Minimalismus im Design: Weniger ist (so viel) mehr!

Dirk Schuster und Benjamin Simon sind das junge Künstlerduo hinter Foreal, einem Designstudio für Illustration und Art Direction mit Sitz in Trier. Ihre zeitgenössischen und auffälligen „Eye Candy”-Designs haben zu einer beeindruckenden Kundendatei aus der Welt der Druckerzeugnisse, Dienstleistungen und Marken geführt, darunter (aber nicht nur) Wired, Billboard, Netflix, Microsoft und Toyota. Wir sprachen mit ihnen als unseren Hauptdarstellern für den Dezember-Visual-Trend Minimalismus.

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Adobe Stock: Wie würdet ihr euren Stil und die von euch eingesetzten Techniken beschreiben?

**Foreal:**Wir sind ein kreatives Illustrationsstudio, das Bildmaterial mit Fokus auf 3D und einem Hauch Fotorealismus erstellt. Wir wollen, dass unsere Bilder mutig, grafisch und farbenfroh sind, mit Liebe zum Detail und einem haptischen Gefühl. Und wir lieben humorvolle Geschichten in unseren Bildern.

Adobe Stock: Wo sucht ihr, wenn ihr einen Schuss Inspiration braucht?

Foreal: Inspiration ist überall und für uns nicht unbedingt der wichtigste Ausgangspunkt. Viele unserer Ideen entstehen, während wir etwas gestalten. Da wir in einer Welt mit visueller Überdosis und Bildschirmen überall leben, ist es keine Frage der Inspiration mehr. Es geht gleich los, oder wie Chuck Close klug sagte: „Inspiration ist für Amateure, ich tauche einfach auf und fange mit der Arbeit an”.

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Adobe Stock: Was war die größte Herausforderung, die ihr in der Designbranche bewältigen musstet?

Foreal: Es war eine ziemliche Herausforderung zu erkennen, dass nicht alles, was wir tun, das ist, was die Leute wünschen und wir der Welt zeigen wollen. Einige Aufgaben oder sogar komplette kommerzielle Projekte sind frustrierend und weit entfernt von dem, was wir als Traumjob bezeichnen würden. Ein echtes, effizientes Gleichgewicht zwischen den persönlichen Projekten, die du liebst, und den Jobs, die du in erster Linie für Geld erledigst, mussten wir erst finden. Und manche Projekte liegen einfach dazwischen. (Möglicherweise gibt es einige Kreative, die sich die Rosinen aus allen Anfragen, die sie bekommen, herauspicken können, aber für die meisten ist es nicht so).

Adobe Stock: Wie nehmt ihr Stockmedien wahr und glaubt ihr, dass sich die Wahrnehmung verändert?

Foreal: Aus unserer Sicht hat sich der Ruf der Stockmedien verändert. Vor einigen Jahren haben wir Fotos aus Datenbanken als seelenlose Bilder aus der Massenproduktion mit der immer gleichen langweiligen Unternehmensästhetik gesehen. Aber wir haben herausgefunden, wie man sie als kleine Objekte und nicht als Hauptkomponente einer Visualisierung verwenden kann. Wir verwenden sie hier und da als Teile in unseren Kompositionen, wenn CGI (Computer Generated Imagery) an ihre Grenzen stößt. Das kann zum Beispiel passieren, wenn wir kleinere organische Teile in einer unserer Kompositionen wie Menschen oder Lebensmittel reproduzieren müssen.

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Adobe Stock: Welchen Künstlern und Designern sollten wir folgen?

Foreal: Es gibt zu viele gute Künstler um uns herum, also suchen wir uns zufällig welche aus, denen wir gerade folgen: Marius Sperglicht, Rutger Paulusse und Clemens Behr.

Adobe Stock: Welche Funktionen gefallen euch bei der Verwendung von Adobe Stock am besten?

Foreal: Eine allgemeine Funktion, die wir verwenden, ist die Funktion „Ähnliche Bilder finden”. Besonders dann, wenn es schwierig ist, das gewünschte Bild mit ein paar Stichworten zu beschreiben oder wenn man das gleiche Objekt aus einem anderen Blickwinkel oder mit anderen Lichtverhältnissen benötigt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es zu jedem Bild eine ganze Serie gibt. Da unsere 3D-Szenerie die Lichtperspektiven und -positionen vorgibt, benötigen wir für jeden Vorgang immer eine Auswahl von Möglichkeiten.

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Adobe Stock: An welchem Projekt habt ihr bisher am liebsten gearbeitet?

Foreal: Es ist immer eines unserer persönlichen Projekte, das uns am meisten Spaß macht. Wenn wir alle Regeln für ein Kunstwerk festlegen können, liegt die endgültige Entscheidung für jeden Aspekt bei uns. Das kann anstrengend sein, aber am Ende ist es das immer wert und lohnt sich. Auch wenn kein Geld verdient wird. Vor Kurzem haben wir unser Projekt „Digitaler Darwinismus” abgeschlossen, das eines unserer liebsten Projekte in Eigeninitiative ist.

Adobe Stock: Welche Musik hört ihr derzeit während der Arbeit (wenn überhaupt)?

Foreal: Es ist die moderne Mischung aus Indie, Elektronik und Hip Hop, die man in jungen und kreativen Studios gerade jetzt überall hört. Wir stehen alle auf Musik, würden unseren Geschmack aber nicht als außergewöhnlich bezeichnen. Aktuelle Künstler unserer Wahl sind Grizzly Bear, Kendrick Lamar oder DJ Koze. Es gibt immer viele Debatten im Büro, wenn jemand Drake anstellt. Bei den Radiosendern halten wir uns an den österreichischen Sender FM4.

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Lust bekommen, mehr über Foreals Workflow zu erfahren? Im Rahmen der Adobe Stock #AdobeStockHerbst17-Kampagne haben die Jungs dieses Artwork erschaffen – inklusive eines Step-by-Step Tutorials.


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Wir danken Dirk und Benjamin von Foreal ganz herzlich, dass sie sich die Zeit genommen haben, mit uns zu sprechen. Um mehr über ihre Arbeit zu erfahren, schaut euch ihre Website an und besucht sie auf Behance.