Visual Trends im Dezember: Minimalismus – Die Kunst der Schlichtheit

Header-Bild von: Ulas und Merve/Stocksy – Adobe Stock

Unter Markenunternehmen wächst mehr und mehr das Bewusstsein, dass die Verbraucher weniger wollen: weniger Verpackung, aufgeräumtes Design, funktionale Produkte und einfache Online-Interaktionen. Dies ist Teil eines weit verbreiteten Trends in Richtung Minimalismus, der unser Leben auf vielfältige Art und Weise beeinflusst.

Schauen wir uns beispielsweise den neuen Online-Marktplatz Brandless an. Dort werden in Handarbeit und ethisch verantwortlich erzeugte Lebensmittel sowie Haushaltsartikel verkauft, wobei die Preise niedrig gehalten werden, indem die Verpackung sehr simpel gehalten wird – was dem Wunsch der Verbraucher nach weniger Verpackung, einfacher Beschaffung und einem minimalistischen Lebensstil entspricht, der unseren Planeten schont.

Tatsächlich haben sich schon unzählige Unternehmen bei ihren Verpackungen für ein minimalistisches Look-and-Feel entschieden. Als Beispiel hierfür können die äußerst einfachen Illustrationen von Grundzutaten auf Terra Verde-Honiggläsern oder Schachteln des Meeresfrüchteanbieters Pepus dienen. Selbst Bud Light wendet sich mit seinem neuen monochromatischen Dosen- und Flaschendesign einer minimalistischen Ästhetik zu. Alexander Lambrecht zufolge, Vice President von Bud Light, ist die neue Designsprache „viel zielgerichteter, mit viel mehr einfacher Perfektion.“


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Edward Fury/Stocksy – Adobe Stock

Das spanische Unternehmen Laserfood ist ganz vorne mit dabei, wenn es um minimalistisches Verpackungsdesign geht. Wie der Name schon verrät, bringt das Unternehmen Produktinformationen mit einem Laser direkt auf frisches Obst und Gemüse auf, wodurch selbst die winzigen Aufkleber aus dem Supermarkt überflüssig werden.

Auch für zuhause entscheiden sich immer mehr Verbraucher für eine minimalistische Einrichtung und Architektur. Beim zunehmend beliebten Skandinavischen Chic dreht sich beispielsweise alles um Gemütlichkeit ohne Überfluss. Charakteristisch sind warme, griffige Oberflächen, einfache, der Natur entlehnte Farben und natürliche, langlebige Materialien (wodurch weniger nachgekauft werden muss). Die Tiny-House-Bewegung stellt eine noch radikalere Variante des Minimalismus dar – sie begeistert sich für Häuser von 6 bis 37 Quadratmeter. Die Winzighausbesitzer lassen sich ganz und gar auf den Minimalismus ein und zeigen, dass mit weniger „Zeug“ im Leben auch Instandhaltung und Kosten auf ein Minimum schrumpfen.


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Chee – Adobe Stock

Die Verbraucher fordern Minimalismus selbst dann, wenn sie online gehen. Händler wie die koreanische Bekleidungsfirma IAMSHOP und Getränkehersteller Dirty Lemon ermöglichen mittlerweile ihren Kunden, bei ihnen einzukaufen, indem sie einfach auf einen Instagram-Post antworten. Der Online-Zahlungsdienstleister Stripe erlaubt derweil Zahlungen per Textnachricht.

Die Visualisierung des Minimalismus

Der Minimalismus drückt seinen Stempel auch bildender Kunst und angewandtem Design auf, angefangen von einfacheren Webseiten-Layouts mit weniger Wörtern über aufgeräumten Fotos mit viel Weißraum bis hin zu nostalgischer Kunst, die sich auf einfachere Zeiten zurückbesinnt (oder zumindest auf solche, die durch die Brille der Erinnerung einfacher wirken).

Scott Balmer, ein Illustrator mit Wurzeln in der Druckgrafik, hat sich in seinen Arbeiten dem Minimalismus verschrieben. Seine Inspirationen sind retro – sie beruhen auf der Ästhetik der 50er, 60er und 70er Jahre. Seine Linien sind einfach und kräftig, und seine klaren, ungewöhnlichen Farben verleihen seinen Arbeiten eine grafische Anmutung. Scott beschreibt seinen Stil als „vereinfacht bis zu einem Punkt, an dem noch Information vorhanden ist, aber weder zu viel noch zu wenig.“

Design-Firma und Adobe Stock-Anbieter Filmgarden erschaffen „minimale Bilder [für] maximale Wirkung“. Die klaren, aufgeräumten Arbeiten zeigen Motive von „Fancy Fruits“ bis hin zu zum Nachdenken anregenden konzeptuellen Werken. Die Ästhetik der Bilder wird von jeder Menge Leerraum und einheitlich pastellfarbenen Hintergründen geprägt, mit skurrilen, oftmals surrealen Bildern im Zentrum des Ganzen.


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Filmgarden – Adobe Stock

Noch mehr Minimalismus

Verfolgt im Rest des Monats, wie wir uns mit Künstlern unterhalten, die sich dem Minimalismus verschrieben haben, und bei einigen Trendsettern von 2017 nachhaken, was ihre Pläne für das neue Jahr sind. Vergesst auch nicht, einen Blick auf unsere Galerie minimalistischer Adobe Stock-Bilder und unsere Voraussagen zu den visuellen Trends für 2018 zu werfen.