6 praktische Beispiele für AR und VR im Marketing

Erst kam in den let­zten Jahren Vir­tu­al Real­i­ty (VR) wieder ins Gespräch, jet­zt wird außer­dem Aug­ment­ed Real­i­ty (AR) von vie­len Experten hoch gehan­delt. Und das ist nicht zulet­zt span­nend fürs Mar­ket­ing. VR und AR haben einiges gemein­sam, sind aber zugle­ich unter­schiedlich: Sowohl bei VR als auch bei AR spie­len com­put­er­gener­ierte Inhalte eine wesentliche Rolle. Während man bei der Vir­tu­al Real­i­ty voll und ganz in die kün­stliche Welt ein­taucht, wer­den bei der Aug­ment­ed Real­i­ty aber die dig­i­tal­en Ele­mente ein Teil unser­er realen Welt.

Für Vir­tu­al Real­i­ty benötigt man beispiel­sweise ein Head­set wie Ocu­lus Rift oder HTC Vive sowie einen ver­gle­ich­sweise leis­tungsstarken PC. Weniger leis­tungs­fähig aber dafür deut­lich gün­stiger ist es, wenn das eigene Smart­phone als „Hirn“ eines Head­sets dient. Das ist zum Beispiel bei Sam­sungs Galaxy VR der Fall oder bei der „Daydream“-Plattform für Android-Geräte. Spätestens 2018 wer­den wir auch Stand­alone-Head­sets sehen, die wed­er einen PC noch ein Smart­phone benöti­gen.

Für Aug­ment­ed Real­i­ty wiederum nutzt man derzeit sein Smart­phone oder Tablet. Apple wird das im großen Stil mit dem kom­menden iOS 11 ein­führen. Google arbeit­et an ähnlichen Lösun­gen für für Android. Die Zukun­ftsvi­sion bei AR sind allerd­ings Head­sets oder Brillen, die uns die dig­i­tal­en Inhalte ins Sicht­feld ein­blenden. Microsofts HoloLens ist hier ein Pro­to­typ, den man bere­its aus­pro­bieren kann. Das geheimnisumwit­terte Start­up Mag­ic Leap arbeit­et daran und laut Gerücht­en auch Apple.

Was macht AR und VR nun so inter­es­sant fürs Mar­ket­ing? Nicht erst seit dem Siegeszug von Video im Web ist bekan­nt, wie gut visuelle Inhalte funk­tion­ieren kön­nen. Im Fall von Vir­tu­al Real­i­ty befind­et sich der Nutzer direkt in diesen Inhal­ten. Man taucht ein in eine com­put­er­gener­ierte Welt. Im Fall von Aug­ment­ed Real­i­ty kön­nen sich Nutzer beispiel­sweise Pro­duk­te anse­hen und sich einen per­sön­lichen Ein­druck ver­schaf­fen, bevor sie eine Entschei­dung tre­f­fen. Fol­gend einige prak­tis­che Beispiele:

Ikea: Möbel mit AR ausprobieren

Das schwedis­che Ein­rich­tung­shaus hil­ft mit sein­er AR-App dabei, die richti­gen Möbel­stücke auszusuchen. Die Kun­den sehen die Pro­duk­te dadurch nicht nur in Fotos im Kat­a­log, son­dern kön­nen per Fin­ger­wisch aus­pro­bieren, wie Ses­sel, Tisch und Bücher­re­gal ins eigene Heim passen. Das erle­ichtert die Entschei­dung und macht auch noch Spaß.

Franke Küchen: Küchenkauf als virtuelles Kundenerlebnis

Mit dem „Vir­tu­al Show­room“ kön­nen sich die Kun­den des Küchen­her­stellers Franke ihre zukün­ftige Traumküche nicht nur anse­hen, son­dern sie virtuell erleben. In der drei­di­men­sion­alen Küchen­welt lassen sich Schränke, Großgeräte oder Spülen nach Herzenslust ver­schieben, Far­ben auswech­seln und ver­schiedene Mate­ri­alien aus­pro­bieren. Die mit dem Adobe Expe­ri­ence Man­ag­er entwick­elte Umge­bung läuft kom­plett im Web­brows­er auf passt sich dank des respon­siv­en Designs an das ver­wen­dete Endgerät an.

Gap: virtuelle Umkleidekabinen

Ähnlich wie Ikea will auch der Mod­e­spezial­ist Gap den Einkauf via AR ein­fach­er und unter­halt­samer machen. Mit ihrer virtuellen Umk­lei­dek­abine kann man sich Klei­dungsstücke in der eige­nen Größe von allen Seit­en betra­cht­en, sich Details anse­hen und vieles mehr. Ähnliche Aktio­nen lassen sich in Zukun­ft mit viel weniger tech­nis­chem Aufwand denken: Schließlich wird bald nahezu jed­er mit seinem Smart­phone einen AR-Bild­schirm in der Hosen­tasche haben.

„Wild – The Expe­ri­ence“: inter­ak­tives Filmerlebnis

Dieser VR-Kurz­film war eine Wer­beak­tion für den Streifen „Wild“ mit Reese With­er­spoon. Er ist zugle­ich in geringem Maße inter­ak­tiv: Nur, wenn man in eine bes­timmte Rich­tung schaut, wird eine weit­ere Szene aus­gelöst. Solche 360-Grad-Pro­duk­tio­nen sind natür­lich sehr aufwändig. Nicht zulet­zt deshalb hat YouTube inzwis­chen ein For­mat namens „VR180“ vorgestellt. Dort gibt es zwar keinen kom­plet­ten Run­dum­blick, dafür sind die Anforderun­gen an Hard­ware und Soft­ware geringer.

Mar­riott: virtuell verreisen

„Trans­porters“ nan­nte die Hotelkette ihre VR-Instal­la­tion in Anspielung auf Star Trek. Damit kon­nte man viele Orte der Welt virtuell erleben, in denen es Mar­riott-Hotels gibt. Wie man an den Reak­tio­nen sieht, kann das dur­chaus ein beein­druck­endes und emo­tionales Erleb­nis sein.

Faz­it
AR und VR kön­nen vol­lkom­men neue (Marken-)Erlebnisse erschaf­fen. Sie kön­nen überraschen, begeis­tern und emo­tion­al­isieren. Oder sie sind ganz prak­tisch und helfen bei der Entscheidung,
wie das Beispiel von Ikea. Und auch wenn sowohl Aug­ment­ed Real­i­ty als auch Vir­tu­al Real­i­ty für Experten schon alt­bekan­nte The­men sind, geht es vie­len Nutzern noch anders: Hier ist der Neuigkeit­sef­fekt noch stark. Es lohnt sich deshalb, schon jet­zt über mögliche Anwen­dungs­felder nachzudenken.