Adobe auf den Awwwards Berlin: UX Design im Fokus

Vom 07. bis 09. Februar trafen sich bei der Awwwards-Konferenz in Berlin „Designer, Web Developer und Digital Dreamers“ – wie es auf der Website treffend hieß – zu zwei Tagen Inspiration und Networking. Entsprechend bunt gemischt war das Publikum im Berliner Langenbeck-Virchow Haus, wo vom Entwickler über UX-Designer, Illustratoren bis zu Typografen alle versammelt waren, die sich mit dem spannenden Thema User Experience Design beschäftigen.

Abwechslungsreich zeigten sich auch die über 20 Inspirational Talks an den beiden Tagen – thematisch und bei den hochkarätigen Speakern aus Deutschland, USA, UK und weiteren Ländern. Hier war von inspirierenden Kunstprojekten über Teamwork, Grundlagen in Typografie, Ideenfindung bis zu Technologien alles dabei. Durch diesen spannenden und übergreifenden Ansatz hebt sich die Awwwards von weniger breit aufgestellten Digital- oder Design-Konferenzen ab.

Inspiration von der Awwwards nochmal ansehen

Adobe zeigte an einem Hands-on-Stand das UX-Design Tool Adobe XD live in Aktion. Zudem sendeten wir live mit spannenden Gästen, unter anderem UX Designer Michael Flarup, Anton & Irene aus New York oder UX Designer Melanie Daveid. Wer nicht auf den Awwwards in Berlin war, den Livestream oder die ein oder andere Session daraus verpasst hat, kann bei behance.net noch einmal alle Aufzeichnungen in Ruhe ansehen.

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Drei Dinge, die wir in den Sessions gelernt haben:

1. Typografie kann viel mehr, als die Bedeutung der Worte kommunizieren

Lettering Künstlerin Martina Flor zeigte mit ihren Arbeiten auf der Bühe eindrucksvoll zu wie viel mehr Kommunikation Typografie fähig ist. Ihre wunderschönen Headlines (Beispiele gibt es hier) entstehen zunächst per Bleistift, bevor sie mit Adobe Illustrator ins Vektor-Format übertragen und digitalisiert werden.

https://blog.adobe.com/media_753794f871a7cf6897773353aecc28ba7d31ba3e.gif2. Digitales Design heißt nicht nur am Computer sitzen

Anton & Irene aus New York zeigten, wie wichtig „Playful research“ für Kreativität ist. „Get your ass off your Computer“, hieß es im Vortrag. Statt dessen sollen Designer auch mit den Händen und beispielsweise mit echten Materialien arbeiten, basteln oder sich zu übergreifenden Themen Gedanken machen. Die Inspiration lässt sich dann digital umsetzen. Zum Beispiel zeigt das Projekt „One Shared House 2030“, wie das Zusammenleben der Menschen in naher Zukunft aussehen könnte. In Zusammenarbeit mit Anton & Irene entstand auch ein Icon Kit, die kostenlos heruntergeladen werden können.

3. Design ist heute mehr als Illustration

Khoi Vinh, Principal Designer bei Adobe und einer der Entwickler von Adobe XD, zeigte wie sich Design in den letzten Jahren verändert hat – und wo die Reise hingeht. Khoi erklärte die Rolle des Design simpel, wie einleuchtend. Früher hat es Dinge nur hübsch aussehen lassen, heute lässt es Dinge funktionieren, morgen macht es Dinge erst gut.

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Fünf Fragen an Khoi Vinh, Principal Designer bei Adobe

Noch vor seinem Vortrag stellte sich Khoi Vinh, Principal Designer bei Adobe, in einem Interview fünf Fragen zu den Themen User Experience Design und den Möglichkeiten für die Kreativbranche durch Adobe XD.

Was sind die großen Herausforderungen für Designer im digitalen Zeitalter?

Khoi Vinh: “Früher ging es um einen einzelnen Designer, der ein Problem gelöst hat. Die Software war auch so konzipiert, für nur einen Designer. Heute arbeiten Teams aus Marketing-Experten und Ingenieuren zusammen, die nicht nur statische Bilder, sondern Experiences und komplexe Systeme gestalten.”

Warum ist UX Design heute so wichtig?

Khoi Vinh: “Alles, womit wir heute als Konsumer, Bürger oder einfach nur Zuschauer in Berührung kommen, sind Experiences, die von jemanden gestaltet wurden. Wenn wir helfen, dass jeder versteht, was gut und schlecht bei User Experience ist, dann wird das eine Nachfrage für bessere Herangehensweisen an User Experience Design erzeugen.”

Was macht UX Design großartig?

Khoi Vinh: “Das ist eine wirklich gute Frage (lacht). UX Design kann Technologie in etwas verwandeln, dass nicht quantifizierbar ist. Es kann die Umstände von jemanden verändern, ihn aufheitern, oder bewirken, dass er etwas schätzt. Technologie alleine kann das nicht, man braucht die User Experience Ebene, um sie bedeutsam zu machen.”

Das Tool Adobe XD wurde von Grund auf neu entwickelt und steht für eine neue Generation von Software. Warum war es wichtig für XD neu zu denken?

Khoi Vinh: “Viele Tools, mit denen wir digitale Produkte gestalten, stammen aus einer anderen Ära. Dabei spricht es für Tools wie Photoshop, dass es sie so flexibel sind, sodass sie heute immer noch den Job machen können und immer noch State of the Art sind.

Aber wie schon erwähnt wird Design heute selbst viel komplexer. Bei allen Technologien kommt der Punkt, an dem man fragt „was kommt als nächstes?“. XD gab uns die Gelegenheit alles zu überdenken. Das brachte so viele Vorteile – nicht nur, dass alles neu, frisch und aufgeräumt wirkt – sondern es gab uns die Möglichkeit, die Basis für die nächsten 30 Jahre zu legen. Wir denken dabei an wirklich effiziente und mächtige Möglichkeiten für Kollaboration.”

„Mit XD wird der Design Prozess sehr viel schneller – es ist eine völlig neue Art zu arbeiten.“

Wie verbessert XD die Arbeit im Team?

Khoi Vinh: “Zunächst ist es unglaublich performant. XD vertrug vom ersten Tag an hunderte von Artboards. Dann ist es wirklich ein Game-Changer in Sachen wie man seine Arbeit organisiert – man muss es nicht mehr in hunderte, einzelne Dateien sichern. Die vor kurzem veröffentlichte, neue Version geht von hunderten zu tausenden Artboards. Aber abgesehen von der Performance vereint XD Design, Prototyping und Kollaboration – alles in einem. Designer müssen nicht mehr exportieren und die Arbeitsumgebung wechseln. Das macht alles sehr viel flüssiger. Man kann hier gestalten und im gleichen Moment auf dem Smartphone die Auswirkungen sehen. Die Co-Worker können sofort Feedback geben. Damit wird der Designprozess sehr viel schneller. Es ist eine völlig neue Art zu arbeiten und sehr viel flüssiger als bisher.”