Lieber Künstliche Intelligenz als menschliche Dummheit?

Sie war das zen­trale The­ma auf dem Weltwirtschafts­fo­rum in Davos: Kün­stliche Intel­li­genz (KI). Laut ein­er dort vorgestell­ten neuen Studie des Beratung­sun­ternehmens Accen­ture wird der KI-Ein­satz das Wach­s­tum von Unternehmen ankurbeln und neue Jobs schaf­fen. So prog­nos­tizieren die Con­sul­tants, dass die Fir­menum­sätze durch diese Tech­nolo­gie weltweit bere­its bis 2022 um durch­schnit­tlich 38 Prozent steigen kön­nten. Allerd­ings hin­gen diese pos­i­tiv­en Effek­te davon ab, ob es gelinge, die Belegschaften fit für den tech­nol­o­gis­chen Wan­del zu machen und die Zusam­me­nar­beit von Men­sch und Mas­chine voranzubringen.

Automatisierung in großem Stil

Fast die Hälfte (45 Prozent) der befragten Fir­menchefs ist überzeugt, dass zukün­ftig jegliche Inno­va­tion auf Kün­stlich­er Intel­li­genz basieren wird. Nicht zulet­zt deshalb wollen knapp vier von fünf befragten Unternehmen (79 Prozent) in Deutsch­land in den kom­menden drei Jahren weit­ere Auf­gaben und Prozesse in großem Stil automa­tisieren. Auch die Beschäftigten sehen dem Wan­del in der Arbeitswelt und dem Ein­satz intel­li­gen­ter Tech­nolo­gien laut der Studie mit Zuver­sicht ent­ge­gen: Mehr als die Hälfte (54 Prozent) erwartet inner­halb der näch­sten drei Jahre pos­i­tive Auswirkun­gen durch Kün­stliche Intel­li­genz auf ihren Arbeit­sall­t­ag. Nur sechs Prozent befürcht­en hinge­gen eine Verschlechterung.

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Ganz beson­ders heben die Befragten her­vor, dass ihre Arbeit durch neue Tech­nolo­gien ein­fach­er (70 Prozent) und abwech­slungsre­ich­er (57 Prozent) wer­den wird. Etwas mehr als die Hälfte (55 Prozent) erhofft sich dadurch sog­ar neue Kar­ri­ereper­spek­tiv­en. „In der Arbeitswelt der Zukun­ft wird die Mas­chine nicht den Men­schen dominieren. Vielmehr sind intel­li­gente Tech­nolo­gien der Schlüs­sel für pro­duk­ti­vere Mitar­beit­er, die sich Rou­tineauf­gaben entledi­gen und solchen mit höher­er Wertschöp­fung wid­men kön­nen“, so die Studie.

Mehrheit zieht KI-Entscheidungen vor

Eine repräsen­ta­tive Bevölkerung­sum­frage im Auf­trag des Dig­i­talver­bands Bitkom zeigt ein etwas dif­feren­ziertes Bild. So wür­den zwar 6 von 10 Bun­des­bürg­ern (58 Prozent) zumin­d­est in bes­timmten Sit­u­a­tio­nen eine KI-Entschei­dung der eines Men­schen vorziehen, aber 4 von 10 (40 Prozent) lehnen dies heute auch noch grund­sät­zlich ab. 15 Prozent der Befragten gaben beispiel­sweise an, sie wür­den bei einem Kred­i­tantrag bei ein­er Bank eher den Vorschlag ein­er KI‑Lösung akzep­tieren als den eines Men­schen. 10 Prozent wür­den sich vor Gericht zum Beispiel nach einem Verkehrsun­fall lieber einem Soft­wareurteil als einem men­schlichen Richter stellen. Für 9 Prozent wäre eine KI-Entschei­dung bei ein­er Gehalt­ser­höhung gerechter als eine von ihrem Chef.

Aus Sicht des Bitkom ist Kün­stliche Intel­li­genz eine Schlüs­sel­tech­nolo­gie, die sich in den kom­menden Jahren nicht nur maßge­blich auf unser täglich­es Leben, son­dern auch auf die Wet­tbe­werb­s­fähigkeit der gesamten Wirtschaft und auf die öffentliche Hand auswirken wird. Aus diesem Grund ver­anstal­tet der Ver­band am 1. März den ersten AI Sum­mit in Hanau, um eine Ori­en­tierung über die Möglichkeit­en von KI zu geben und Entschei­der aus Großun­ternehmen, Mit­tel­ständlern und Start-ups mit Experten, Wis­senschaftlern und Poli­tik­ern zusam­men­zubrin­gen. Im Mit­telpunkt ste­hen dabei konkrete Anwen­dungs­fälle aus der Prax­is in wichti­gen Wirtschaftszweigen.