Einzelhandel: Kundenzentrierung ist der Schlüssel zum Erfolg

2017 war das erste Jahr, in dem die meis­ten Einzel­händler in Deutsch­land auf ver­schiede­nen Ver­trieb­skanälen tätig waren. Nach Angaben des Köl­ner Insti­tuts für Han­dels­forschung (IfH) set­zte rund ein Drit­tel der Unternehmen allein auf sta­tionären Han­del. 16,9 Prozent waren nur online aktiv und mehr als 51 Prozent boten ihre Waren über mehrere Kanäle an. Das Faz­it der Köl­ner Mark­t­beobachter: Die Sen­si­bil­isierung des Einzel­han­dels für die Dig­i­tal­isierung ist in Deutsch­land abgeschlossen.

Von den 500 Mil­liar­den Euro, die die Branche let­ztes Jahr beim Umsatz erre­ichte, bewegt sich der Online­han­del inzwis­chen knapp unter­halb der Gren­ze von 50 Mil­liar­den Euro. Jed­er zehnte Euro geht also inzwis­chen dig­i­tal über die Theke. Und ein Ende der zweis­tel­li­gen Wach­s­tum­srat­en ist noch nicht abzusehen.

Suche nach der richtigen Strategie

Doch welche Strate­gie dem sta­tionären Einzel­han­del hil­ft, die dig­i­tale Her­aus­forderung erfol­gre­ich zu bewälti­gen, ist noch offen. Antworten will das Pro­jekt „Dig­i­tal­en und sta­tionären Einzel­han­del zusam­mendenken. Han­del durch Dig­i­tal­isierung stärken“ in Nor­drhein-West­falen find­en. Mit Hil­fe der finanziellen Unter­stützung durch die NRW-Lan­desregierung sollen neue Geschäfts­felder erschlossen und Mul­ti-Chan­nel-Ange­bote in Koop­er­a­tion mit Kom­munen und lokalen Unternehmen aufge­baut werden.

Inter­essen­ten kön­nen sich bis 26. April 2018 bewer­ben. Gefördert wer­den unter anderem ver­schiedene Online-Aktiv­itäten, die Dig­i­tal­isierung intern­er Prozesse sowie neue Plat­tfor­men, die den Han­del vor Ort stärken und sich­ern. „Was tue ich, um das Leben mein­er Kun­den ein­fach­er und schön­er zu machen?“ Diese Frage stellte IfH-Geschäfts­führer Boris Hed­de bei der Pro­jek­t­präsen­ta­tion. Denn die Kun­den­zen­trierung sei der Schlüs­sel zum Erfolg im Einzelhandel.

Gemeinsam Amazon & Co Paroli bieten

Und dort habe das „Zeital­ter der Koop­er­a­tion“ begonnen, um Gigan­ten wie Ama­zon Paroli bieten zu kön­nen. Hier komme es in Zukun­ft zum Beispiel darauf an, wie der Han­del auf die älter wer­dende Bevölkerung zuge­he, die möglichst lange zu Hause wohnen wolle, aber zum Einkaufen nicht mehr vor die Tür komme. „Brauchen wir dazu Ama­zon, oder kann das auch der kleinere Einzel­han­del koop­er­a­tiv lösen?“ sei eine Gretchenfrage.