Moving Stories: So wecken Kreative die Aufmerksamkeit mit Kurzfilmen

Es sind nur wenige Minuten, wenn nicht sogar Sekunden, die man hat, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer mit einer guten Geschichte zu gewinnen. Wie geht das vonstatten? Bei der Erstellung von Kurzfilmen geht es vor allem darum, die Stimmung des Augenblicks zu erfassen und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Um mehr darüber zu erfahren, haben wir mit dem Filmregisseur Günther Gheeraert und dem Kameramann und Gründer von RubberBall Productions, Mark Andersen, gesprochen.

Filme für Emotionen

In den Kurzfilmen von Günther geht es um Gefühle, Poesie und Empfinden. „Es ist mir ein Bedürfnis, die Schönheit und all die Dinge, die uns Menschen so einzigartig machen, zu zeigen.“ Über genau diese Gefühlstiefe erreicht er sein Publikum. „Ein Kurzfilm muss den Zuschauer von Anfang bis zum Ende fesseln“, so Günther. „Mir persönlich liegt besonders viel daran, Emotionen zu vermitteln. Erst wenn der Zuschauer im Innersten etwas spürt, kann man davon ausgehen, dass es funktioniert.“

Die Geschichten von Günther basieren auf den Menschen, die ihn umgeben. „Der Mensch ist ein unerschöpflicher Quell der Inspiration. Am liebsten beginne ich mit einer kleinen Interaktion zwischen meinen Figuren und öffne dann das Blickfeld hin zum Gesamtbild.“

Natürlich sei es etwas anderes, einen packenden Kurzfilm zu machen als einen Film in Normallänge, die Strategien aber seien bei beiden ähnlich, erklärt Günther. „Im Grunde liegen dieselben narrativen Mechanismen zugrunde. Der Unterschied ist nur, dass man beim Kurzfilm ohne Umschweife zum Kern der Geschichte kommen muss, da die Zeit fehlt, um die Figuren und Handlungsstränge auszuarbeiten.“

Geschichten aus dem Stock – zum ersten Mal

Obwohl er noch nie mit Stock-Material gearbeitet hatte, war Günther bereit für diese neue Aufgabe. Für unsere Take 10-Aufgabe zum Thema Vorstellungskraft haben wir ihn gebeten, einen Kurzfilm zu erstellen, und zwar nur mit Stock-Inhalten sowie einer Audiospur von Butterscotch.

Auf seiner ersten Erkundungstour durch die Stock-Sammlung, um nach den richtigen Elementen zu suchen, legte er einige Kriterien fest: „Ich suchte nach Inhalten, die mit diversen Ideen funktionieren würden; ganz schlichte, schöne Aufnahmen, alle unterschiedlich und in 4K, für ein Maximum an Möglichkeiten.“

Aus zehn Stock-Videos und einem Soundtrack von Butterscotch machte er eine Betrachtung zum abstrakten Vorgang des Schaffens. „Der Film entstand nach und nach durch Experimentieren – es war wirklich angenehm, da es so völlig anders war als meine normale Arbeitsweise.“ Hier könnt Ihr Günthers Take-10-Film sehen:

Was mein ist, ist auch dein

Der eigenständige Kameramann Mark erstellt kurze Stock-Filme wie z. B. die, die Günther für seine Take-10-Aufgabe genutzt hat. Stock-Aufnahmen zu machen, so Mark, heißt, eigene Geschichten zu erfinden, dabei aber auch zu überlegen, wie diese Geschichten außerdem genutzt werden könnten. „Man erzählt die Geschichte als Regisseur, versucht dabei aber auch, anderen Leuten zu helfen, damit diese wiederum ihre eigene Geschichte erzählen können.

Bei den meisten Aufnahmen fangen Mark und sein Team mit einem Konzept an und arbeiten dann in sämtliche Clips ein Narrativ ein. So hat das Team kürzlich ein paar Teenagerinnen beim Einkaufen und Essen in der Stadt gefilmt. „Wir wollten sie nicht einfach nur dabei filmen, wie sie mit ihren Tüten aus dem Geschäft kommen. Stattdessen öffnet eines der Mädchen seine Tüte, und als ein anderes hineinschaut, kann man als Zuschauer sehen, wie begeistert es vom Inhalt ist. Da ist eine kleine Portion Gefühl im Spiel. Es ist eine Geschichte – sehr simpel, aber eine Geschichte“, sagt Mark.

In Sachen Stock meint Mark, dass man bei solchen Momenten der Emotionen besonders schnell sein muss: „Das muss innerhalb von ein oder zwei Sekunden geschehen, weil die Cutter nicht zu viel von ihrer kostbaren Filmzeit aufwenden wollen. Eventuell wollen sie eine Montage aus deiner Arbeit und anderen Sachen erstellen. Einige unserer Geschichten sind 12 oder 15 Sekunden lang, und man hofft dann, dass, wenn jetzt jemand ein oder zwei Sekunden irgendwo aus der Mitte entfernt, es immer noch funktioniert und einen Sinn ergibt“, so Mark.

„Ich liebe es, authentische Augenblicke zu erschaffen, Momente, die sich wie echt anfühlen und das Leben so wiedergeben, wie man es erwartet, nur ein bisschen schöner. Idealisiert und echt zugleich – eine knifflige Mischung.”

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