest zu folgen. Dort findet ihr übrigens noch viele weitere Designideen.