Im Style Spotlight: Sport- und Outdoor-Fotograf Jan Vincent Kleine

Style Spotlight ist eine neue Serie, in der wir passionierte Fotografen vorstellen, die unermüdlich an der Perfektionierung ihrer Kunst arbeiten, um einmalige Bilder zu kreieren, die im Gedächtnis bleiben. Ihre Arbeiten lassen uns innehalten und unsere Auffassung von einem bestimmten Genre überdenken. In dieser Ausgabe widmen wir uns der Fotografie in freier Natur, genauer gesagt, der Arbeit eines Mannes, der sich mit seinem einzigartigen Stil einen Namen als Fotokünstler gemacht hat.

In der Outdoor-Fotografie findet man selten eine solch beeindruckende Gegenüberstellung von Mensch und Natur, wie sie in den Werken von Jan Vincent Kleine zu sehen ist. Der in Deutschland ansässige Sport- und Outdoor-Fotograf hat uns das Geheimnis seines einzigartigen Stils verraten und uns einen Einblick in seine Laufbahn, seine Quellen der Inspiration und seine Arbeitsmethode gewährt.


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Jan Vincent Kleine, der lieber einfach Vincent genannt wird, wusste schon im Alter von 17 Jahren, dass Fotografie eine wichtige Rolle in seinem Leben spielen wird. Mit einer Karriere als Kriegsfotograf im Hinterkopf war Vincent zunächst als Assistent von Werbefotografen tätig, um sein praktisches Know-how auszubauen. Nach seinem Hochschulstudium wusste er schließlich, welchen Weg er wirklich einschlagen wollte: als freiberuflicher Fotograf mit Schwerpunkt Naturaufnahmen.


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Den eigenen Stil finden

Auf die Frage, wo er die Inspiration für seine charakteristischen Werke findet, betont Vincent, wie wichtig es sei, außerhalb der eigenen Interessen zu suchen. Zwar sei es hilfreich, die Arbeiten von Fachkollegen zu analysieren, um sich ein umfangreicheres Verständnis der technischen Aspekte, wie Komposition und Retusche, anzueignen. Aber seiner Ansicht nach lernt und erreicht man mehr, wenn man über den Tellerrand des eigenen Genres hinausblickt.

Für Vincent ist die Welt der Porträtfotografie eine wichtige Quelle der Inspiration, insbesondere die Arbeit von Peter Lindbergh und Nadav Kander. Er interessiert sich auch sehr für die konzeptionellen Ansätze der Modefotografie. „Denn Inspiration funktioniert am besten, wenn sie abstrakt ist.“


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Den eigenen Stil beim Fotografieren umsetzen

Nachdem Vincent eine Idee entwickelt hat, beginnt er mit der Planung seiner Aufnahme. „Wenn ich den Auslöser drücke, entsteht nicht einfach nur ein Foto. Ich habe zuvor umfassende Informationen und Eindrücke gesammelt, um die Aufnahme vorzubereiten und mir eine ganz bestimmte Vorstellung meines Bildes zu machen.“ Damit bezieht er sich auf alle Aspekte des Projekts – von der Ausrüstung bis zur Bildentwicklung in Lightroom Classic CC.


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Auf die Frage, mit welchen Hilfsmitteln er seine Visionen umsetzt, antwortet Vincent: „Sowohl natürliches als auch künstliches Licht sind wichtig, um eine gewünschte Stimmung herzustellen. Die meisten meiner Fotos sind bei natürlichem Licht entstanden, aber ab und zu greife ich auch auf künstliche Beleuchtung zurück, um bestimmte Bereiche eines Bildes hervorzuheben. Ich bin kein großer Fan von künstlichem Licht als solches, aber zur Entwicklung von Atmosphäre und Stimmung kann es sehr nützlich sein.“


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Den eigenen Stil mit Lightroom verfeinern

„Das Umsetzen meiner Visionen mit Tools wie Lightroom und Photoshop ist ein persönlich sehr erfüllender Prozess.“ Dazu führt er weiter aus: „In meinen Bildern ist nichts künstlich oder montiert. Die Nachbearbeitung dreht sich hauptsächlich um die Farboptimierung und lokale Anpassungen, um die Stimmung zu untermalen und einen nachhaltigen Eindruck zu erzeugen. Ich kann diesbezüglich ziemlich viel in Lightroom machen, ohne dass ich zu Photoshop wechseln muss.“

Zur Veranschaulichung führte uns Vincent einen vollständigen Bearbeitungs-Workflow vor.

Obwohl Vincent auch mit Photoshop vertraut ist, wollte er uns den Workflow zu diesem speziellen Foto zeigen, weil er die sensorischen Eigenschaften und Raw-Unterstützung der Lightroom-Technologie besonders gut vermittelt. Und: In diesem Fall konnte er seine Idee mit einer einzigen Applikation umsetzen.

Um das Optimum aus Fotos mit schwacher Belichtung herauszuholen, setzt Vincent auf die richtige Balance zwischen Scharfzeichnen und Rauschreduzierung. Dieses Foto, das kurz nach Sonnenuntergang entstanden ist, zeigt zwei Kletterer beim Erklimmen einer Steilwand, die sie mit ihren LED-Stirnlampen anleuchten. Mithilfe von Verläufen und Reglern hat Vincent die magische Stimmung der blauen Stunde hervorgehoben, den Hintergrund weicher aussehen lassen und damit bewirkt, dass sich das Licht der Stirnlampen vom Blau des restlichen Bildes abhebt.


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Aus Liebe zur Fotografie

Als wir Vincent fragten, was ihn bei seiner Arbeit motiviert, erklärte er uns: „Für mich ist Fotografie nicht nur ein Ausdrucksmittel. Durch die Fotografie sehe ich die Welt mit anderen Augen und lerne unglaubliche Menschen kennen. Es ist eine Leidenschaft, die es mir ermöglicht, Landschaften, Kulturen und Individuen aus nächster Nähe zu erleben.“

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Über den Autor: Lex van den Berghe**

Lex van den Berghe ist Principal Product Manager im Digital-Imaging-Team von Adobe. Er ist für die Interaktion mit den Kreativ-Communitys rund um Photoshop und Lightroom in sozialen Netzwerken zuständig. Lex lebt mit seiner Familie und einer Schar an Haustieren in Santa Cruz, Kalifornien. Er liebt gutes Essen, Reisen, handwerkliches Arbeiten, Motorradtouren durch das Hinterland, und er macht außerdem gern Musik.