5 praktische Beispiele für AR und VR im Marketing

Virtual und Augmented Reality ermöglichen völlig neue Kundenerlebnisse. Das Marketing sollte sich daher eingehend mit den Technologien befassen. Fünf Beispiele von IKEA bis Marriott zeigen, wie VR und AR auf originelle Weise eingesetzt werden können.

5 praktische Beispiele für AR und VR im Marketing

Erst kam in den letzten Jahren Virtual Reality (VR) wieder ins Gespräch, jetzt wird außerdem Augmented Reality (AR) von vielen Experten hoch gehandelt. Und das ist nicht zuletzt spannend fürs Marketing. VR und AR haben einiges gemeinsam, sind aber zugleich unterschiedlich: Sowohl bei VR als auch bei AR spielen computergenerierte Inhalte eine wesentliche Rolle. Während man bei Virtual Reality voll und ganz in die künstliche Welt eintaucht, werden die digitalen Elemente bei Augmented Reality Teil unserer realen Welt.

Für Virtual Reality benötigt man beispielsweise ein Headset wie Oculus Rift oder HTC Vive sowie einen vergleichsweise leistungsstarken PC. Weniger leistungsfähig aber dafür deutlich günstiger ist es, wenn das eigene Smartphone als „Hirn“ eines Headsets dient. Das ist zum Beispiel bei Samsungs Galaxy VR der Fall oder bei der „Daydream“-Plattform für Android-Geräte. Spätestens 2018 werden wir auch Standalone-Headsets sehen, die weder einen PC noch ein Smartphone benötigen.

Für Augmented Reality wiederum nutzt man derzeit sein Smartphone oder Tablet. Apple wird das im großen Stil mit dem kommenden iOS 11 einführen. Google arbeitet an ähnlichen Lösungen für Android. Die Zukunft von AR sind allerdings Headsets oder Brillen, die uns die digitalen Inhalte ins Sichtfeld einblenden. Microsofts HoloLens ist hier ein Prototyp, den man bereits ausprobieren kann. Das geheimnisumwitterte Startup Magic Leap arbeitet daran und Gerüchten zufolge auch Apple.

Was macht AR und VR nun so interessant fürs Marketing?

Nicht erst seit dem Siegeszug von Video im Web ist bekannt, wie gut visuelle Inhalte funktionieren können. Im Fall von Virtual Reality befindet sich der Nutzer direkt in diesen Inhalten. Man taucht ein in eine computergenerierte Welt. Im Fall von Augmented Reality können sich Nutzer beispielsweise Produkte ansehen und sich einen persönlichen Eindruck verschaffen, bevor sie eine Entscheidung treffen. Beispiele für einen cleveren Einsatz der Technologien gibt es schon heute:

IKEA: Möbel mit AR ausprobieren

Das schwedische Einrichtungshaus hilft mit seiner AR-App dabei, die richtigen Möbelstücke auszusuchen. Die Kunden sehen die Produkte dadurch nicht nur auf Fotos im Katalog, sondern können per Fingerwisch ausprobieren, wie Sessel, Tisch und Bücherregal ins eigene Heim passen. Das erleichtert die Entscheidung und macht auch noch Spaß.

Franke Küchen: Küchenkauf als virtuelles Kundenerlebnis

Mit dem „Virtual Showroom“ können sich die Kunden des Küchenherstellers Franke ihre zukünftige Traumküche nicht nur ansehen, sondern sie virtuell erleben. In der dreidimensionalen Küchenwelt lassen sich Schränke, Großgeräte oder Spülen nach Herzenslust verschieben, Farben auswechseln und verschiedene Materialien ausprobieren. Die mit dem Adobe Experience Manager entwickelte Umgebung läuft komplett im Webbrowser und passt sich dank des responsiven Designs an das verwendete Endgerät an.

Gap: virtuelle Umkleidekabinen

Ähnlich wie Ikea will auch der Modespezialist Gap den Einkauf via AR einfacher und unterhaltsamer machen. Mit ihrer virtuellen Umkleidekabine kann man Kleidungsstücke in der eigenen Größe von allen Seiten betrachten, sich Details ansehen und vieles mehr. Ähnliche Aktionen lassen sich in Zukunft mit viel weniger technischem Aufwand denken: Schließlich wird bald nahezu jeder mit seinem Smartphone einen AR-Bildschirm in der Hosentasche haben.

„Wild – The Experience“: interaktives Filmerlebnis

Dieser VR-Kurzfilm war eine Werbeaktion für den Streifen „Wild“ mit Reese Witherspoon. Der VR-Film ist zugleich in geringem Maße interaktiv: Nur, wenn man in eine bestimmte Richtung schaut, wird eine weitere Szene ausgelöst. Solche 360-Grad-Produktionen sind natürlich sehr aufwändig. Nicht zuletzt deshalb hat YouTube inzwischen ein Format namens „VR180“ vorgestellt. Dort gibt es zwar keinen kompletten Rundumblick, dafür sind die Anforderungen an Hardware und Software geringer.

Marriott: virtuell verreisen

„Transporters“ nannte die Hotelkette ihre VR-Installation in Anspielung auf Star Trek. Damit konnte man viele Orte der Welt virtuell erleben, an denen es Marriott-Hotels gibt. Wie man an den Reaktionen sieht, kann das durchaus ein beeindruckendes und emotionales Erlebnis sein.

Fazit

AR und VR können vollkommen neue (Marken-)Erlebnisse erschaffen. Sie können überraschen, begeistern und emotionalisieren. Oder sie sind ganz praktisch und helfen bei der Entscheidung, wie das Ikea-Beispiel zeigt. Und auch wenn sowohl Augmented Reality als auch Virtual Reality für Experten schon altbekannte Themen sind, ist das für viele Nutzer nicht der Fall: Hier ist der Neuigkeitseffekt noch stark. Es lohnt sich deshalb, schon jetzt über mögliche Anwendungsfelder nachzudenken.