Personalisierung im Jahr 2018: Die 5 wichtigsten Trends
In Kürze schon neigt sich das erste Quartal des neuen Jahres dem Ende zu. Ein guter Zeitpunkt, um noch einmal auf die diesjährigen Trends in der Welt von Customer Experience (CX) und Personalisierung zu blicken. Welche Vorhersagen werden sich tatsächlich auf dem Markt etablieren, welche Entwicklungen sind vielversprechend? Auch wenn wir keine Hellseher sind, so wagen wir dennoch einen Blick auf die Zukunft der Personalisierung und zeigen fünf wichtige Trends für 2018.
Trend #1: Mobile Apps als kleine Helfer
Es ist nicht lange her, da hat die Branche einen wichtigen Meilenstein erreicht: Der Mobil-Traffic übertraf erstmals die Website-Zugriffe vom Desktop aus. Bisher wurde ein Großteil dieses Traffics über mobile Websites generiert. Doch nun beginnen immer mehr Endkunden, sich intensiver mit ihren mobilen Apps zu beschäftigen.
Professor Clayton Christensen von der Harvard Business School ist der Ansicht, dass Verbraucher Produkte kaufen, die ihnen bestimmte Aufgaben abnehmen oder sie bei komplexen Abläufen unterstützen. Das Gleiche gilt auch für mobile Apps: Hilfreiche Apps mit echtem Mehrwert werden öfter und länger genutzt, besser bewertet und öfter heruntergeladen. Im Umkehrschluss werden zeitraubende Mobil-Apps aber auch schneller als unbrauchbar gelöscht.
In diesem Jahr werden noch mehr dieser kleinen Helfer die Herzen der Nutzer erobern und ihnen lästige und zeitraubende Aufgaben abnehmen. Eine Chance für alle Unternehmen mit einer cleveren Idee, die schnell damit auf den Markt kommen.
Trend #2: Personalisierte Customer Journeys – kanal- und geräteübergreifend
Eine zunehmende Zahl an Kunden erwartet, dass sie auf ihrer Customer Journey neben herkömmlichen Geräten wie Laptops und Smartphones auch intelligent vernetzte Devices im Sinne des Internet of Things (IoT) nutzen können und trotzdem konsistente Informationen erhalten. Die sprachgesteuerte Bedienung der Verkaufsschlager aus dem Weihnachtsgeschäft 2017 wie Amazons Echo (Dot) oder Fire TV Stick deutet diesen Wandel bereits an.
IoT-Geräte aller Art mit eigenem Screen – ob auf einem Kühlschrank, im Schuh oder in einem Geschäft, in der Hotellobby, im Stadion, im Flugzeug oder im Auto (Stichwort: Connected Car) – sind zukünftig Teil der Customer Journey und müssen ebenfalls mit einzigartigen Kundenerlebnissen beliefert werden. Eine Aufgabe für das Marketing bereits im Jahr 2018.
Trend #3: Steigendes Interesse für Virtuelle und Erweiterte Realität (VR/AR)
Eine Umfrage von Adobe Digital Insights zeigt, dass Technologien wie Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) längst das Science-Fiction-Stadium verlassen haben und sich immer mehr durchsetzen. Von den Befragten sind rund ein Drittel an diesen Geräten interessiert. Etwa zwei Drittel der Besitzer von VR-/AR-Devices verwenden diese mindestens einmal pro Woche. Die Akzeptanz bei den Verbrauchern nimmt also weiter zu.
Im Jahr 2018 – so unsere Erwartung – springen mehr Unternehmen auf den VR-/AR-Zug auf und werden personalisierte Kundenerlebnisse für diese Geräte entwickeln. Verschiedenste Projekte sollen dabei helfen, das Geschäft mittels VR-/AR-Technologie noch weiter – und einzigartig – auszubauen. Hierbei wird sich der Einsatz dieser Technologie weit über Gaming und Entertainment hinaus erstrecken, etwa auf Schulungen oder während Wartungsprozessen, bei der Fertigungsprozessoptimierung und in virtuellen Showroom-Anwendungen.
Trend #4: Personalisierung wird empathischer
In Zukunft werden Unternehmen das Konzept der Empathie noch stärker in ihren Marketingstrategien verwenden. Denn Personalisierung funktioniert ohne Einfühlungsvermögen nicht nachhaltig – nur mit dem Wissen über Kundenwünsche und dem richtigen Feingefühl können sie die Kunden zu jeder Zeit am richtigen Ort auf die richtige Art und Weise ansprechen. Das bedeutet auch, dass die Datennutzung eine neue Ebene erreichen muss, um aus den gesammelten Informationen wirklich sinnvolle Erkenntnisse abzuleiten und einzigartige Kundenerlebnisse anbieten zu können.
Marken, die Empathie als Teil ihrer CX-Initiativen mit einbeziehen, werden Kunden nicht nur in wenige Zielgruppen segmentieren, sondern auch Lebensereignisse wie das erste Auto oder Familienzuwachs berücksichtigen – und in der Lage sein, diese Signale mittels Datenerfassung aufzunehmen und darauf zu reagieren.
Um hier erfolgreich zu sein, muss eine Marke ihre Fähigkeit, zu beobachten, zu folgern, Entscheidungen zu treffen und Maßnahmen zu ergreifen, weiter ausbauen. Das Konzept der Empathie hilft herauszufinden, was gerade in den Kunden vor sich geht, und sich authentischer und persönlicher mit ihnen zu verbinden.
Trend #5: KI hilft bei präziser und maßgeschneiderter Personalisierung
Der Verbraucher erwartet bei der Kontaktaufnahme mit einer Marke personalisierte Kundenerlebnisse – bei jedem individuellen Kontakt. Unabhängig davon, ob ein Unternehmen Personalisierung neu einsetzt oder ob bereits ein ausgereifter, hochentwickelter Prozess dahintersteht – immer mehr Unternehmen werden 2018 auf die KI-gesteuerte Personalisierung zurückgreifen.
Von Kundenanalysen über Erkenntnisse aus Website‑, Mobil-App- und IoT-Interaktionen bis hin zu biometrischen Daten von Wearables – es liegen mehr Daten als je zuvor vor, um die Algorithmen der Künstlichen Intelligenz (KI) zu unterstützen. Mittels maschinellem Lernen und KI erfolgt die Personalisierung noch genauer und in weitaus größerem Maßstab als bislang.
Denn nur so lassen sich die Kundenbedürfnisse nach einer stark personalisierten Customer Experience dauerhaft befriedigen. Das Ganze lässt sich im Übrigen auch recht gut mit der neuen EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vereinbaren, die im Mai 2018 in Kraft tritt.